als .pdf Datei herunterladen

Veolia fokussiert regional neu

Veolia kommt gut voran

NTG24 - Veolia fokussiert regional neu

 

Die sich zunehmend verstärkende Ungeduld eines steigenden Anteils der Weltbevölkerung mit dem Umgang natürlicher Ressourcen zeigte sich in diesem Jahr nicht nur bei den riesigen Waldbränden in Brasilien. Und wie die zähen und ziemlich erfolglosen Verhandlungen am Wochenende in Madrid zeigten, reicht streiken und verhandeln einfach nicht für substanzielle Fortschritte.  Die umweltfreundlicheren Ansätze gehen aber auch von Unternehmen aus, deren Geschäftsmodell Lösungen für Umweltprobleme bietet. Und zu den weltweit führenden Konzernen auf diesem Gebiet gehört die französische Veolia Environment (FR0000124141).

Veolia unterstützt Städte und Industriebetriebe in ihrem Umgang mit natürlichen Ressourcen und bietet Lösungen für die schonende und effiziente Nutzung von Wasser, Energie und Rohstoffen sowie bei Entsorgungsproblemen. Dies sind Lösungen, die konsequent auf dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft beruhen. Damit die Menschheit sich entwickeln kann, ohne die Umwelt zu zerstören, unterstützt Veolia Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen dabei, nachhaltig zu wirtschaften. Dazu entwickeln und verwirklichen wir innovative und kompetente Lösungen, die den Zugang zu Ressourcen verbessern, ihren Schutz und ihre Bewahrung gewährleisten, ihre Nutzung effizienter machen und im optimalen Fall ihre Erneuerung ermöglichen. Damit leistet Veolia einen Beitrag zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit weltweit.

 

Sieben wichtige Wachstumsbereiche

 

Veolia hat sieben wichtige Bereiche identifiziert, die sich derzeit im Umbruch befinden. Dies sind die Kreislaufwirtschaft als Antwort auf die Ressourcenverknappung von Wasser, Rohstoffen und Energie, innovative Lösungen zur Optimierung der städtischen Netze, die Behandlung gefährlicher Emissionen wie giftiger Abfälle, Klärschlämme und belasteter Abwässer, die Verschrottung bzw. der Rückbau von Offshore-Plattformen, Schiffen, Flugzeugen, Industrieanlagen oder Kernkraftwerken, die Produktion von Lebensmitteln mit ihren hohen Anforderungen an Qualität und Gesundheitsverträglichkeit, der Bergbau als großer Ressourcenverbraucher und die Öl- und Gasindustrie mit zunehmend strengen Umweltauflagen.

Veolia Environment ist inzwischen zum weltweiten Marktführer in Umweltdienstleistungen aufgestiegen. Der Umsatz wurde 2018 zu 44,2 % im Geschäftsbereich Wasserdienstleistungen erzielt. Hierzu gehören die Abwasserentsorgung, die Trinkwasserversorgung, Engineering-Dienstleistungen sowie das Design und der Bau von Wasseraufbereitungsanlagen. Reinigungsdienstleistungen machen 2018 36 % des Umsatzes aus. Hierzu gehören die Wartung von öffentlichen Räumen, die Reinigung und Wartung von Industrieanlagen, die Bodensanierung, die Sortierung und Wiederverwertung von Materialien sowie die Behandlung und Verwertung von Abfällen durch Kompostierung, Verbrennung und Lagerung. Im Geschäftsbereich Energiedienstleistungen, der 19.8 % des Umsatzes erbrachte, werden städtische Heizungs- und Klimaanlagenetze verwaltet und Dienstleistungen rund um den Betrieb von thermischen Anlagen erbracht (inkl. Anlagen-Entwicklung, Bau und Wartung). Hinzu kommen Industriedienstleistungen (Arbeitsprozessanalyse, Betrieb, Instandhaltung und Wartung der Produktionsanlagen) und ein umfassendes Management von Gebäuden und der öffentlichen Beleuchtung.

 

Regionale Schwerpunktbildung in Deutschland

 

Um das Wachstumstempo weiter hoch zu halten, teilte Veolia Anfang Dezember mit, dass man seine Entsorgungs-Aktivitäten in Deutschland umstrukturieren werde. Dazu werden Betriebe im Westen mit all ihren Vermögenswerten verkauft, Interessenten gäbe es bereits. Konzentrieren will sich Veolia zukünftig auf Nord-, Süd- und Ostdeutschland und den Ausbau seiner Kernkompetenzen. Dies dürfte vor allem für das Kunststoffrecycling gelten. Veolia hat sich ein globales Umsatzziel von 1. Mrd. Euro bis 2025 gesetzt.

Ende November hatten die Franzosen bereits bekannt gegeben, die Dresdner Standorte der Stratmann Entsorgung zu übernehmen. Veolia will damit sein regionales Abfallgeschäft in Sachsen stärken. „Mit dem Entsorgungsbetrieb in Dresden und einem Betriebsgelände jenseits der Elbe fügen sich die Neuerwerbungen ideal in die bestehende Standortstruktur von Veolia ein und tragen zur strategischen Stärkung der Kernregion Ost bei“, führte Veolia-Geschäftsführer Matthias Harms aus. Das Bundeskartellamt hatte den Erwerb in der bereits zugestimmt. Das Tochterunternehmen Veolia Umweltservice Ost übernimmt damit eine Jahreskapazität von rund 40.000 Tonnen.

Vergangene Woche meldete das Unternehmen gleich einen weiteren Deal zur Stärkung seiner ostdeutschen Aktivitäten. Er plant zusammen mit dem Energieversorger Leag ein gemeinsames Ersatzbrennstoff-Kraftwerk. Das gemeinsame Joint Venture wird in ein gemeinsames EBS-Kraftwerk in der Lausitz investieren. Mit dem Neubau im bestehenden Industriegebiet Kraftwerk Jänschwalde würden die Kapazitäten für die thermische Behandlung nicht recycelbarer Abfälle geschaffen. Die aktuellen Kapazitäten reichten bei Weitem nicht aus, teilten beide Partner mit.

 

Veolia long term

 

Ein Blick auf die Aktie von Veolia Environment zeigt, dass diese sich seit 2016 in einer Seitwärtsbewegung befindet, aber heimlich, still und leise in eine charttechnische Pool-Position begeben hat. Das Zwischenhoch vom November 2015 bei 22,98 Euro wurde bereits im Juli 2019 überwunden. Danach oszillierte der Kurs nochmals einige Wochen seitwärts und holte erneut Schwung. Seither hat der Kurs zwei kleine Bodenformationen gebildet.

 

Veolia mittelfristig

 

Heute hat der Kurs den nächsten Schritt in Richtung des wichtigen Widerstands bei 24,30 Euro vom Februar 2011 gemacht. Ein Überwinden dieser Mark würde den Weg in Richtung 27,10 Euro, dem Hoch der Gegenreaktion auf den Quasi-Crash aus der Finanzkrise 2008/2009 freimachen. Die lange Konsolidierungsdauer ist hierbei von Vorteil, da größere Spekulationspositionen so unwahrscheinlich sind.

 

Fazit

 

Veolia Environment kommt mit der Fokussierung auf Kernkompetenzen und einer regionalen Konzentration auf wachstumsstarke Bereiche gut voran. Dies sollte sich mittelfristig auch im Kurs der Aktie widerspiegeln. Diese befindet sich auch in unserem Themendepot Energiezukunft.

 

 

 17.12.2019 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)