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Roland Berger hält die BayWa AG grundsätzlich für sanierungsfähig, doch stehen im Zuge dessen große Herausforderungen und harte Einschnitte an

Die Aktionäre von BayWa reagieren sichtlich erleichtert

NTG24 - Roland Berger hält die BayWa AG grundsätzlich für sanierungsfähig, doch stehen im Zuge dessen große Herausforderungen und harte Einschnitte an

 

Äußerst gespannt warteten die Anlegerinnen und Anleger in den letzten Wochen auf das von BayWa in Auftrag gegebene Sanierungsgutachten von Roland Berger. Damit sollte sich zeigen, ob das Unternehmen überhaupt noch eine Zukunft hat. Diese Frage wurde nun positiv beantwortet, was an der Börse erst einmal für große Erleichterung sorgte.

Einfach wird es BayWa (DE0005194062) aber auch in Zukunft nicht haben. In seinem Gutachten spricht Roland Berger davon, dass BayWa „unter bestimmten Bedingungen“ sanierungsfähig sei. Rendite- und Wettbewerbsfähigkeit könnten wohl wieder hergestellt werden, was aber eine Restrukturierung über mehrere Jahre benötige. Notwendig sollen dafür zum Teil herbe Einschnitte werden, was sich auch beim Personal bemerkbar machen könnte.

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Dabei sind es nicht nur kleine Angestellte, die um ihren Job zittern müssen. Auch in der Führungsetage könnte ein weitreichender Umbau anstehen. Über viel Entscheidungsgewalt diesbezüglich verfügt Michael Baur von Alix Partners, der vor Kurzem als Chief Restructuring Officer eingesetzt wurde. In dieser Position obliegt es ihm auch, manchen Manager im Zweifel auszutauschen. Als potenziell gefährdet werden an den Märkten unter anderem die Posten von Finanzchef Andreas Helber und CEO Marcus Pöllinger angesehen. Konkrete Ankündigungen für eine mögliche Neubesetzung gibt es aber noch keine.

 

 

 

Geht es bei BayWa jetzt ans Tafelsilber?

 

Abseits von möglichen Einsparmaßnahmen und Neubesetzungen im Management sieht das vorgelegt Gutachten auch den Verkauf von Geschäftsbereichen vor. Insbesondere Die Tochter aus dem Bereich der erneuerbaren Energien liegt hier im Fokus. Gehofft wird darauf, dass der bereits mit 49 Prozent beteiligte Investor EIP seine Anteile auf 80 Prozent aufstocken könnte, damit BayWa die Tochter nicht mehr länger konsolidieren muss. Auch rund um dieses Thema stehen klare Ankündigungen aber noch aus.

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Vorsichtig optimistisch zeigt sich BayWa bei Verhandlungen mit Gläubigerbanken und Eigentümern rund um das Sanierungskonzept und eine Neuordnung der Finanzen, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass noch bis Ende September geltende Kreditvereinbarungen verlängert werden könnte, was BayWa etwas mehr Luft zum Atmen verschaffen könnte. Mit anderen Worten scheint es zu gelingen, den schwer kriselnden Konzern für den Moment in ruhigere Gewässer zu manövrieren.

Doch trotz solcher Fortschritte lässt sich weiterhin nicht übersehen, dass BayWa sich inmitten einer tiefen Krise befindet. In den vergangenen Jahren investierte das Unternehmen kräftig in alle nur erdenklichen Projekte und wollte damit ein schnelles Wachstum forcieren. Das fiel den Verantwortlichen aber auf die Füße, als die Zinsen anzogen und der auf rund 5 Milliarden Euro angeschwollene Schuldenberg sich zu einer echten Belastung entwickelte.

 

Immerhin etwas

 

Die endgültige Rettung ist BayWa mit Vorlage des Sanierungsgutachtens noch nicht gelungen. Doch die Aktionäre feiern für den Moment, dass es überhaupt noch Aussicht auf Besserung zu geben scheint. Im Vorfeld hatte damit offenbar längst nicht jeder gerechnet und die Aktie des Unternehmens rutschte in immer tiefere Gefilde ab. Am Dienstag konnten die Kurse sich nun um gut 15 Prozent steigern und sich mit 12,70 Euro aus dem Handel verabschieden.

Das ist für die BayWa-Aktie der höchste Kurs seit etwa vier Wochen und damit auch ein klares Lebenszeichen. Der Konzern wird auf die nun gesammelten Erkenntnisse allerdings auch mit konkreten Maßnahmen reagieren müssen, um die leidgeplagten Anteilseigner weiter bei Laune halten zu können. Dass eine Sanierung an sich möglich ist, scheint erst einmal geklärt zu sein. Jetzt kommt es darauf an, dass BayWa diese Chancen auch nutzen kann und wird. Gelungen ist erst einmal nur der erste Schritt auf dem Weg zu einem Comeback. Es kann aber noch manches schiefgehen und blind empfehlen lassen sich Investments weiterhin nicht.

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25.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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