BÖRSE TO GO - mit AMS - Osram, Nordex und Wirecard
Notenbanken diese Woche im Fokus
Guten Morgen,
bitte recht freundlich! Das dürfte wohl der Grundtenor an den Märkten auch in der neuen Börsenwoche sein. Was nicht im Konflikt zu unserer generellen Einschätzung steht, dass die Märkte derzeit eher in einem Konsolidierungsmodus sind. Exemplarisch dafür steht das bisherige Unvermögen im deutschen Leitindex, die Marke von 13.300 Punkten dauerhaft zu überwinden. Hier fehlen vor den anstehenden Feiertagen schlicht die nötigen Anschlusskäufe. Aus unserer Sicht ist dieses Durchatmen technisch kein Problem, sondern bietet natürlich beste Voraussetzungen, damit die Marktteilnehmer mit Blick auf das kommende Jahr sprichwörtlich ihre Truppen sammeln und sich so auf eine neue Hausse-Stufe vorbereiten.
Auch wenn wir nicht davon ausgehen, dass es an den Märkten vor den Festtagen einen neuen Schwung nach oben gibt, so wird es sicherlich trotzdem nicht langweilig. Das gilt in dieser Woche insbesondere für die internationale Geldpolitik. Denn am Mittwoch trifft sich der Offenmarktausschuss der US-Notenbank zu seiner letzten Sitzung in diesem Jahr. Dass hier an der Zinsschraube gedreht wird, erwartet faktisch kaum jemand. Dennoch dürfte es interessant werden, ob die amerikanischen Notenbanker neue Leitzinsprojektionen für das kommende Jahr veröffentlichen.
Bildnachweis: © Finance & Research AG
Nur einen Tag später können die Märkte nach Frankfurt schauen. Denn dann wird die neue EZB-Präsidentin Christine Lagarde ihre erste Ratssitzung der EZB leiten. Auch hier dürfte von der Zinsseite her nichts Neues kommen. Aber natürlich erhoffen sich die Marktteilnehmer, dass Frau Lagarde hier schon einmal erste Hinweise auf ihre derzeit - zumindest angekündigte - Strategieüberprüfung gibt. Weitere Konjunktur- bzw. Stimmungsdaten wie am Dienstag der ZEW-Index runden das Bild für diese Woche ab.
AMS am Ziel
Im Nachtrag zur letzten Woche: AMS hat es tatsächlich geschafft. Im zweiten Anlauf konnte der österreichische Halbleiter- und Sensor-Hersteller die selbst gesetzte Mindestannahmeschwelle für die Übernahme von OSRAM bei 55 % übersteigen. Um wie viel, will das Unternehmen im Laufe der Woche bekannt geben. Sowohl die Aktie von AMS als auch von OSRAM konnten Ende letzter Woche kräftig zulegen. Nach den bisherigen Frühindikationen geht die Rallye bei OSRAM auch in der neuen Woche weiter.
Dahinter steckt nun die Spekulation, dass AMS wahrscheinlich im kommenden Jahr ein zweites Angebot für weitere Anteile abgeben wird. Mit den neuen Aufschlägen bei OSRAM gibt es entsprechend schon einmal Indikationen, wo hier die Anleger ein mögliches Potenzial sehen. Allerdings halten wir uns aus dieser Spekulation heraus, da sie erstens nicht akut ist, zweitens die mögliche Gewinnmarge zu klein erscheint, um jetzt den Kursen hinterher zu rennen.
NORDEX mit neuen Aufträgen
Spannend könnte es auch wieder beim Windturbinen-Hersteller NORDEX werden. Dieser startet in die neue Woche mit einer weiteren Auftragsmeldung. Insgesamt hat das Unternehmen von europäischen Kunden aus Irland, Deutschland, Frankreich und Schweden Aufträge über insgesamt 128 MW bekommen. Projektbeginn soll 2020 bzw. 2021.
Das interessante an diesem Aufträgen: NORDEX kann hier erneut unter Beweis stellen, dass man sich regional sehr breit aufgestellt hat. Das könnte letztlich auch dafür sorgen, dass die schon seit September laufende Erholung in der Aktie weiter ausgebaut werden kann. Dabei stehen derzeit als Widerstand die 13 Euro im Raum. Weniger aus technischer Sicht, mehr im Sinne der Bedeutung runder Zahlen.
WIRECARD und Financial Times: Akt Nummer X
Im Fokus dürfte heute auch der Zahlungsdienstleister WIRECARD wieder einmal stehen. Sie erahnen es schon: Es gab einen neuen Artikel in der „Financial Times“. Diesmal soll die Methode zur Berechnung liquider Mittel im Jahr 2017 kritisiert werden (nachzulesen bei www.ft.com hinter der Bezahlschranke).
Zwar reagierte die Aktie in der Vorbörse erwartungsgemäß mit einem Abschlag. Aber wir finden das ganze inzwischen mehr als albern, da es hier anscheinend nur noch um Egos und Rechthaberei geht. Wir halten WIRECARD zwar weiterhin für spekulativ, rücken aber von unserer Positionierung nicht ab.
09.12.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de
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