Applied Materials ist bullish, China Evergrande beantragt Gläubigerschutz und Suse verabschiedet sich - BÖRSE TO GO

Applied Materials sieht neues Wachstum - starke Prognose hebt den Kurs

 

Applied Materials ist bullish. Der Anlagenbauer für die Halbleiterindustrie schlug die Erwartungen für das 3. Fiskalquartal und legte eine überraschend starke Prognose für das laufende 4. Fiskalquartal vor. China Evergrande meldet Gläubigerschutz in den USA an. Die Restrukturierung des Immobilien-Riesen tritt damit in die nächste Runde. Suse verabschiedet sich von der Börse. EQT unterbreitet den Aktionären einen Tender für die noch ausstehenden Aktien.

Auch am letzten Handelstag der Woche tauchen die asiatischen Aktienmärkte geschlossen ins Minus ab. Keine Benchmark in der Region kann sich während der Sitzung im Plus behaupten. Die Verkäufe konzentrieren sich vor allem auf den chinesischen Markt und lassen den Hang Seng Index zeitweise mehr als -1,65 % fallen. Auch die Stimmung am Terminmarkt ist vor Eröffnung der europäischen Vorbörse schwach. Der DAX-Future wird -0,41 % tiefer bei 15.650 Punkten gehandelt.

Die schwache Grundstimmung hielt am Donnerstag in Frankfurt an. Alle deutschen Benchmarks verzeichneten deutliche Verluste, wobei der TecDAX die Liste der Verlierer mit einem Abschlag von -1,23 % auf 3.079,28 Punkte anführte. Der SDAX folgte dicht auf mit einem Minus von -1,11 % auf 13.010,88 Punkte und der MDAX mit einem Abschlag von -1,07 % auf 27.518,51 Punkte. Der DAX zeigte etwas relative Stärke und sank um -0,71 % auf 15.676,90 Punkte. 

Analog dazu New York. Auch dort gaben alle Benchmarks ab. Wie in Deutschland fokussierten sich die Verluste auf die Technologietitel und zogen den Nasdaq Composite Index -1,17 % auf 13.316,93 Punkte nach unten. Der Dow Jones Industrial Average Index gab -0,84 % auf 34.474,83 Punkte nach und der S&P 500 Index verlor -0,77 % auf 4.370,36 Punkte.

 

Applied Materials ist bullish

 

Der Ausblick von Applied Materials (US0382221051) fiel sehr positiv aus. Der größte amerikanische Hersteller von Maschinen zur Fertigung von Halbleitern prognostiziert für das 4. Fiskalquartal einen Umsatz von 6,51 Mrd. US-Dollar, während die Analysten im Schnitt nur 5,88 Mrd. US-Dollar erwartet hatten. Der „bereinigte“ Gewinn je Aktien soll zwischen 1,82 und 2,18 US-Dollar liegen, was gegen eine Prognose der Wall Street von nur 1,61 US-Dollar je Aktie steht. Der „bereinigte“ Gewinn im 3. Fiskalquartal erreichte 1,90 US-Dollar je Aktie und der Umsatz sank um -1,5 % auf 6,43 Mrd. US-Dollar. Beides lag über den Schätzungen. Die Wall Street zeigte sich angetan von der starken Prognose. Nachdem die Aktien im regulären Handel leicht um -0,48 % auf 137,59 US-Dollar gesunken waren, verbesserte sich der Kurs nachbörslich um 2,41 % auf 140,90 US-Dollar.

 

 

China Evergrande beantragt Gläubigerschutz

 

Nachdem China Evergrande (KYG2119W1069) bereits Ende 2021 den ersten Ausfall erlitten hatte, zieht sich die Restrukturierung der großen chinesischen Immobiliengesellschaft immer noch hin. In der Nacht beantragte die Gesellschaft in den USA Gläubigerschutz nach Chapter 15. Das gewährt China Evergrande Schutz vor Gläubigern aus den USA, während man in China die Restrukturierung vorantreibt. Was ein umfassendes Unterfangen sein wird, denn die Gesellschaft verfügt allein über Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als 300 Mrd. US-Dollar. Die Stimmung gegenüber den chinesischen Immobiliengesellschaften verschlechtert sich damit erneut.  

 

Suse verabschiedet sich von der Börse

 

Suse (LU2333210958), der Anbieter von alternativer Unternehmenssoftware, verabschiedet sich von der Börse. Die schwedische Private Equity Gesellschaft EQT (SE0012853455) hat über die Tochtergesellschaft EQT Fund VIII 79 % der ausstehenden Aktien erworben und kündigte nun einen Tender für die restlichen Aktien an. Suse stimmt dem zu und auch der Forderung, dass eine Interimsdividende ausgeschüttet wird, um einen Teil der Kaufkosten zu finanzieren. Dabei war das Unternehmen erst vor gut zwei Jahren in Frankfurt an die Börse gekommen. Damals noch unter der Suse-Chefin Melissa Di Donato, die inzwischen ihren Stuhl räumen musste. Verkauft wurden die Aktien den Anlegern für satte 30 Euro je Stück. Jetzt werden nur noch 16 Euro je Aktie geboten. Allerdings wird noch die Interimsdividende abgezogen. Die Entscheidung über das Delisting soll im Oktober getroffen werden. 

 

Tagestermine

 

Die Inflation in Japan blieb unerwartet auf hohem Niveau. Für den Monat Juli hatten die Ökonomen mit einem deutlichen Rückgang des Anstiegs der Preise von zuvor 3,3 % im Juni auf nun 2,5 % gerechnet. Doch die Preisteuerung blieb unverändert bei 3,3 % im Jahresvergleich. Die Kernrate sank wie erwartet auf 3,1 %.

 

18.08.2023 - Mikey Fritz

 

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