Berry Global wird mit umfangreicher Investition Stellung auf dem indischen Markt stärken

Gute Zukunftsperspektiven

 

Aktuell leiden viele Firmen unter deutlich steigenden Kosten bei der Materialbeschaffung. Der Folienhersteller Berry Global kommt in diesem Umfeld aber dennoch gut zurecht, da ein wesentlicher Teil der höheren Preise an die Endkunden weitergegeben werden kann.

Der weltweit operierende Hersteller für Kunststofffolien Berry Global (US08579W1036) bekommt die weltweit starken Inflationstendenzen derzeit deutlich zu spüren. Zum einen muss der US-Konzern beim Einkauf von Kunstharzen und weiteren Vorprodukten ebenfalls jetzt deutlich tiefer in die Tasche greifen. Zum anderen kann Berry Global aber auch selbst spürbar höhere Preise für seine Produkte durchsetzen, was auch an den jüngst veröffentlichten Q3-Zahlen, die den Zeitraum April bis Juni umfassen, deutlich erkennbar ist.

Demnach konnte die Firma gegenüber dem Vorjahreszeitraum lediglich ein organisches Mengenwachstum von 5 % erzielen, dennoch gelang es Berry Global dank höherer Verkaufspreise die Erlöse um 26 % auf 3.68 Milliarden US-Dollar zu steigern. Gleichzeitig legte der Nettogewinn nur minimal von 191 Millionen US-Dollar auf 194 Millionen US-Dollar zu, womit Berry Global die höheren Einkaufspreise zwar deutlich zu spüren bekam und die Nettoumsatzrendite entsprechend sank. Allerdings gelang es dem Management unter Tom Salmon einen wesentlichen Teil der höheren Kosten weiterzugeben, weshalb unter dem Strich der absolute Nettogewinn trotz rückläufiger Margen sogar etwas ausgebaut werden konnte.

 

Berry Global bleibt optimistisch für die Zukunft

 

Auch wenn von den aktuell starken Preisschwankungen an den Märkten für viele Roh- und Grundstoffe gewisse Risiken auf das Geschäft von Berry Global ausgehen, so hat die Firma gute Argumente, um auch künftig erwartungsvoll in die Zukunft blicken zu können. Dies liegt vor allem an den qualitativ hochwertigen Produkten, die der Firma einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber den meisten Konkurrenten verleihen. Daher ist es auch absolut richtig, dass Berry Global derzeit umfangreiche Investitionen in den Ausbau des Geschäftsmodells tätigt, wovon auch langfristig die Aktionäre in Form von höheren Gewinnen profitieren sollten. So kündigte die Firma jetzt den Bau einer zweiten Produktionsanlage in Indien an, wobei der Subkontinent als besonders aussichtsreicher Markt gilt.

 

 

Aktuell rechnen die Analysten nach einem starken Wachstum im Fiskaljahr 2020/2021 (per Ende September) mit stagnierenden Erlösen, was auch daran liegt, dass sich die Preise für Berry Global im Einkauf, aber auch im Verkauf wieder normalisieren könnten. Entscheidend ist aber, dass Berry Global deutlich an Margenstärke zulegen dürfte, da die Firma ihre Produktion weiter optimiert und über eine gute Wettbewerbsposition verfügt. Entsprechend sind die Schätzungen der US-Brokerhäuser, die nach einem Nettogewinn in Höhe von 559 Millionen US-Dollar im Fiskaljahr 2019/2020 ein Nachsteuerergebnis von 914 Millionen US-Dollar für das Jahr 2022/2023 erwarten, keinesfalls übertrieben optimistisch.

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07.08.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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