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BÖRSE TO GO - Bayer, Commerzbank und Drägerwerk

Terminmarkt signalisiert positive Börseneröffnung

NTG24 - BÖRSE TO GO - Bayer, Commerzbank und Drägerwerk

 

Der Terminmarkt verzeichnet starke Gewinne im asiatischen Handel. Nachdem sowohl Europa als auch die USA am Donnerstag im Minus geschlossen hatten, drehte heute Nacht die Stimmung. Die Futures signalisieren inzwischen eine positive Eröffnung in Europa. Der DAX-Future steigt um mehr als 0,75 % und notiert über 13.215 Punkten. Der S&P 500 Future liegt ebenfalls 0,75 % höher und wird bei mehr als 3.366 Punkten gepreist. Am stärksten legt der Nasdaq-Future zu und steigt zwischenzeitlich um mehr als 0,9 % auf über 11.278 Punkte. 

Frankfurt schloss am Donnerstag einheitlich leicht im Minus. Parallel zur Wall Street gaben die deutschen Benchmarks zum Ende der Sitzung hin ihre Gewinne ab und drehten ins Minus. Der DAX schloss bei 13.202,42 Punkten (-0,26 %). Gewinnmitnahmen ergaben sich insbesondere bei zwei Favoriten. Die Münchener Rück schloss -2,31 % und Covestro -2,28 % tiefer. Der TecDAX verzeichnete die größten Verluste und sank um -0,57 % auf 3.073,57 Punkte. Drägerwerk (-3,14 %) und Siltronic (-3,02 %) führten die Liste der Verlierer in der Technologie-Benchmark an.

Die Verluste an der Wall Street setzten sich in den Abend hinein fort. Die wichtigsten Benchmarks schlossen nahe ihrer Tagestiefs. Der S&P 500 Index fiel um 1,76 % auf 3.339,19 Punkte und der Nasdaq Composite gab -1,99 % auf 10.919,59 Punkte ab. 

 

Bayer: Baumann-Vertrag verlängert

 

Trotz des Monsanto-Debakels hat der Bayer Aufsichtsrat den Vertrag mit Werner Baumann verlängert. Der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden läuft zur Hauptversammlung 2021 aus und wurde gestern Abend bis zur Hauptversammlung im Jahr 2024 verlängert. Keine vollen vier Jahre, wie sonst üblich bei Bayer. Angeblich auf Wunsch von Baumann. 

Baumann ist für die größte Wertvernichtung im Bayer-Konzern verantwortlich. Wenige Monate nach seiner Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden hatte Baumann die Übernahme des Konkurrenten Monsanto angekündigt, der schon damals weltweit in der Kritik stand, genmodifizierte Produkte anzubieten und sich seit Langem dem Verdacht ausgesetzt sah, dass einige der Produkte krebserregend sind. Baumann ignorierte die Warnsignale und verkaufte viel Tafelsilber von Bayer, um Monsanto zu einem überteuerten Preis von 63 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Kaum hatten die Amerikaner an die Europäer verkauft, baute sich in den USA eine nicht enden wollende Klagewelle auf, die Bayer bisher schon weit mehr als 12 Milliarden US-Dollar gekostet hat. 

 

Commerzbank will Mittelstandsbank wiederbeleben

 

In Frankfurt wird über eine 180 Grad Wende nachgedacht. Im Jahr 2016 hatte die Commerzbank mit einer überraschenden Entscheidung begonnen, die Mittelstandsbank aus Kostengründen zu zerschlagen, die bis dahin gerade ihr Aushängeschild war. Kleine und mittelständische Unternehmen wurden dem Privatkundengeschäft der Commerzbank zugeordnet, was im Kern ein Downgrade für sie darstellte. Die großen und internationalen Kunden wurden dagegen bei der Investmentbank untergebracht. Das ganze Konzept sah nach Stückwerk aus und wurde von Anfang an Anfang vonseiten der Analysten kritisiert. 

Mit der Auswechselung der Doppel-Spitze kehrt die Commerzbank wieder zu Altbewährtem zurück. Die Initiative zur Wiederbelebung soll vom Aufsichtsratschef Vetter ausgehen. Gleichzeitig stößt Vetter eine Verkleinerung des Vorstands an und will den Privatkundenvorstand Mandel und den IT-Vorstand Hessenmüller durch den bisherigen Firmenkundenchef Boekhout ablösen. Boekhout ist eine Neuerwerbung von der ING-DiBa und soll vor allem das digitale Geschäft der Commerzbank vorantreiben. 

 

Drägerwerk: Bundesregierung storniert Auftrag

 

Die Bundesregierung hat Drägerwerk mitgeteilt, dass man keine weiteren Beatmungsgeräte mehr abnehmen wird. Eine überraschende Entscheidung, denn noch vor Kurzem gehörten die Geräte, die vor allem zur Beatmung von Corona-Erkrankten benötigt werden, zu den begehrtesten medizinischen Maschinen weltweit. Die Bundesregierung hatte auf dem Höhepunkt der Pandemie im März 10.000 Geräte bei Drägerwerk bestellt. Bis heute das Unternehmen nur 1.557 Geräte geliefert. Wie man mitteilte, wird die Bundesregierung nicht den vollen Auftragswert bezahlen, sondern nur die Kosten für die Bereitstellung und Vorhaltung der Fertigungskapazitäten. 

 

Drägerwerk Vorzüge

 

Drägerwerk unterstrich umgehend, dass man die Jahresprognose einhalten will. Währungsbereinigt soll der Umsatz um 14 bis 22 % steigen. Beim EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wird eine weite Marge von 7 bis 11 % genannt. Das Unternehmen geht davon aus, dass man den verlorenen Auftrag durch Nachfrage aus anderen Ländern ersetzen kann. Die Nachricht wurde kurz vor Börsenschluss in Frankfurt veröffentlicht. Die Vorzüge fielen gestern um 3,14 % auf 67,80 Euro. 

 

Verbraucherpreise im Mittelpunkt

 

Die Inflationsrate in Deutschland stagnierte im August wie erwartet. Im Juli ergab sich noch ein leichter Rückgang der Preise um -0,1 %. Legt man die Berechnung der EU zugrunde, dann sank die deutsche Inflationsrate im August um -0,1 % und war im Juli stabil. Die Großhandelspreise sanken im August im Vergleich zum Juli um -0,4 %. Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang der Preise um -2,2 %.

Die USA veröffentlichen um 14:30 Uhr den Verbraucherpreisindex für den Monat August. Nachdem die Inflationsrate im Juli im Jahresvergleich um 1,0 % gestiegen war, wird für August ein Anstieg um 1,2 % erwartet. Die Kernrate, ohne die volatilen Bereiche Energie und Lebensmittel, soll im Jahresvergleich unverändert bei 1,6 % liegen. 

 

11.09.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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