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AT&T: Eine richtige Entscheidung, aber trotzdem ein Problem

Gaming-Sparte soll im Portfolio bleiben

NTG24 - AT&T: Eine richtige Entscheidung, aber trotzdem ein Problem

 

Der amerikanische Telekom-Gigant AT&T hat immer noch schwer an seiner Übernahme von Time Warner für 85 Milliarden Dollar in 2018 zu tragen. Das gilt insbesondere für die Verschuldungssituation. So lasten auf dem Unternehmen derzeit allein langfristige Schulden in Höhe von rund 166 Milliarden Dollar, davon allein fast 163 Milliarden Dollar in Anleihen.

Das ist zwar aktuell kein Problem, da AT&T mit seinen Schulden-Fälligkeiten bis zum Ende des Jahrzehnts relative Ruhe hat. Doch nach 2030 fallen derzeit schon fast 82 Milliarden Dollar an, die dann irgendwie refinanziert werden müssen.

Deshalb hatte schon Vorstandschef John Stankey, der seit Juli auf diesem Posten ist und zuvor Verantwortung als Chief Operating Officer trug, im Oktober letzten Jahres erklärt, dass es bei den Bemühungen um eine Portfoliobereinigung auch zum Schuldenabbau keine heiligen Kühe gebe.

 

AT&T zieht Verkaufspläne zurück

 

Zu diesen „Kühen“ gehörte bislang auch die Videospiel-Sparte von Warner Bros. WB Interactive Entertainment hatte man im Zuge der großen Übernahme mit ins Portfolio bekommen. Die Sparte ist unter anderem bekannt für ihre Spiele der Harry-Potter-Reihe und Mortal Kombat. AT&T hatte das Unternehmen bereits ins Schaufenster gestellt und hätte nach aktuellen Schätzungen rund 4 Milliarden Dollar einbringen können. Als Interessenten wurden bislang unter anderem Microsoft, Take-Two Interactive Software, Electronic Arts und natürlich auch Activision Blizzard genannt.

Nun hat AT&T überraschend die Sparte vom Verkaufstresen genommen. Obwohl dieser Schritt so ganz überraschend dann am Ende doch nicht ist. Denn auch diese Sparte konnte in den letzten Monaten von der Corona-Pandemie deutlich profitieren. Wir hatten hier und auch beispielsweise im Zürcher Trends schon des Öfteren darauf verwiesen, dass die Videospiel-Branche dank einer wesentlich erhöhten Nachfrage zu den klaren Gewinnern der Pandemie gehört.

 

Wie wird das Loch gestopft?

 

Dass AT&T jetzt augenscheinlich an der Sparte festhält, ist also im Sinne einer Wachstumsperspektive durchaus sinnvoll. Allerdings fragt sich natürlich der Markt, wie und wo AT&T nun dieses potentielle finanzielle Loch zum Schuldenabbau stopfen will. Das sorgte entsprechend nach den aktuellen Medienberichten in Amerika dafür, dass die Aktie unter stärkeren Druck geriet.

Das lässt nun auch die Charttechnik zunehmend stärker wieder wackeln. Zwar ist noch etwas Luft nach unten im aktuellen Seitwärtstrend. Anleger sollten hier allerdings ganz klar auf die Marke von 29 Dollar achten. Denn ein Unterschreiten dürfte hier weitere Verkäufe nach sich ziehen.

 

 

Fazit: Wer drin ist, sollte hier natürlich eine Absicherung vornehmen. Neue Käufe verbieten sich in der derzeitigen angeschlagenen Chartsituation.

 

02.09.2020 - Carsten Müller - cm@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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