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creditshelf kann trotz ständiger Erfolgsmeldungen Anleger noch nicht wirklich überzeugen

Kritik durchaus angebracht

NTG24 - creditshelf kann trotz ständiger Erfolgsmeldungen Anleger noch nicht wirklich überzeugen

 

Im Juli 2018 feierte das Management der creditshelf AG (DE000A2LQUA5) den damals erfolgreichen Börsengang des Fintech-Unternehmens. So wurden damals 206.250 Aktien zum Festpreis von 80 Euro verkauft, wobei die Firma ursprünglich sogar 250.000 Anteile platzieren wollte. Auch wenn die Frankfurter seitdem ihren Investoren regelmäßig sehr positive Nachrichten vermitteln, die eigentlich den Eindruck erwecken könnten, dass das Geschäftsmodell explosionsartig wächst, so dürfte sich innerhalb der Investorenbasis mittlerweile zunehmend Unmut breitmachen, da die Aktie seit dem IPO insgesamt eher in einem Abwärtstrend tendiert und deutlich unter dem Ausgabepreis notiert, wohingegen der Gesamtmarkt gleichzeitig zulegte.

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DAX Future SignaleInsgesamt ist eine kritische Betrachtung auf die Aktie des Anbieters für Finanzierungslösungen für Firmenkunden derzeit sicherlich gerechtfertigt, da bislang der massive Wachstumsschub entgegen der überaus optimistischen Firmenkommunikation ausblieb. So erwirtschafteten die Hessen im Geschäftsjahr 2020 lediglich Erlöse in Höhe von 4.9 Millionen Euro, wohingegen sich der Nettoverlust sogar auf 5.3 Millionen Euro ausweitete. Entsprechend muss zunehmend bezweifelt werden, dass bei dem mittlerweile nicht mehr ganz so jungen Unternehmen jetzt eine starke Umsatzdynamik aufkommt.

 

Intensiver Wettbewerb für creditshelf

 

Sicherlich ist das Unternehmen, dessen Aufsichtsratsvorsitzender der bekannte Finanzmarktakteur Rolf Elgeti ist, in einem durchaus interessanten Wachstumsmarkt tätig. Allerdings dürfte das Business der Kreditvermittlung für Firmenkunden künftig härter umkämpft werden, weshalb das Geschäftsmodell sicherlich kein Selbstläufer ist, was auch an der Tatsache erkennbar ist, dass in der vergangenen Zwölfmonatsperiode eine negative Nettoumsatzrendite von deutlich über 100 % eingefahren wurde. Nachdem die Firma unserer Einschätzung nach in den vergangenen Monaten nicht wirklich liefern konnte, muss auch zurecht die Frage gestellt werden, wann die Firma letztendlich Resultate erwirtschaftet, die gemessen an fundamentalen Bewertungskriterien die Marktkapitalisierung von rund 70 Millionen Euro tatsächlich rechtfertigen.

 

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDenn aktuell wird der Titel circa mit dem 14-Fachen des 2020er-Jahresumsatzes gehandelt, wobei gleichzeitig die Gesellschaft ihre Profitabilität noch unter Beweis stellen muss. So ist der Titel unserer Meinung nach derzeit nicht attraktiv genug bewertet, um aus fundamentaler Sicht ein Kaufkandidat zu sein. Zwar sind viele Analysten derzeit optimistisch für die langfristige Entwicklung gestimmt, dennoch halten wir es für keinesfalls ausgeschlossen, dass creditshelf diese Erwartungen deutlich verfehlen wird. Mit einem von uns geschätzten 2021er-KUV von 10 und einem von uns prognostizierten abermaligen deutlichen Nettoverlust sollten Anleger den Wert zumindest zunächst meiden.

 

Das Fazit:

 

Aktuell sehen wir im deutschen Nebenwertesektor deutlich attraktivere Wachstumskandidaten, weshalb sich ein Investment bei dem Papier derzeit nicht aufdrängt.

 

12.04.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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