Apple schmiedet Partnerschaft mit Alphabet, Bayern setzt auf Microsoft und bei Nvidia werden die Ängste offenbar größer
KI bleibt im Fokus der Aktionäre, doch die Begeisterung scheint nachzulassen
Bei den Tech-Konzernen tut sich noch immer viel in Sachen KI und es werden zuweilen Milliarden munter hin- und hergeschoben. Der Glaube an die nächste industrielle Revolution ist nicht verschwunden. Gleichwohl machen sich auch Sorgen um Überbewertungen breit und Kursrekorde gibt es momentan eher nicht zu sehen.
Noch immer etwas hinter hinkt Apple (US0378331005), wenn es um Künstliche Intelligenz geht. Laut einem Artikel von Bloomberg soll sich das aber wohl ändern. Die neue, KI-gestützte Siri macht demnach Fortschritte und für den Betrieb verlässt sich der iPhone-Hersteller gerüchteweise auf Gemini von Google.
Schon seit Längerem gibt es Gerüchte darüber, dass Apple die Nutzung externer KI-Dienste prüft. Nach eingängiger Evaluierung soll man sich in Cupertino nun für Google entschieden haben, welches ein KI-Modell mit 1,2 Billionen Parametern im Auftrag auf die Beine stellen soll. Der Datenschutz soll nicht zu kurz kommen. Apple plant den Gerüchten zufolge den Betrieb auf eigenen Servern, sodass keinerlei Kundendaten an Google weitergereicht werden. Die Anleger reagierten ohne Begeisterung, die Apple-Aktie tappte am Donnerstag auf hohem Niveau auf der Stelle. Aus dem Handel ging es mit 269,77 US-Dollar.
Alphabet profitiert nicht von Gerüchten
Für die Google-Mutter Alphabet (US02079K3059) dürfte sich der Deal auszahlen. Die Rede ist in eingangs erwähntem Artikel davon, dass Apple für die KI-Nutzung rund eine Milliarden Dollar jährlich zahlen soll. Damit würde Google letztlich auch unter Beweis stellen, dass sich mit KI tatsächlich im großen Stil Geld verdienen lässt. In vielen Anwendungsbereichen war das bisher noch nicht der Fall.
Richtig begeistert zeigten sich die eigenen Aktionäre über die neuerlichen Gerüchte allerdings nicht. Der Aktienkurs legte gestern lediglich um bescheidene 0,2 Prozent auf 285,34 Dollar zu. Zwar ist auch hier der Abstand zum Allzeit-Hoch gering und beschweren können die Aktionäre sich kaum. Dennoch ist die fehlende Reaktion auf eine Meldung, die vor einigen Wochen wahrscheinlich noch Euphorie ausgelöst hätte, ein Stück weit auffällig.
Bayern will Microsoft
Um Milliarden könnte es auch beim bayrischen Vorhaben gehen, noch bis zum Jahresende Lizenzen für Microsoft (US5949181045) Cloud-Office-Dienst Microsoft 365 zu erwerben. Trotz recht heftiger Kritik von einigen IT-Unternehmen und aus der Opposition scheint die Landesregierung das Vorhaben unbedingt umsetzen zu wollen. Der Listenpreis pro Anwender liegt bei knapp 60 Euro je Nutzer, sodass bei etwa 270.000 Beschäftigten jährliche Kosten von 180 Millionen Euro anfallen würden, rechnet „heise.de“ vor.
Die Zahl der Nutzer könnte im Nachgang sogar noch steigern, sodass die Kosten nach wenigen Jahren in die Milliarden gehen könnten. Woher genau die Begeisterung in der Politik für Microsoft kommen mag, ist nicht überliefert. An der Börse hilft es jedoch nicht weiter. Mit dem Aktienkurs ging es gestern um knappe zwei Prozent auf 497,10 Dollar in die Tiefe. Bemerkbar machten sich latente Sorgen darum, dass es möglicherweise doch noch zum Platzen der KI-Blase kommen könnte.
Nvidia im Sinkflug
Eben solche Bedenken setzten auch der Aktie von Nvidia (US67066G1040) sichtlich zu, welche am Donnerstag um 3,7 Prozent bis auf 188,08 Dollar nachgab und sich damit weiter vom Allzeit-Hoch bei 212,19 Dollar entfernte. Mit einem richtigen Crash hat das immer noch nichts zu tun. Dass unter anderem der bekannte Investor Michael Burry auf einen solchen setzt und dies mit entsprechenden Put-Optionen unterstreicht, scheint einigen Eindruck an den Märkten zu hinterlassen.
Denn sollte die Blase tatsächlich platzen, möchte zu jenem Zeitpunkt natürlich niemand gerne Anteile von Nvidia und anderen KI-Firmen im Depot wissen. Es bleibt allerdings vollkommen offen, ob es überhaupt zum Crash kommt, wie stark jener ausfallen mag und wie dies Nvidia konkret treffen könnte. Dem gegenüber steht zudem die Hoffnung, dass die Aufschläge vielleicht doch nicht völlig überzogen sein mögen. Wichtige Impulse wird Nvidia selbst demnächst in Form frischer Quartalszahlen liefern.
Vorsichtige Börsianer
Mit Gewissheit vorhersagen lässt sich die Zukunft von KI-Aktien nicht und auch Michael Burry lag i dieser Hinsicht schon einmal falsch. Dennoch können die Marktakteure momentan Sorgen um mögliche Überbewertungen nicht einfach abschütteln und die Bullen verhalten sich sichtlich vorsichtiger. Gefragt sind jetzt Aussichten darauf, wie die KI-Konzerne in Zukunft aus ihren irrwitzigen Investitionen auch Gewinnquellen schaffen können. Können diesbezüglich noch überzeugende Versprechen abgegeben werden, so muss es zum Platzen einer Blase nicht zwingend kommen und die KI als Technologie wird uns mit Sicherheit erhalten bleiben, unabhängig vom Börsengeschehen.
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07.11.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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