Paypals Kundenstamm wächst, Suse peilt 5 Mrd. Euro an und Zalando hebt Prognose an - BÖRSE TO GO

Paypal überrascht beim Kundenwachstum - Aktien drehen nachbörslich stark ins Plus

Exzerpt: Paypal schlägt die hohen Erwartungen der Wall Street. Suse kommt im Mai mit Milliarden-IPO nach Frankfurt. Zalandos Geschäft ist stark und man hebt die Prognose an.

 

Der Handel in Asien ist heute früh zweigeteilt. Während die chinesischen Börsenplätze nach den Feiertagen heute erstmals wieder handeln und im Trend deutlich tiefer notieren, können sich die meisten anderen Handelsplätze ins Plus bewegen. Allen anderen voran steigen die Kurse in Tokio. Die Futures signalisieren dagegen Zurückhaltung. Alle wichtigen Futures notieren nahezu unverändert zu den Schlusskursen vor Eröffnung der europäischen Vorbörse.

Frankfurt setzte sich deutlich von dem schwachen Umfeld an der Wall Street ab. Es hieß Risk-On am Mittwoch, nachdem weitere Quartalsberichte den Aufschwung in der deutschen Wirtschaft untermauerten. Alle deutschen Benchmarks stiegen deutlich an. Angeführt wurde die Gruppe vom DAX, der sich von dem vorhergegangenen Sell-Off erholte und um 2,12 % auf 15.170,78 Punkte stieg. Die Marke von 15.000 Punkten wurde damit zurückerobert. Auch der SDAX entwickelte sich stark und stieg um 1,72 % auf 16.068,84 Punkte, dicht gefolgt vom MDAX, der um 1,54 % auf 32.536,74 Punkte kletterte. Etwas abgeschlagen der TecDAX, der sich aber immerhin noch um 1,24 % auf 3.435,84 Punkte verbessern konnte. 

Die Bullen an der Wall Street versuchten am Mittwoch die Stimmung wieder zu ihren Gunsten zu drehen. Doch die Abgaben vor allem in den Risk-On Assets setzten sich fort. Am Ende schloss der Nasdaq Composite Index -0,37 % tiefer bei 13.582,42 Punkten. Der Russell 2000 Index, die Benchmark der amerikanischen Small Caps, sank um -0,31 % auf 2.241,37 Punkte. Industrie- und Energietitel waren dagegen gefragt und zogen sowohl den S&P 500 Index (+0,07 %) als auch den Dow Jones Industrial Average Index nach oben, der um 0,29 % auf 34.230,34 Punkte stieg. 

 

Paypal schlägt die Erwartungen

 

Die Erwartungen waren hoch, doch Paypal (US70450Y1038) legte noch eins drauf. Die Onlinebezahlplattform legte nach Börsenschluss in New York die Zahlen für das 1. Quartal vor und konnte die Analystenschätzungen mit einem Umsatzwachstum von 29 % auf 6,0 Mrd. US-Dollar und einem Anstieg des Gewinns um 162 % auf 1,0 Mrd. US-Dollar deutlich schlagen. Das Zahlungsvolumen stieg im Quartal um 50 % auf 285 Mrd. US-Dollar. Bemerkenswert auch und im Wesentlichen verantwortlich für den Kurssprung im nachbörslichen Handel waren die 14,5 Mio. Neukunden. Die Paypal-Aktien hatten im regulären Handel bei 247,40 US-Dollar (-1,10 %) geschlossen und kletterten nachbörslich nach Vorlage der Zahlen um 4,71 % auf 259,05 US-Dollar. 

 

 

Suse Software strebt Bewertung von 5 Mrd. Euro an

 

Suse Software nutzt das Fenster der Opportunität und geht Mitte Mai in Frankfurt an die Börse. Der Softwarekonzern, der sich auf die Distribution von Linux-Installationen und Open-Source Software für Unternehmen und Konzerne spezialisiert hat, will die eigenen Aktien in einer Preisspanne von 29 bis 34 Euro verkaufen. Daraus ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 4,9 bis 5,7 Mrd. Euro für ein Unternehmen mit 500 Mio. US-Dollar (ca. 416 Mio. Euro) Jahresumsatz. Günstig ist das nicht. Suse will insgesamt 31,9 Mio. Aktien anbieten. 

Der große Gewinner des IPOs ist die schwedische EQT (SE0012853455). Der Finanzinvestor hatte Suse Software vor drei Jahren für 2,5 Mrd. US-Dollar übernommen. Die Schweden rechnen bei dem IPO mit Bruttoerlösen für sich in Höhe von 400 bis 500 Mio. Euro, da man Anteile verkaufen wird. 

 

Zalando hebt Prognose für 2021 an

 

Trotz aller Unkenrufe läuft das Geschäft bei Zalando (DE000ZAL1111) gut. Von einer Müdigkeit bei den Corona-Gewinnern ist nichts zu spüren. So hebt die Plattform die Gesamtjahresprognose für das GMV-Wachstum (Gross Merchandise Value) von 27 bis 32 % auf nun 31 bis 36 % an. Gleichzeitig wird die Prognose für das eigene Umsatzwachstum von zuvor 24 bis 29 % auf 26 bis 31 % angehoben. Das „bereinigte“ EBIT (Ergebnis vor Steuern und Zinsen) soll nun 400 bis 475 Mio. Euro erreichen, statt der bisher geplanten 350 bis 425 Mio. Euro. 

Zeitgleich kündigte der Vorstand ein Aktienrückkaufprogramm an. Nicht, um das Ergebnis je Aktie für die Aktionäre zu verbessern, sondern um die Aktien an die Mitarbeiter der Gesellschaft weiterzureichen. Für diese verdeckten Lohnkosten wird Zalando 200 Mio. Euro aufwenden. Die Aktien von Zalando hatten auf Xetra vor der Bekanntgabe der neuen Prognosen bei 85,32 Euro (+2,06 %) geschlossen. 

 

Tagestermine

 

Der Tag in Europa beginnt um 08:00 Uhr mit den Auftragseingängen der deutschen Industrie für den Monat März. Nach einem Anstieg um 1,2 % im Februar im Vergleich zum Januar erwarten die Ökonomen nun für März einen stärkeren Anstieg der Auftragseingänge um 1,7 % im Vergleich zu Februar. 

Um 09:30 Uhr folgt dann noch die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex für das deutsche Bauwesen. Der Index lag zuletzt im März immer noch unter 50 Punkten. Eine Prognose für den Monat April liegt nicht vor. 

 

06.05.2021 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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