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Zuckerpreis profitiert von Kältewelle

Weltgrößter Zuckerexporteur im Kältestress

NTG24 - Zuckerpreis profitiert von Kältewelle

 

Der Zuckerpreis hat mit deutlichen Aufschlägen auf eine deutlich schwächere Zuckerrohr-Ernte in Brasilien reagiert. Die wichtigen Anbaugebiete im Süden Brasiliens leiden nach einer Dürreperiode nun auch noch unter einem Kälteschock. Die niedrigeren Ernteerträge lassen nun nicht nur ein höheres Angebotsdefizit auf dem Weltzuckermarkt erwarten, sondern mittelfristig nochmals deutlich höhere Zuckerpreise.

Die Kälte im Süden Brasiliens hat den weltweite Zuckerpreis immer fester im Griff. Wie relevant die Entwicklungen in Brasilien für den Weltmarktpreis von Zucker sind, zeigen zwei schlichte Zahlen: 23 % des gesamten weltweit angebauten Zuckers stammen aus Brasilien, und 49 % der weltweiten Zuckerexporte stammen von dort.

Der gestrige Preissprung des Zuckerpreises von 0,18492 US-Dollar je Pfund Zucker auf 0,19554 US-Dollar und damit um 7,9 % wurde dabei durch eine Meldung der Vereinigung der brasilianischen Zuckerindustrie-Vereinigung (Unica) ausgelöst. Diese hatte gestern mitgeteilt, dass die Zuckerrohr-Produktion im wichtigsten Anbaugebiet, der Region ,,Center-South‘‘, seit Beginn des Erntejahres 2021/2022 bis zum 01.08.2021 bei 304,01 Mio. Tonnen Zuckerrohr und damit 7,31 % tiefer als in der gleichen Vorjahresperiode lag, in der noch 327,99 Mio. Tonnen produziert wurden.

Ursache ist der starke Frosteinbruch im Juni und Juli dieses Jahres. Dieser hat nach Ansicht der Unica die Zuckerrohr-Pflanzen beschädigt. Diese hatten bereits zuvor unter der schwersten Trockenheit seit 90 Jahren gelitten.

Parallel dazu fiel auch die Produktivität der Zuckerrohr-Produktion drastisch. Nach Angaben von Unica lag diese bei einer Stichprobe bei 68 Einheiten bei 73,7 Tonnen je Hektar Anbaufläche, nachdem sie im gleichen Zeitraum des Erntejahres 2020/2021 noch bei 89,8 Tonnen gelegen hatte. Damit ging der durchschnittliche Flächenertrag je Hektar um 17,9 % zurück.

In unserem letzten Beitrag zur Entwicklung des Zuckerpreises am 02.07.2021 wiesen wir auf die schnelle Konsolidierung des Ausbruches über der ersten kleineren Nackenlinie bei rund 0,15 US-Dollar und seine Funktion bei der Bildung eines großen Doppelbodens hin.

 

 

Mit dem Sprung über den mustertechnisch wichtigen Widerstand bei 0,18642 US-Dollar hat der Zuckerpreis nun nicht nur ein starkes Kaufsignal mit einem Kursziel auf dem Niveau der Nackenlinie des großen Doppelbodens bei 0,23602 Dollar gegeben, sondern auch erneut den im November 2020 begonnen neuen langfristigen Aufwärtstrend bestätigt.

 

 

Und was ist das Fazit?

 

Sollte sich die Zuckerrohr-Erträge im Süden Brasiliens weiterhin so schwach entwickeln, dürfte das weltweite Angebotsdefizit deutlich steigen. Dies hätte weitreichende Implikationen nicht nur für den Zuckerpreis.

Dieser hat aus charttechnischer Perspektive und Tagescandle-Basis ein neues starkes Kaufsignal gegeben, dessen Bestätigung auf Woche- und Monatscandle-Basis zwar noch aussteht. Allerdings hat dieses schon einen trendbestätigenden Charakter. Vor diesem Hintergrund könnte es weitsichtig sein, sich bereits jetzt auf deutlich höhere Zuckerpreise einzustellen.

 

11.08.2021 - Arndt Kümpel - ak@ntg24.de

 

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