BÖRSE TO GO - mit Osram, Baidu und Roche
Wer findet die richtigen Antworten?
Guten Morgen,
ein Blick auf die Schlagzeilen dieser Tage zeigt: Die Welt ist in allen Bereichen mächtig in Bewegung geraten. Es gibt so gut wie kein Terrain, wo nicht fieberhaft an Lösungen und Problembeseitigungen gearbeitet wird. Mal zum Guten, mal zum Schlechten:
China steigt jetzt ebenfalls massiv in das Thema Kryptowährung ein. Das ist zwar nicht wirklich neu, gewinnt aber vor den jüngsten Entwicklungen, z.B. FACEBOOKS Libra, und dem Handelskonflikt an Bedeutung. Die Vorstellung, dass eines Tages ein Drittel der Weltbevölkerung eine digitale und politisch zentral gesteuerte Währung als gesetzliches Zahlungsmittel einsetzen könnte, sollte jedem Bürger, Unternehmer, Politiker, Banker und Notenbanker zu denken geben, insbesondere den Kritikern hierzulande. Es wäre an der Zeit, sich mit einer eigenen Idee an die Arbeit zu machen.
Lernt Trump dazu?
Trump redet mit APPLE-Chef Cook und der Präsident hat offensichtlich signalisiert, dass er die Sorgen verstanden hat. Auch das ist neu, denn Silicon Valley und Washington sind sich eigentlich nicht grün. Doch auch hier zeigt sich: Im Kern sind mittlerweile fast alle Marktbeobachter der Auffassung, dass die Regeln zwischen Fern-Ost und West neu definiert werden müssen, es geht nur um das „wie“.
Der Brexit wird hart. Was zu Beginn der Story noch in weite Ferne gerückt worden war, rückt nun mit atemberaubendem Speed näher. Bis Oktober haben die betroffenen Unternehmen noch Zeit, doch wir hören und lesen, dass die meisten bereits gut vorbereitet sind. Ob die Börsen das auch sind, wird sich noch zeigen.
Zum Markt: Der Countdown bis Freitag läuft, siehe BTG von gestern. Unsere Aussage steht: Fällt eine Enttäuschung aus, wird die Wall Street bis Weihnachten ihre alten Rekordkurse erneut testen. Es wird also höchste Zeit, sich mit dem „Fall-Obst“ zu beschäftigen, siehe auch die folgenden Beiträge auf dieser Seite.
AMS bekommt Gegenwind
Das Rennen um eine Übernahme des Licht-Spezialisten OSRAM bleibt offen. Nachdem Osram und der österreichische Halbleiterhersteller AMS verkündeten, dass man offiziell miteinander redet, wachsen nun die Spekulationen, dass die beiden Finanzinvestoren BAIN CAPITAL und CARLYLE ihr bereits vorliegendes Übernahmeangebot möglicherweise nachbessern. Aktuell bieten beide 35 Euro je Aktie des Beleuchtungsspezialisten, sollen aber bislang kaum Aktien angedient bekommen haben, jedenfalls noch weit weg von der Mindestannahmeschwelle von 70 % sein.
AMS hat bislang ein inoffizielles Angebot von 38,50 Euro je Aktie in den Raum gestellt. Nun sollen beide amerikanische Finanzinvestoren überlegen, dass, wenn AMS es offiziell macht, hier nachgelegt wird. Der Aktie von OSRAM tut das natürlich gut, weil sich einige Anleger einen Bieterkampf erhoffen. Die Tatsache, dass OSRAM aber weiterhin relativ nah an der 35-Euro-Marke notiert, zeigt allerdings auch die Skepsis im Markt, dass AMS eine Übernahme tatsächlich schultern könnte. Es bleibt also spannend.
Ein Blick nach China
Das gilt auch für die chinesischen Internet-Konzerne. Nachdem bereits TENCENT und ALIBABA im wesentlichen gute Zahlen präsentieren konnten, hatten auch BAIDU abgeliefert. Der Betreiber der größten chinesischen Internetsuchmaschine hat zwar für den Berichtszeitraum einen nur leichten Zuwachs von 1 % im Umsatz und demgegenüber einen Rückgang um 62 % beim Nettogewinn ausweisen müssen. Doch damit hat man die Markterwartungen deutlich schlagen können. Im Vorfeld war befürchtet worden, dass BAIDUs Ergebnis insbesondere durch Zurückhaltung bei Werbeausgaben aufgrund der konjunkturellen Probleme in China und durch eine starke Konkurrenz von Wettbewerbern wie TikTok in Mitleidenschaft gezogen würde.
Demgegenüber konnte allerdings BAIDU vor allem mit seinem Video-Streaming-Dienst iQiyi bei den Nutzern punkten und im Juni erstmals die Marke von 100 Millionen Abonnenten überschreiten. Für die Aktie bedeutet das Ergebnis erst einmal eine große Chance, aus dem bisherigen Abwärtstrend herauszukommen. Allein bis zur Widerstandszone bei 120 Dollar je ADR wäre es zumindest ein kurzfristiges Potenzial von 15 %.
Und noch eine Personalie aus der Schweiz. Denn der Pharmakonzern ROCHE hat einen neuen Entwicklungschef benannt. Der vom amerikanischen Pharmakonzern ELI LILLY kommende Levi Garraway soll zum 1. Oktober die bisherige Chefin Sandra Horning ersetzen, die zum Jahresende den Konzern verlässt. Sie war seit Anfang 2014 Entwicklungschefin. Es dürfte relativ spannend werden, welche Schwerpunkte Garraway setzen wird, denn bei Pharmakonzernen wie ROCHE spielt natürlich die Forschungspipeline in der Aktienbewertung eine signifikante Rolle. Aktuell raten wir zum weiteren Halten der Aktie.
20.08.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)