
Apple bleibt im Markenranking an der Spitze, Nvidia holt rasant auf, Tesla hingegen lässt deutlich nach und Intel stürzt ab
Das KI-Zeitalter scheint nun auch im Markenranking von Interbrand angekommen zu sein
Die Markenberatungsfirma Interbrand hat ihr Ranking der 100 weltweit wertvollsten Marken einmal mehr auf den neuesten Stand gebracht, wobei sich in diesem Jahr viel Bewegung feststellen lässt. Insbesondere der KI-Boom hat Spuren hinterlassen und zu einigen historischen Veränderungen geführt. Anderswo schlagen sich Krisen auf manche Marke nieder.
Obschon Apple (US0378331005) den KI-Trend schwer verschlafen hat und noch immer nicht ganz aufholen konnte, sicherte sich der iPhone-Hersteller erneut den ersten Rang mit einem Markenwert von 470,9 Milliarden US-Dollar. Das sind zwar vier Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Den Experten von Interbrand zufolge liegt das aber nicht unbedingt an Fehlern von Apple. Viel mehr habe der Wert anderer Marken derart schnell zugenommen, dass die Verhältnisse sich schlicht etwas verändert haben.
Die Auswertung liegt dem „Handelsblatt“ vor und zu sehen ist darin, dass sich an der Reihenfolge noch nicht allzu viel verändert hat. Wie gehabt folgen auf den weiteren Rängen mit einigem Abstand Microsoft (388,5 Mrd. USD), Amazon (319,9 Mrd. USD) und Google (317,1 Mrd. USD). Allerdings lässt sich vermuten, dass in den kommenden Jahren einige Veränderungen anstehen könnten.
Nvidia auf Aufholjagd
Das mit Abstand größte Wachstum beim Markenwert konnte Nvidia (US67066G1040) hinlegen. Um 116 Prozent ging die Bewertung in die Höhe, bei der hauptsächlich die finanzielle Performance von Produkten, die Performance im Vergleich zur Konkurrenz und die Bedeutung einer Marke bei Kaufentscheidungen im Vordergrund zu stehen. Bewertet wird Nvidia als Marke von Interbrand nun mit 43,2 Milliarden Dollar.
Ein interessantes Detail der Erhebung: insgesamt stieg der Wert aller 100 analysierten Marken um 4,4 Prozent auf 3,6 Billionen Dollar. Das ist noch immer eine Billion weniger als Nvidias aktuelle Marktkapitalisierung. Für die Anleger dürfte der Markenwert in diesem Fall ohnehin eher zweitrangig sein, denn die wichtigste Kundschaft von Nvidia sind derzeit nicht Verbraucher, sondern Tech-Giganten. Wohl auch deshalb ging das Thema gegenüber Zollsorgen unter und die Nvidia-Aktie verlor am Dienstag um 4,4 Prozent bis auf 180,03 Dollar an Wert.
Tesla verliert an Bedeutung
Klar auf der Seite der Verlierer landete Tesla (US88160R1014) als Marke mit einem Verlust von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Zurückgeführt wird dies nicht nur auf die politischen Aktivitäten von Elon Musk, wenngleich jene vor allem in Europa negative Effekte nach sich zogen. Die Markenexperten führten als Begründung für die Abwertung auch das betagte Portfolio an Elektroautos ins Feld. Die letzte echte Neuvorstellung war der Cybertruck, der sich zu einem veritablen Flop entwickelte.
All das sind für die Anleger keine Neuigkeiten, welche ihren Fokus aber ohnehin auf andere Bereiche verlagert haben. Der Tesla-Aktie halten noch immer viele die Treue und trotz stimmungsbedingter Abschläge am Dienstag landete das Papier mit 429,24 Dollar zu Handelsschluss auf einem ansehnlichen Niveau. Vertraut wird darauf, dass dem Unternehmen mit Robotaxis der nächste große Coup gelingen wird, obschon die Indizien für ein solches Szenario noch eher dünn ausfallen.
Intel im freien Fall
Immerhin scheint es bei Tesla aber überhaupt eine Perspektive zu geben, was sich von Intel (US4581401001) nicht mehr unbedingt behaupten lässt. Ein kleines Comeback der Aktie kam allein durch die Beteiligung diverser anderer Tech-Giganten zustande. Die Fertigung bleibt aber eine mittelschwere Katastrophe und mit den eigenen Produkten kann der Chipkonzern schon länger nicht mehr punkten. Letzteres hat sich längst auch unter den Verbrauchern herumgesprochen, was den Markenwert im Ranking von Interbrand um 42 Prozent auf nur noch 11,5 Milliarden Dollar einbrechen ließ.
Intel ist damit in diesem Jahr der größte Verlierer. Bei den Marktanteilen befindet sich der US-Hersteller ebenfalls auf dem absteigenden Ast. Getragen wird das Geschäft mit Prozessoren weitgehend von Fertig-PCs und Notebooks. Beim Markt für Einzelkomponenten hängt AMD den Konkurrenten aber bereits ab, wie diverse Umfragen und Analysen zeigen. Eine Trendwende kündigt sich nicht an. Die Börsen hoffen vor allem darauf, dass möglichst bald Kunden für die Foundrys gefunden werden können.
Prestigesache
Auf die Aktienkurse hat der Markenwert nicht unbedingt einen großen Einfluss. Nicht unwichtig ist das Ganze für Konzerne, deren Wohlergehen eng mit einer positiven Wahrnehmung verknüpft wird. Dazu gehört ganz besonders Apple, aber auch für Autohersteller ist das Prestige ein nicht zu unterschätzender Faktor. Microsoft hingegen beweist, dass Erfolge auch mit einem vergleichsweise schlechten Ruf möglich sind – sowohl beim Markenwert als auch beim Aktienkurs. Interessant sind die Verschiebung aus diesem Jahr allemal, handfeste Signale für eine Anlagestrategie ergeben sich daraus aber nicht.
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15.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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