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Varta hält sich wacker, Nel ASA verteidigt den Aufwärtstrend, BASF investiert in grünen Strom und Livent kann hohe Erwartungen nicht erfüllen

Nach einigem Schluckauf begeben sich viele Aktien zurück in bekanntes Territorium

NTG24 - Varta hält sich wacker, Nel ASA verteidigt den Aufwärtstrend, BASF investiert in grünen Strom und Livent kann hohe Erwartungen nicht erfüllen

 

An der Börse konnte man sich nach einer kurzen Phase der Aufregung rund um einen Taiwan-Besuch von Nancy Pelosi recht schnell wieder beruhigen. Die Reaktion aus China blieb zwar nicht aus, fiel bisher aber weniger heftig aus als befürchtet. Damit geht es zurück in bekannte Gefilde und die meisten Titel konnten sich von kurzzeitigen Kursverlusten wieder erholen.

So konnte auch Varta (DE000A0TGJ55) eine Erholungsbewegung fortsetzen, nachdem die Aktie zuvor in Folge einer Gewinnwarnung schwer bluten musste. Mit Zugewinnen von 3,14 Prozent ging es am Mittwoch bis auf 78,22 Euro in die Höhe, womit der kleine Knick zum Wochenbeginn schon fast vollständig wieder ausgeglichen werden konnte. Die Bären haben die Widerstandsfähigkeit der Käufer hier offenbar unterschätzt.

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Werbebanner EMH PM TradeLetztere dürften nicht allzu sehr geschockt sein über die geringeren Erwartungen für das Gesamtjahr, denn schon im Vorfeld wurde offen an den Prognosen gezweifelt. Nichts geändert hat sich an den Hoffnungen rund um den Einstieg in den Markt der E-Auto-Batterien. Die scheinen Varta an der Börse weiterhin zu tragen und für die Optimisten war der Kurssturz da lediglich eine Gelegenheit für Zukäufe.

 

Da ist noch alles drin

 

Nel ASA (NO0010081235) punktete gestern ebenfalls mit grünen Vorzeichen. Zwar fiel das Kursplus mit 0,46 Prozent eher überschaubar aus. Immerhin konnte damit aber ein erneuter Rutsch unter die wichtige Linie bei 1,60 Euro vermieden werden. Ganze 1,63 Euro standen bei Handelsschluss auf dem Ticker, was vielen Anteilseignern schon aus der Vorwoche bekannt vorkommen dürfte.

Den Bullen ist damit weiterhin kein Durchbruch gelungen und auch die nächste Rallye kann noch lange nicht ausgerufen werden. Es bleiben aber alle Chancen erhalten und die Erholungsbewegung darf weiterhin als aktiv angesehen werden. Ausgelöst wurde diese durch einen Großauftrag aus den USA, dessen Volumen alles bisher Dagewesene übertrumpfen konnte. Sollte es noch mehr solcher Neuigkeiten in Zukunft geben, könnte das die Basis für deutlich höhere Kurse bilden. Bisher gibt es aber noch Zweifel daran, ob dieses Beispiel Schule machen wird oder ob es sich nicht doch um eine einmalige Sache handelt.

 

Hauptsache grün

 

BASF (DE000BASF111) kriecht dieser Tage an den Börsen langsam wieder in Richtung Norden, während die Sorgen um die hiesige Gasversorgung etwas in den Hintergrund treten. Nach wie vor warnen Experten davor, dass es quasi jederzeit zu einem russischen Gasstopp kommen könne. Solange es keine neuen Meldungen gibt, blicken die Börsianer dennoch auch auf andere Themen und vor allem auf die Möglichkeit, dass die ganz große Krise am Ende schlicht ausbleiben könnte. Das ließ die BASF-Aktie gestern um immerhin 0,3 Prozent auf 43,87 Euro steigen.

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Der Konzern selbst investiert derweil in den USA fleißig in grünen Strom aus Wind und Sonne. Nicht etwa, um damit die eigene Versorgung abzusichern, sondern um die eigene Umweltbilanz aufzubessern. Mit 250 Megawatt Grünstrom soll aus fossilen Brennstoffen erzeugte Energie ausgeglichen werden, um die CO2-Bilanz des Konzerns etwas aufzubessern. Es ist ein kleiner Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität, welche für das Jahr 2050 angepeilt wird. Kritiker sprechen bei solchen Käufen von virtuellen Kapazitäten gerne auch von Greenwashing. Wie es um die ethische Vertretbarkeit bei dem Thema bestellt ist, soll hier aber nicht tiefer diskutiert werden.

 

 

Gut ist manchmal nicht gut genug

 

Hervorragende Nachrichten hatte der Lithiumproduzent Livent (US53814L1089) im Gepäck, bei dem die jüngsten Quartalszahlen in jeder nur erdenklichen Hinsicht die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten. Gerade der Umsatz fiel mit 218 Millionen USD sehr viel höher aus als die Konsensschätzungen, die sich auf nur 207,7 Millionen USD beliefen. Zudem umgarnte der Konzern die eigenen Aktionäre mit einem verbesserten Ausblick für das Gesamtjahr.

Die Anleger hatten angesichts der hohen Lithiumpreise aber wohl noch mehr erwartet, denn die Livent-Aktie reagierte auf die Ergebnisse mit Abschlägen in Höhe von 6,9 Prozent, nachdem tags zuvor in freudiger Erwartung noch satte Kursgewinne verzeichnet werden konnten. Letztlich geht es damit zurück auf altbekanntes Terrain. Mit 23,84 Euro per gestrigem Handelsschluss notierte die Aktie von Livent ungefähr auf dem gleichen Stand wie zu Wochenbeginn.

 

Es gibt immer ein nächstes Mal

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistSowohl Bullen als auch Bären beißen sich dieser Tage gerne mal die Zähne aus bei Versuchen, für neue Impulse an den Märkten zu sorgen. Zu groß fällt die Nervosität aus, als dass sich irgendwelche Durchbrüche ohne Weiteres auf die Beine stellen ließen. Doch die nächste Gelegenheit wird zweifellos nicht lange auf sich warten lassen. Dafür wird schon allein die laufende Berichtssaison sorgen, die bisher im Großen und Ganzen recht erfreulich verlaufen ist.

 

04.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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