
Moody’s senkt US-Rating, Ryanair Wachstum gedrosselt und Nvidia mit neuer Fusion-Technologie - BÖRSE TO GO
Moody’s nimmt den USA das letzte AAA-Rating - Sorge vor Eröffnung der Wall Street
Droht ein Sell-off zur Eröffnung der Wall Street? Der Verlust des letzten AAA-Ratings ist vor allem ein Problem für den amerikanischen Anleihemarkt. Ryanair trifft die Erwartungen eines Umsatzanstiegs und eines Gewinnrückgangs. Das Wachstum wird weiter durch die Lieferschwierigkeiten bei Boeing begrenzt. Nvidia baut seine Infrastrukturtechnologie aus. Mit NVLink Fusion werden auch Fremd-GPUs eingebunden.
Der Aktienhandel in Asien startet die neue Woche in den roten Zahlen. Keine Benchmark in der Region kann sich im Verlauf des Handels im Plus halten. Am stärksten belasten die Verkäufe den Nikkei 225 Index und den KOSPI. Letzterer liegt zwischenzeitlich mehr als -1,15 % im Minus. Noch deutlicher sind die Verluste am Terminmarkt. Der DAX-Future (Juni) wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse bei 23.781,50 Punkten (-0,14 %) gesehen, aber die amerikanischen Aktienindex-Futures notieren deutlich tiefer. Allen voran der Nasdaq Future, der am Morgen -1,35 % tiefer bei 21.138,30 Punkten gesehen wird.
Frankfurt hatte die letzte Woche noch einheitlich im Plus abgeschlossen. Herausstach die Performance des TecDAX, der sich insgesamt um 2,59 % auf 3.842,67 Punkte verbesserte. Die Technologie-Benchmark profitierte unter anderem von den starken Kursgewinnen bei 1&1 (DE0005545503), die um 17,53 % auf 18,50 Euro sprangen. Dahinter folgten mit deutlichem Abstand der SDAX, der sich um 1,26 % auf 16.568,94 Punkte steigerte, und der DAX, der sich um 1,14 % auf 23.767,43 Punkte verbesserte. Kaum Traktion bekam hingegen der MDAX, der auf Wochensicht lediglich um 0,53 % auf 29.887,68 Punkte stieg und damit die psychologisch wichtige Marke von 30.000 Punkten noch nicht (wieder) knacken konnte. Belastend wirkten beim MDAX die Verluste von ThyssenKrupp (DE0007500001), deren Aktien um -19,77 % auf 8,292 Euro zurückfielen.
Sehr viel stürmischer hingegen die Wall Street. In New York kletterten die Benchmarks deutlich. Der Dow Jones Industrial Average Index war mit einem Wochenplus von 3,41 % auf 42.654,74 Punkte das Schlusslicht. Zurückgehalten wurde die Blue Chip Benchmark insbesondere von den weiteren Kursverlusten bei UnitedHealth (US91324P1021), deren Notierungen in der Woche um -24,31 % auf 291,92 US-Dollar einbrachen. Der S&P 500 Index kletterte hingegen um 5,27 % auf 5.958,38 Punkte und der Nasdaq 100 Index erreichte sogar ein Wochenplus von 6,81 % auf 21.427,94 Punkte. Die Aktien von Tesla (US88160R1014) waren die größten Gewinner im Tech-Index.

Droht ein Sell-off nach dem AAA-Rating Verlust?
Mit Sorge schauen viele Anleger auf die Eröffnung in New York am heutigen Montag. Die Ratingagentur Moody’s (US6153691059) hatte am Freitag nach Börsenschluss das Rating für amerikanische Staatsschulden von „AAA“ auf nur noch „Aa1“ herabgestuft - die nur noch zweithöchste verfügbare Ratingstufe. Der Herabstufungsprozess bei den drei großen Ratingagenturen - Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s - hatte bereits 2011 mit der ersten Herabstufung begonnen und endete nun am vergangenen Freitag mit dem Verlust des letzten AAA-Ratings. Die Entscheidung der Ratingagentur resultiert aus dem zunehmenden Verschuldungsgrad der öffentlichen Hand. Die USA haben inzwischen mehr als 120 % Verschuldung im Vergleich zur jährlichen Wirtschaftsleistung. Die Aufgabe der Trump-Administration besteht unter anderem daher darin, dass man die Wirtschaftsleistung weiter erhöht und gleichzeitig die Ausgaben der öffentlichen Hand im Zaum behält. Der Anleihemarkt ist sehr gut vorbereitet auf den endgültigen Verlust des AAA-Ratings. Es war kein Geheimnis, dass es zu diesem Schritt in diesem Jahr kommen kann. Jeder Effekt am Anleihemarkt (und Aktienmarkt) wäre daher nur kurzfristig. Mittelfristig ist entscheidend, dass die US-Regierung, wie auch in der Vergangenheit, genügend ausländisches Kapital anziehen kann, um die Renditen niedrig zu halten.
Ryanair: Umsatz hoch, Gewinn runter
Ryanair (IE00BYTBXV33) traf am Morgen exakt die Erwartungen der Börse. Man legte einen Gewinn nach Steuern von 1,61 Mrd. Euro vor, was einem Rückgang um -16 % im Jahresvergleich entspricht. Das hatte jedoch nichts mit einer geringeren Nachfrage zu tun. So stieg die Zahl der Passagiere um 9 % auf ein Rekordniveau von 200,2 Millionen und auch die Auslastung blieb unverändert auf einem sehr hohen Niveau von 94 %. Dazu musste Europas größte Airline jedoch seinen Kunden entgegenkommen und arbeitete intensiv mit Rabatten, sodass am Ende der Umsatz nur um 4 % auf 13,95 Mrd. Euro erhöht werden konnte. Noch problematisch war, dass die operativen Kosten überdurchschnittlich stark um 9 % stiegen. Daraus resultierte dann nach Steuern der deutliche Gewinnrückgang. Ryanair sieht sich jedoch unterbewertet an der Börse und kündigte heute Morgen ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 750 Mio. Euro an und will eine finale Dividende von 0,227 Euro je Aktie im September zahlen. Außerdem bestätigte man, dass man die niedrigen Treibstoffpreise genutzt hat, um 85 % seines Bedarfs für das Fiskaljahr 2026 abzusichern. Das Wachstum für das Fiskaljahr 2026 sieht man aufgrund der Lieferschwierigkeiten von Boeing (US0970231058) auf nur 3 % begrenzt.
Nvidia stärkt seine Infrastrukturtechnologie
Die Chips von Nvidia (US67066G1040) werden immer schneller und greifen auf immer größere Datenmengen zurück. Damit wird die Verbindung von den Chips zu den Datenmengen immer mehr zum Engpass, weswegen das Unternehmen nun eine aktualisierte Fassung seiner NVLink Technologie auf den Markt bringt und eine komplette neue Technologie. Unter dem Markennamen NVLink Fusion wurde heute auf der Computex eine neue Architektur vorgestellt, die obendrein eine Verbindung zwischen Nvidia GPUs und GPUs sowie Beschleunigern von fremden Unternehmen herstellt, um die Leistungsfähigkeiten zu verbinden.
Tagestermine
Aus China haben wir am Morgen durchwachsene Wirtschaftsdaten für den Monat April bekommen. Erfreulich ist, dass die Arbeitslosenquote von 5,2 % auf 5,1 % (Erwartung: 5,2 %) leicht gesunken ist. Auch erreichte die Industrieproduktion im Jahresvergleich ein Wachstum von 6,4 %, während sich die Ökonomen auf einen Rückgang auf 5,7 % eingestellt hatten. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze ging hingegen von 5,9 % auf 5,1 % zurück, während die Börse sich auf einen Anstieg auf 6,0 % eingestellt hatte.
1&1 Drillisch AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten 1&1 Drillisch AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für 1&1 Drillisch AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu 1&1 Drillisch AG - hier weiterlesen...
19.05.2025 - Mikey Fritz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)