Leonardo will ans große Geld, BYD holt Tesla ein und Wachwechsel bei der Deutschen Börse - BÖRSE TO GO
Leonardo will an das große Geld heran - Europa soll Verteidigungsausgaben bündeln
Leonardo will an das große Geld heran. Der italienische Rüstungskonzern ruft dazu auf, dass die europäischen Verteidigungsausgaben in einem großen Fonds gepoolt werden, um die Rüstungskonzerne zu stärken. BYD holt Tesla ein. Dank der starken Nachfrage nach Hybridfahrzeugen können die Chinesen den Abstand zu dem amerikanischen Marktführer immer stärker verkleinern. Wechsel an der Spitze der Deutschen Börse. Weimer übergibt an Leithner ein gemachtes Haus mit starkem Wachstum.
Der Aktienhandel in Asien beginnt mit Verlusten. Alle Benchmarks in der Region tauchen am Donnerstag im Verlauf der Sitzung ins Minus und werden dabei von den chinesischen Indizes tiefer geführt, wobei der SZSE Component Index die Liste der Verlierer mit Verlusten von mehr als -3,10 % tiefer führt. Japan braucht noch, um in das neue Jahr zu kommen. Die Börse bleibt aufgrund eines Bankfeiertages geschlossen.
Das vergangene Jahr haben die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte aber insgesamt sehr gut absolviert. Man musste sich keineswegs verstecken, auch wenn die Reise zeitweise etwas sehr holprig war. Mit Abstand die stärkste Performance legte der Taiwan Weighted Index mit einem Plus von 29,02 % vor, aber auch der Hang Seng Index, der China A50 Index und der Nikkei 225 Index performten sehr gut mit einem Anstieg um jeweils mehr als 19 %.
Der Terminmarkt ist am Donnerstagmorgen freundlich gestimmt. Die amerikanischen Aktienindex-Futures steigen geschlossen und der DAX-Future (März) wird vor Eröffnung des Börsenhandels in Europa 0,65 % höher bei 20.105,00 Punkten gesehen.
Frankfurt beendete das Jahr mit einem breit gefächerten Feld. Der DAX führte unangefochten die Liste der deutschen Benchmarks an. Mit einer Jahresperformance von 18,85 % auf 19.909,14 Punkten ist der Blue Chip Index einsame Spitze. Die mit Abstand stärkste Performance fuhren dabei die Aktien von Siemens Energy (DE000ENER6Y0) ein, die seit Ende 2023 um 319,83 % gestiegen sind. Die Bilanz der anderen deutschen Benchmark ist hingegen ernüchternd. Der TecDAX schaffte im Jahresvergleich noch ein Mini-Plus von 2,39 % auf 3.417,15 Punkte, während der SDAX in 12 Monaten im Saldo um -1,78 % auf 13.711,33 Punkte sank. Der größte Verlierer war der MDAX, der um -5,71 % auf 25.589,06 Punkte fiel.
Einheitlich positiv hingegen die Bilanz in New York. 2024 war ein Ausnahmejahr und das bis zum Schluss. Was im Wesentlichen der Trump-Rallye zu verdanken war, die sich seit Herbst 2023 aufgebaut hatte und im November in einem Erdrutschsieg mündete, der wiederum der Börse für 2025 völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Unter dem Strich ging der Nasdaq 100 Index als größter Gewinner aus dem Rennen hervor mit einem Anstieg um 24,88 % auf 21.012,17 Punkte seit Ende 2023. Heraus stachen dabei die Aktien von Applovin (US03831W1080), die eine Jahresperformance 712,62 % hinlegten und das, obwohl sie deutlich unter dem Jahreshoch schlossen. Der S&P 500 Index schloss dicht auf mit einem Plus von 23,31 % auf 5.881,60 Punkte und der Dow Jones Industrial Average erreichte einen Anstieg um 12,88 % auf 42.544,22 Punkte.
Leonardo will an das große Geld heran
Der italienische Rüstungskonzern Leonardo (IT0003856405) will ans große Geld heran. Schon heute ist das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 15 Mrd. Euro und knapp 60.000 Mitarbeitern einer der größten Rüstungskonzerne der Welt. Aber immer noch ein Zwerg im Vergleich zu den amerikanischen Konkurrenten. Die haben im Wesentlichen den Vorteil, dass der amerikanische Kongress nicht nur Rekordsummen für die Verteidigung ausgibt, sondern diese Investitionen auch auf wenige Konzerne in der Heimat verteilt, wodurch diese vom Skaleneffekt profitieren. An diese großen Geldtöpfe und Skaleneffekte will auch Leonardo heran und verlangt daher, dass die Mitgliedsländer der Europäischen Union einen gemeinsamen europäischen Verteidigungshaushalt aufstellen, damit Konzerne wie Leonardo in Zukunft noch stärker profitieren können. Das Problem liegt selbstverständlich in den nationalen Interessen. Kommt es zu Konflikten innerhalb der Europäischen Union, droht den Mitgliedsstaaten, dass ihre Milliardeninvestitionen in Gemeinschaftsprojekte im Zweifel nutzlos verpuffen und sie schutzlos dem Konflikt ausgeliefert sind, wenn die Nutzung der Ressourcen zur Verteidigung von der Zustimmung aller anderen Mitgliedsstaaten abhängig ist.
BYD holt Tesla ein
Kein europäischer Automobilkonzern kommt auch nur annähernd in die Nähe der jährlichen Auslieferungen von Tesla (US88160R1014). Ganz anders dagegen die chinesische BYD (CNE100000296), die seit Ende 2023 das Rennen aufgenommen hat, um den amerikanischen Marktführer im Bereich von Elektrofahrzeugen einzuholen. Anders als die Amerikaner setzt BYD aber stark auf den Absatz von Hybridfahrzeugen, was den Rückenwind erklärt, denn Hybridfahrzeuge erlebten 2024 eine echte Renaissance. Insgesamt verkaufte BYD im vergangenen Jahr 4,27 Mio. Fahrzeuge, wobei davon 2,485 Mio. Hybridfahrzeuge waren. Ein Plus von 72,83 % im Jahresvergleich. Der Absatz der EV-Fahrzeuge stieg hingegen nur um 12 %. Die Dezember-Zahlen von Tesla stehen noch aus, werden aber noch in dieser Woche erwartet. Die Analysten gehen für das 4. Quartal von einem Absatz von 510.400 EVs aus. Tesla selbst hat 515.000 EVs angekündigt, was einem leichten Wachstum des jährlichen Absatzes entsprechen würde.
Wechsel an der Spitze der Deutschen Börse
Die Ära von Theodor Weimer ist zu Ende. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse (DE0005810055) hatte zum 01. Januar 2018 das Ruder übernommen und das Unternehmen in den vergangenen sechs Jahren ausgesprochen erfolgreich ausgebaut. Stephan Leithner, der seit dem 01. Januar 2025 übernommen hat, tritt damit in große Fußstapfen. Leithner ist sehr erfahren. Er hatte kurz nach Weimers Amtsantritt zur Deutschen Börse gewechselt und war zuvor Manager bei der Deutschen Bank (DE0005140008). Im Vorstand der Deutschen Börse hatte Leithner zuletzt das Resort „Investment Management Solutions“ geleitet. Für das Jahr 2024 wird ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) von 3,3 bis 3,4 Mrd. Euro erwartet, was einem Wachstum im Jahresvergleich von 17 % entsprechen würde.
Tagestermine
Die Schwäche im heutigen Handel in China ist im Wesentlichen auf den HSBC Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Monat Dezember zurückzuführen. Der Frühindikator sollte von 51,5 auf 51,6 Punkte gestiegen sein, doch sank stattdessen auf 50,5 Punkte und notiert damit nur noch 0,5 Punkte über der Scheidegrenze zwischen einer Expansion und Kontraktion in den kommenden Monaten.
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02.01.2025 - Mikey Fritz
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