Deutsche Bank zieht Kostenschraube an, BP wird Castrol nicht los und Insolvenzwelle rollt durch Meyer Burger - BÖRSE TO GO
Deutsche Bank zieht die Kostenschraube an - Postbank-Integration verursacht hohen Aufwand
Die Deutsche Bank zieht die Kostenschraube weiter an. Insbesondere die schleppende Integration der Postbank verhindert die versprochene Zielerreichung, was nun Konsequenzen hat. BP wird Castrol nicht los. Die Gebote für das Schmiermittelgeschäft liegen deutlich unter den Erwartungen. Eine Insolvenzwelle rollt durch den Meyer Burger Konzern. Nach Massenentlassungen in den USA gehen nun zwei deutsche Töchter in die Insolvenz.
Der Aktienhandel in Asien startet die neue Börsenwoche mit breiten Verlusten. Alle asiatischen Benchmarks notieren am Morgen im Verlauf der Sitzung im Minus. Am stärksten erwischt es den Hang Seng Index, der zeitweise mehr als -2 % im Minus notiert, nachdem Washington eine neue Eskalation im Stahlsektor auslöste. Die Onshore-Börsen in China bleiben heute aufgrund des Drachenbootsfests geschlossen und können entsprechend nicht reagieren. Auch der Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse negativ gestimmt. Der DAX-Future (Juni) wird -0,17 % niedriger bei 24.003,30 Punkten gehandelt.
Der DAX setzte in der vergangenen Woche ein neues Allzeithoch. Der Blue Chip Index schloss allerdings am Freitag leicht darunter und konnte auf die Woche gesehen ein Plus von 1,72 % auf 24.036,75 Punkte erzielen. Damit war die Benchmark in Frankfurt das Schlusslicht. Der TecDAX verbesserte sich um 1,94 % auf 3.846,85 Punkte und der SDAX stieg um 2,29 % auf 16.657,58 Punkte. Die beste Wochenperformance hat der MDAX mit einem Anstieg um 2,34 % auf 30.594,39 Punkte erzielt. Dabei waren die Rüstungsunternehmen Renk (DE000RENK730), die um 11,99 % auf 78,38 Euro stiegen, und Hensoldt (DE000HAG0005), die um 14,57 % auf 92,00 Euro kletterten, die größten Gewinner im Mid Cap Index.
Ähnlich freundlich auch das Bild in der vergangenen Woche in New York. Alle amerikanischen Benchmarks konnten sich verbessern, allerdings bildete der Nasdaq 100 Index mit einem Wochengewinn von 2,03 % auf 21.340,99 Punkte bereits die Spitze. Die Aktien von Applovin (US03831W1080) führten die Liste der Wochengewinner im Technologieindex mit einem Anstieg um 15,01 % auf 393,00 US-Dollar an. Der S&P 500 Index folgte dicht auf mit einem Gewinn von 1,88 % auf 5.911,69 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index stieg um 1,60 % auf 42.270,07 Punkte. Von ihren letzten Allzeithochs sind die amerikanischen Indizes allerdings noch ein Stück entfernt.
Deutsche Bank zieht Kostenschraube weiter an
Die Aktionäre wollen mehr. Seit Langem verspricht die Deutsche Bank (DE0005140008), dass man die Kosten sukzessive reduziert, um für die Aktionäre attraktiver zu werden. Die deutsche Großbank hat dabei erhebliche Fortschritte gemacht, verfehlt aber das Ziel für 2025, was im Kern an Verzögerungen bei der Integration der Postbank liegt. Insbesondere das Filialnetz und die IT belasten die Gewinn- und Verlustrechnung. In einer Reaktion darauf wird man nun die Konsolidierung der IT vorantreiben, um die Kosten, die Altsysteme erzeugen, abzubauen. Ab 2026 sollen so jährlich weitere 50 Mio. Euro eingespart werden, womit man den Aktionären insgesamt 320 Mio. Euro an Einsparungen pro Jahr verspricht. Im Hinblick auf das Filialnetz sollen „Dutzende“ Filialen geschlossen und weitere 2.000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das Aufwand-Ertrag-Verhältnis betrug zuletzt für die ganze Bank 61 %, während die Postbank bisher noch bei 71 % liegt.
BP wird Castrol nicht los
BP (GB0007980591) hat erhebliche Probleme, seine Bilanz zu verschlanken. Unter Druck des aktivistischen Investors Elliott Investment Management hatte man den Verkauf der Schmiermittelsparte Castrol angekündigt und versprach Erlöse von mehr als 10 Mrd. US-Dollar. Das Interesse an dem margenschwachen Geschäft ist jedoch zurückhaltend. Die Sorge ist, dass die zukünftige Nachfrage nach Schmiermitteln vor dem Hintergrund der Marktanteile von Elektrofahrzeugen noch dieselbe Bedeutung haben wird wie in der Vergangenheit. Ein Erfolg für BP wäre ein Verkaufspreis von mehr als 12 Mrd. US-Dollar, doch die bisherigen Gebote pendeln sich unter 8 Mrd. US-Dollar ein. BP hatte das Geschäft von den Eignern im Jahr 2000 für 3 Mrd. Pfund gekauft.
Insolvenzwelle rollte durch Meyer Burger Konzern
Es deutete sich bereits am vergangenen Freitag an. Wir berichteten, dass Meyer Burger (CH1357065999) alle Mitarbeiter in der Solarmodulproduktion in Goodyear, USA, entlässt. Der Standort befand sich gerade erst im Aufbau und sollte die in Thalheim, Deutschland, produzierten Solarzellen weiterverarbeiten. Am Wochenende gab das Schweizer Unternehmen dann bekannt, dass die deutschen Tochtergesellschaften Meyer Burger (Industries) GmbH und die Meyer Burger (Germany) GmbH beide ein Insolvenzverfahren beantragt haben. Von der Insolvenz der deutschen Gesellschaften sind insgesamt 620 Mitarbeiter betroffen. Am Rande teilte das Unternehmen auch mit, dass man die Geschäftszahlen für 2024 nicht zum Fristende am 31. Mai 2025 vorlegen konnte. Man beantragt eine Fristverlängerung, was Konsequenzen für die Kotierung der Aktien haben kann.
Tagestermine
Mit Spannung erwarten wir am Nachmittag um 16:00 Uhr die amerikanischen ISM Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe für den Monat Mai. Prognostiziert wird eine Stagnation bei 48,7 Punkten, womit das verarbeitende Gewerbe weiter in der Kontraktion bleiben würde.
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02.06.2025 - Mikey Fritz

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