Auch in zweiter Instanz scheitert Birkenstock mit einer Klage gegen den Discounter Aldi, der Sandalen mit großer Schnalle im Angebot hatte
Birkenstock beißt bei den Richtern auf Granit
Aldi verkauft heute längst nicht mehr nur Lebensmittel in allen erdenklichen Variationen, sondern auch Non-Food-Produkte aller Couleur. Eines schönen Tages fanden sich im Angebot des Discounters Sandalen, die mir einer großen Schnalle ausgestattet waren und optisch vielleicht etwas zu sehr an Modelle von Birkenstock erinnerten. Zu diesem Schluss kam zumindest der Schuhhersteller und zog vor Gericht.
Geltend gemacht werden sollte gegenüber Aldi das volle Programm aus Unterlassungsansprüchen, Kostenerstattungen, Schadenersatz, Rückruf und Vernichtung der Ware. Durchsetzen konnte sich Birkenstock (JE00BS44BN30) damit allerdings nicht. Bereits in erster Instanz unterlag man vor Gericht. Nun folgte das Urteil in zweiter Instand vor dem Oberlandesgericht München, bei dem sich keine wesentlichen Änderungen ergeben habe.
Die Richter konnten der Argumentation von Birkenstock nicht recht folgen und so bleibt erstmal alles beim Alten. Kaum nennenswerte Änderungen gab es allenfalls bei der Frage um die Kosten des Verfahrens. Das dürfte aber die beiden Streitparteien ebenso wenig interessieren wie die Anteilseigner und die werte Kundschaft.
Die Birkenstock-Aktie reagierte recht gefasst auf die neuerliche Niederlage. Die Erholung aus der Vorwoche konnte bisher verteidigt werden und am Freitagmorgen notierte das Papier bei rund 47,50 Euro. Im Chart zeichnet sich eine Fortsetzung des Seitwärtstrends ab, welcher allerdings immer mal wieder heftige Schwankungen durchlebt.
Muss Birkenstock sich Sorgen machen?
Ärgerlich für Birkenstock ist an dem Urteil vor allem, dass es weitere Nachahmer geradezu einlädt und die Argumentationsgrundlage in kommenden Verfahren nicht eben besser erscheinen lässt. Gleichwohl ist aber nicht zu erwarten, dass es am Unternehmen nachhaltig nagen wird. Zehren kann Birkenstock wahrscheinlich am meisten von der Stärke der Marke, wie es auch bei Herstellern wie Adidas der Fall ist. Es gibt unzählige andere Turnschuhe, doch wer Adidas möchte, der kauft am Ende des Tages auch Adidas und keine Aldi-Treter, behaupte ich an dieser Stelle ganz dreist.
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29.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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