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BÖRSE TO GO - Wall Street, Sell-Off und Nord Stream 2

Einbruch an der Wall Street

NTG24 - BÖRSE TO GO - Wall Street, Sell-Off und Nord Stream 2

 

Die Warnung der FED traf auf einen völligen überhitzten Aktienmarkt, der erschöpft war. Jerome Powell hatte am Mittwoch nach der FOMC-Sitzung gewarnt, dass vor der US-Wirtschaft ein unsicherer Weg liegt und das ein erheblicher Teil der Menschen auf längere Zeit arbeitslos bleiben wird. Nicht die Worte, die die Wall Street hören wollte. 

 

DAX

 

Der Einbruch der Kurse kam hart und schnell. Typisch für einen Bärenmarkt. Den größten Einbruch erlebten erneut die mittelständischen amerikanischen Unternehmen, die im Russell 2000 gelistet sind. Der Index verlor bis zum Handelsschluss -7,04 % auf 1.364,06 Punkte und schloss damit nahe der Tagestiefs. Der Dow Jones Industrial Average fiel um -6,90 % auf 25.128,17 Punkte und schloss damit ebenfalls nahe des Tagestiefs. Die Nasdaq verzeichnete die wenigsten Verluste mit einem Minus von 5,27 % auf 9.492,73 Punkte. Der DAX schloss im Präsenzhandel bei 11.970,29 Punkten (-4,47 %).

 

Russel 2000

 

Erholung im asiatischen Handel

 

Die Anleger im asiatischen Raum nahmen den Ball der Wall Street nicht auf, sondern kauften in die Schwäche hinein. Alle US-Futures liegen zum Ende des asiatischen Handels weit im Plus. Spitzenreiter ist der Russell 2000 Future mit einem Plus von mehr als 2,25 %. Der DAX-Future liegt ebenfalls im Plus, allerdings mit einem verhaltenen Gewinn von 0,85 %. 

 

Streit wegen Nord Stream 2

 

Die Bundesregierung reagierte mit Kritik auf die Drohungen aus Washington. Im Kongress wurde ein Gesetzentwurf vorgelegt, der allen Unternehmen und Staaten, die am Bau und Fertigstellung der Pipeline beteiligt sind, mit Sanktionen droht. Unter Sanktionen sind beispielsweise Einreiseverbote in die USA, die Beschlagnahmung von Vermögen und dem Verbot von Dollar-Transaktionen zu verstehen. Die Sanktionen sollen auch für alle gelten, die den beteiligten Unternehmen und Staaten helfen. Selbst den Hausbanken der beteiligten Unternehmen könnten Sanktionen drohen. Der neue Gesetzentwurf, der bisherige Drohungen noch einmal erweitert, lässt sogar Sanktionen gegen Behörden und deren Mitarbeiter zu.

Die USA stehen unter hohem Druck die massiven Gas-Überschüsse aus der inländischen Produktion zu exportieren und versuchen seit geraumer Zeit unter hohem politischen Druck in anderen Regionen Abnehmer zu finden. Die dafür notwendige LNG-Infrastruktur (liquefied natural gas) ist kostspielig und erfordert hohes Entgegenkommen von den Abnehmern, die in Vorleistungen gehen müssen. Gleichzeitig binden die hohen Investitionen in die neue LNG-Infrastruktur auch die Abnehmer für die Zukunft. Mit dem Gesetzentwurf versucht die amerikanische Politik einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu erlangen. 

 

Historischer Einbruch in Italien

 

Die Industrieproduktion in Italien ist um 42,50 % im April eingebrochen. Der Rückgang in dem Sektor ist damit noch stärker als befürchtet ausgefallen und stellte auch eine weitere Eskalation im Vergleich zum Vormonat dar, in dem die Produktion um 29,4 % (revidiert) im Jahresvergleich eingebrochen ist. Der Einbruch im April war damit mit Abstand der Größte in Italien seit Beginn der Statistik in den 90er-Jahren.

 

Verbraucherpreis-Tag in Europa

 

Zahlreiche Länder veröffentlichen heute Vormittag ihre abschließenden Verbraucherpreisindizes für den Monat Mai. Wir hatten bereits Ende Mai die vorläufigen Zahlen bekommen. Den Anfang macht Frankreich um 08:45 Uhr, dann folgen Spanien und Portugal.

Um 11:00 Uhr bekommen wir die Daten für die Industrieproduktion in der Euro-Zone präsentiert. Die Produktion im April soll im Jahresvergleich um 29,5 % eingebrochen sein, nach einem Rückgang um 12,9 % im März. Den schärfsten Einbruch erlebte die Industrie bisher im Mai 2009, als die Produktion um 21,8 % sank.

An der Wall Street wird heute Nachmittag um 16:00 Uhr mit Interesse auf den Index des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan geschaut. Es sind vorläufige Zahlen für den Monat Juni und die Analysten erwarten einen leichten Anstieg von 72,3 auf 75,0 Punkte. Das Verbrauchervertrauen beeinflusst maßgeblich den Konsum, der wiederum in den USA mehr als zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts ausmacht. 

 

12.06.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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