Plug Power macht Lust auf mehr, Valneva mit wichtigem Kursschritt, neuer Auftrag für Nel ASA und bei TeamViewer stehen frische Quartalszahlen an
So darf es weitergehen
Nachdem die Börsianer sich bereits am Montag über ansehnliche Erholungen an den Märkten freuen konnte, ging es gestern munter weiter in die Höhe. Zwar fielen die Zugewinne vielerorts nicht mehr ganz so hoch aus wie noch am Vortag. Zumindest wurden aber Hoffnungen genährt, dass es sich um einer länger anhaltende Stimmungswende handeln könnte.
Einer der größten Profiteure des Ganzen ist bisher Plug Power (US72919P2020), wo es mit den Kursen seit Beginn der Woche schon um mehr als 20 Prozent in Richtung Norden ging. Zwar schien eine Gegenbewegung bei dem massiv überverkauften Titel bereits überfällig. Dass es so schnell aufwärts gehen würde, dürften aber nur die wenigsten so erwartet haben.
Mit einem Plus von 6,5 Prozent am Dienstag gelang es den Käufern, die 20-Euro-Marke hinter sich zu lassen. Das dürfte einen gehörigen psychologischen Effekt nach sich ziehen und die Kauflaune bei den Bullen potenziell weiter antreiben. Immer unter der Voraussetzung, dass die derzeitige Erholung der Gesamtmärkte nicht abrupt zu einem Ende kommen wird.
Valneva ganz stark
Auch bei Valneva (FR0004056851) zeigten sich im gestrigen Handel weitere grüne Vorzeichen, welche das Papier um 3,4 Prozent in die Höhe bewegten. Neuigkeiten gab es abseits der gewohnten Spekulationen um die Zulassung des Tot-Impfstoffs gegen Corona nicht zu hören. Auch ohne einen solchen Antrieb konnte der Titel charttechnisch jedoch wichtige Signale setzen.
Mit einem Schlusskurs von 15,60 Euro konnte die Aktie von Valneva erfolgreich einen Widerstand bei 15,45 Euro überspringen und damit den Weg in Richtung 200-Tage-Linie freimachen, die derzeit bei rund 16,30 Euro anzutreffen ist. Gelingt es, auch dieser zu erobern, könnte es tatsächlich zu einem echten Turnaround kommen, von dem aktuell noch nicht unbedingt die Rede sein kann.
Elektrolyseure von Nel ASA weiter gefragt
Mehr als nur gute Laune und Hoffnungen gab es zwischenzeitlich bei Nel ASA (NO0010081235) zu sehen. Das Unternehmen konnte wieder einen neuen Auftrag vermelden, der dieses Mal aus der US-amerikanischen Lebensmittelbranche kommt. Dort scheint man sich sehr für die Elektrolyseure der Norweger zu interessieren, welche für die Produktion von Lebensmitteln ohne oder sogar mit negativen Emissionen zum Einsatz kommen könnten.
Zwar hält sich das Volumen der Aufträge mit rund fünf Millionen USD eher in Grenzen. Dennoch steht das Ganze der jüngsten Aufwärtsbewegung an der Börse natürlich nicht im Weg und so ging es am Dienstag um weitere 3,17 Prozent aufwärts. Seit Wochenbeginn belaufen die Zugewinne für Nel sich auf immerhin 10,5 Prozent. Wie auch bei vielen anderen Wasserstoff-Titeln gilt jedoch, dass es für ein größeres Comeback noch mehr braucht.
Jetzt wird es spannend
Bei TeamViewer (DE000A2YN900) tat sich derweil erstaunlich wenig, was sich aber heute schon wieder ändern dürfte. Bei dem Software-Anbieter stehen neue Quartalszahlen an, die mit Spannung erwartet werden. Für die Anleger wird sich zeigen, ob die Erwartungen nochmals enttäuscht werden oder es vielleicht sogar eine positive Überraschung zu sehen geben wird.
Zumindest die Analysten sind im Vorfeld einigermaßen optimistisch und rechnen sowohl bei Umsatz als auch Gewinn mit einer spürbaren Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Viel interessanter als diese Zahlen wird aber wohl die weitere Prognose werden, denn mit eben jener löste TeamViewer im Oktober einen Kurscrash aus, von dem die Aktie des Unternehmens sich bis heute nicht erholen konnte. Es war nie zuvor wichtiger, die Anteilseigner jetzt wieder mit etwas besseren Nachrichten zu überzeugen, denn ansonsten könnte der Sturz ins Bodenlose drohen.
Die Unsicherheit bleibt
Trotz der recht ansehnlichen Erfolge in vielen Branchen seit Beginn der laufenden Woche ist der guten Stimmung der Bullen noch nicht so recht über den Weg zu trauen. Die vermeintliche Stärke vieler Titel kam letztlich vor allem dadurch zustande, dass es in den Wochen und Monaten zuvor mit Karacho abwärts ging. Daraus ergab sich schlicht ein besonders hohes Potenzial für jedwede (kurzfristige) Erholung.
Noch wird sich zeigen müssen, ob die Zugewinne auch von Dauer sein werden und die Bullen noch die nötige Kraft haben, um weitere grüne Vorzeichen auf die Beine zu stellen. Solche wären in den meisten Fällen absolut nötig, um eine tatsächlich erfolgte Stimmungswende zu bestätigen. Für den Moment besteht aber immer noch die sehr reale Möglichkeit, dass die Anleger erlangte Gewinne schnell in bare Münzen umwandeln und damit wieder für Druck von oben sorgen. Das gilt vor allem für Wachstumstitel, bei denen es an der Nachrichtenfront zuletzt eher ruhig war, denn deren Kursgewinne stehen aus besonders wackeligen Beinen.
02.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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