Microsoft mit starkem Cloud-Geschäft, Alphabet kann nicht mithalten und gute Zahlen von der Deutschen Bank - BÖRSE TO GO
Microsoft hat seine Swing nicht verloren - alle Erwartungen geschlagen
Microsoft kann das Wachstum im Cloud-Geschäft höher halten als befürchtet. Umsatz und Gewinn im 1. Fiskalquartal schlugen die Erwartungen der Wall Street deutlich. Alphabet kann hingegen nicht mithalten. Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen, aber ausgerechnet im Cloud-Geschäft blieb Alphabet deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Der Pessimismus gegenüber der Deutschen Bank wird in den Quartalszahlen nicht bestätigt. Die Erträge stiegen leicht und der Gewinn sank weniger stark als befürchtet.
Asien zeigt sich am Mittwochmorgen zur Abwechslung einmal von der freundlichen Seite. Die meisten Benchmarks in der Region können sich während der Sitzung verbessern. Die Liste der Gewinner wird dabei vom Nikkei 225 Index und dem Hang Seng Index angeführt. Letzterer kann zwischenzeitlich mehr als 1,55 % steigen. Auslöser waren neue Bestrebungen Pekings, das Wirtschaftswachstum zu stimulieren, wozu nun auch höhere Mittel im Haushalt gewährt wurden. Ganz anders dagegen der Terminmarkt, der leichte Verluste am Vormittag antizipiert. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse notiert der DAX-Future -0,25 % tiefer bei 14.967 Punkten.
Frankfurt entwickelte sich am Dienstag im Vorfeld der ersten wichtigen Tech-Quartalsberichte aus den USA freundlich. Alle deutschen Benchmarks schlossen im Plus und wurden dabei von Short-Eindeckungen getragen. Am stärksten profitierte davon der MDAX, der um 1,43 % auf 24.423,49 Punkte sprang. Der TecDAX folgte mit Abstand und konnte sich um 1,06 % 2.873,53 Punkte verbessern, wie auch der SDAX, der um 0,96 % auf 12.331,69 Punkte stieg. Der DAX lief hinterher und erreichte nur einen kleineren Tagesgewinn von 0,54 % auf 14.879,94 Punkte.
Das gleiche Bild auch an der Wall Street. Dort stiegen die amerikanischen Benchmarks aber sehr viel gleichmäßiger. Der Nasdaq Composite Index übernahm die Führungsrolle und stieg um 0,93 % auf 13.139,88 Punkte und der S&P 500 Index folgte mit einem Anstieg um 0,73 % auf 4.247,68 Punkte. Der Dow Jones Industrial Average bildete das Schlusslicht mit einem Tagesgewinn von 0,62 % auf 33.141,38 Punkte.
Microsoft: Azure überrascht positiv
Das hochprofitable Cloud-Geschäft steht bei Microsoft (US5949181045) im Vordergrund. Die Sorge der Anleger war, dass sich das Wachstum im 1. Fiskalquartal weiter abschwächen würde. Im direkten Jahresvergleich war dies auch der Fall, obwohl Microsoft den Umsatz bei Azure um 29 % steigern konnte. Allerdings ergab sich ein sequenzielles Wachstum zum 4. Fiskalquartal, während die Analysten im Schnitt nur mit einem währungsbereinigten Wachstum von 25,6 % gerechnet hatten. Der Gesamtumsatz des Unternehmens stieg zwischen Juli und September auf 56,5 Mrd. US-Dollar (+13 %) und der Gewinn steigerte sich überdurchschnittlich von 2,35 auf 2,99 US-Dollar je Aktie (+27 %). Absolut betrachtet weist Microsoft seinen Aktionären einen Gewinn von 22,3 Mrd. US-Dollar aus. Alle Eckdaten für das 1. Fiskalquartal lagen über den Schätzungen der Wall Street. Die Aktien von Microsoft hatten bei 330,53 US-Dollar (+0,37 %) geschlossen und bewegten sich nachbörslich nach Vorlage der Zahlen um 3,89 % auf 343,38 US-Dollar.
Alphabet kann nicht mithalten
Während Microsoft im Cloud-Geschäft performt, enttäuschte Alphabet (US02079K3059) in diesem Geschäftsbereich. Der operative Gewinn erreichte nur 266 Mio. US-Dollar, während sich die Börse auf mindestens 434 Mio. US-Dollar eingestellt hatte. Was die Sorge aufwarf, ob Alphabet im Rennen um die Marktanteile im Cloud-Geschäft endgültig zurückzufallen beginnt. Es war zwar der erste operative Gewinn für den Geschäftsbereich, aber das Momentum ließ sichtbar nach. Der Gesamtumsatz des Konzerns erreichte ein Niveau von 64 Mrd. US-Dollar, was leicht über den Schätzungen liegt. Auch der Gewinn je Aktie schlug mit 1,55 US-Dollar je Aktie die Prognosen der Analysten, die sich auf 1,45 US-Dollar eingependelt hatten. Die Wall Street zeigte sich aber sehr enttäuscht von den Zahlen im Cloud-Geschäft und ließ die Aktien im nachbörslichen Handel deutlich um -6,07 % auf 130,38 US-Dollar abrutschen.
Gutes Geschäft bei der Deutschen Bank
Ein gutes Bild machte die Deutsche Bank (DE0005140008) im letzten Quartal nicht. Der mehr als ein Jahrzehnt vorbereitete Wechsel der IT bei der Postbank lief am Ende so schief, dass die Bafin einen Sonderbeauftragten installierte, um die Beschwerdeflut der Kunden und deren Behebung zu überwachen. Eine schallende Ohrfeige. Sieht man von dem Imageschaden ab, performte die Bank jedoch gut und auch besser als befürchtet. Die Erträge konnte man bis Ende September leicht um 3 % auf 7,1 Mrd. Euro verbessern, wozu insbesondere die Unternehmensbank beitrug. Gleichzeitig sank die Risikovorsorge um -30 % auf 245 Mio. Euro, wodurch am Ende der Gewinn vor Steuern „nur“ um -3 % auf 1,20 Mrd. Euro sank. Die Analysten hatten hingegen mit einem deutlich größeren Rückgang gerechnet.
Tagestermine
Die Veröffentlichung des deutschen ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat Oktober um 10:00 Uhr dominiert den Morgen. Die Prognose geht von einer leichten Verbesserung von 85,7 auf 85,9 Punkte aus. Das resultiert aus der Erwartung eines höheren Geschäftserwartungsindex, der von 82,9 auf 83,3 Punkte gestiegen sein soll. Der Index der aktuellen Lageeinschätzung wird hingegen tiefer bei 88,5 nach 88,7 Punkten im September gesehen.
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25.10.2023 - Mikey Fritz
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