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Offenbar verbietet China die Abnahme von Teilen uns Flugzeugen des US-Herstellers Boeing

Der Handelsstreit eskaliert weiter und Boeing scheint dem zum Opfer zu fallen

NTG24 - Offenbar verbietet China die Abnahme von Teilen uns Flugzeugen des US-Herstellers Boeing

 

In Sachen Zölle ist der Handelsstreit zwischen den USA und China weitgehen ausgereizt. Abgaben jenseits der 100-Prozent-Marke sorgen dafür, dass sich für viele Unternehmen der Export ins jeweils andere Land schon jetzt nicht mehr lohnt. Das bedeutet allerdings nicht, dass es nicht weitere Eskalationen geben könnte. Eben solche kündigen sich sogar schon an.

Kürzlich erst stoppte China die Ausfuhr Seltener Erden aus dem eigenen Land, welche unter anderem für die Herstellung von Computerchips benötigt werden. Das Weiße Haus setzt derweil laut unbestätigten Medienberichten wohl europäische Länder unter Druck, ihre Handelsbeziehungen mit China zu überdenken. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ nimmt Peking nun wohl erstmals ganz konkret ein US-Unternehmen in Form von Boeing (US0970231058) ins Visier.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinInsidern zufolge soll die chinesische Regierung heimischen Unternehmen vorgegeben haben, keine Flugzeuge und auch keine Teile mehr bei Boeing zu kaufen. Die Abnahme werde unterbunden, was bislang allerdings noch nicht von offizieller Seite bestätigt wurde. Eine solche Maßnahme würde Boeing empfindlich treffen, wenngleich das Unternehmen in China nur überschaubare Geschäfte macht. Nach Informationen des „Handelsblatt“ sind derzeit 130 Bestellungen offen. Was mit diesen geschehen mag, sollten die jüngsten Meldungen sich bestätigen, steht in den Sternen.

 

 

 

Risiken für Boeing und China

 

Für Boeing könnte daraus durchaus die nächste Krise erwachsen. Schließlich ist es in der Branche üblich, bei der Bestellung eines Flugzeugs eine nicht unerhebliche Anzahlung zu leisten. Sollten solche nun zurückgefordert werden, können schnell Milliarden zusammenkommen. Boeing sitzt schon jetzt auf einem Schuldenberg von über 40 Milliarden US-Dollar und Sparmaßnahmen wurden zu Jahresbeginn durch massive Lohnerhöhungen nach monatelangen Streiks torpediert. Noch dazu kämpft der Flugzeugbauer sich derzeit noch aus einer langjährigen Krise nach etlichen Qualitätsmängeln in den letzten Jahren heraus.

Über die Risiken sind sich die Anleger sehr bewusst, welche die Boeing-Aktie am Dienstag um 2,4 Prozent auf 155,52 Dollar purzeln ließen. Doch riskant wäre die Maßnahme auch für den chinesischen Markt. Denn Ersatz für die ausgefallenen Bestellungen gibt es nicht mal eben bei Amazon. Die Produktion anderer Hersteller ist vollständig ausgelastet. Chinesische Airlines, die sich auf Lieferungen verlassen hatten, dürften jahrelang auf Ersatz warten müssen. Sollten zudem keine Ersatzteile von Boeing mehr abgenommen werden können, würde dies auch ein großes Fragezeichen über die bestehende Flotte stellen. Ohne regelmäßige Wartung bleibt ein Flugzeug schnell am Boden.

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Möglich wäre, dass lediglich der Kauf von aus den USA importierten Teilen untersagt wird und chinesische Anbieter sich Ersatzteile noch aus anderen Ländern beschaffen können. Über die genaue Ausgestaltung der Regelung lässt sich aber nur spekulieren, solange die chinesische Regierung das Ganze nicht offiziell bestätigt und näher ins Detail geht. Klar ist aber schon jetzt, dass der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China manches Opfer kennen wird und von einer Entspannung ist bisher wenig bis gar nichts zu sehen.

 

Boeing unter Druck

 

An der Börse schafft es Boeing schon seit Längerem nicht, einen Weg in den Aufwärtskanal zu finden. Eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau war beim Aktienkurs zuletzt das höchste der Gefühle. Sollte das Unternehmen nun im Handelsstreit zum Opfer oder auch nur zur Verhandlungsmasse werden, so wird dies die Kauflaune der Börsianer nicht eben steigern. Gerade die Flugzeugbauer sind sehr abhängig von einem verlässlichen und planbaren Geschäft, da die Konstruktion eines Flugzeuges eine eher komplizierte und langwierige Angelegenheit ist.

Noch bleibt abzuwarten, ob sich die Berichte bestätigen werden und ob sich im Zweifel vielleicht noch einmal verhandeln lässt. Doch werden die Anleger auch jetzt schon an mögliche Risiken im Zusammenhang mit Donald Trumps aggressiver Außenpolitik erinnert. Das macht die Boeing-Aktie nicht unbedingt attraktiver und der Verbleib auf der Seitenlinie ist auch weiterhin keine Schande.

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16.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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