Annäherung zwischen China und den USA, Volkswagen (noch) ohne Produktionsunterbrechung, BMW und Stellantis finden Alternativen – BÖRSE TO GO
Bleibt der Autobranche der Kollaps erspart?
Wieder einmal stand die Autobranche heftig unter Druck, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die von einer chinesischen Konzernmutter geführte Nexperia übernahm. In der Folge untersagte China die Ausfuhr von Nexperia-Chips, die in zahllosen Produkten aus der Autoindustrie zum Einsatz kommen. Schnell machte sich die Sorge breit, dass dies zu Produktionsausfällen führen könnte.
Die US-Märkte ließen sich davon nur wenig stören und der Dow Jones jagte am Freitag noch munter Rekorden nach. Angetrieben wurden die grünen Vorzeichen hauptsächlich durch Inflationszahlen, welche die Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung antrieben. Dadurch konnte der Dow Jones sich um rund ein Prozent bis auf 47.207 Punkte verbessern und der Handelsstreit mit China rückte etwas in den Hintergrund.
Die starken Vorgaben aus den USA wirkten sich auch hierzulande aus, wenn auch in geringerem Ausmaß. Immerhin blieb den Börsianern aber einmal mehr eine Korrektur erspart und der DAX konnte sich immerhin leicht um 0,1 Prozent auf 24,240 Punkte verbessern. Rekorde sind auch hier in Schlagweite, was angesichts der doch eher schwierigen Nachrichtenlage keine Selbstverständlichkeit ist. Zu Beginn der neuen Woche gibt es allerdings auch schon wieder Zeichen der Entspannung.
Li Chenggang in seiner Rolle als Vizepräsident des chinesischen Handelsministeriums ließ am Wochenende mitteilen, dass es nach Gesprächen mit der USA zu einer vorläufigen Einigung gekommen sei. Das Weiße Haus ließ derweil anklingen, dass es noch in dieser Woche zu einem Treffen von Donald Trump und Xi Jinping kommen könne. Die Börsen konnten darauf zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels zwar noch nicht reagieren. Eine Fortsetzung des positiven Trends ist aber für Montag nicht unwahrscheinlich. Der Hang Seng verbesserte sich bereits am Freitag um 0,7 Prozent auf 26.160 Zähler.
Volkswagen macht weiter
Zumindest in der Theorie könnte die Annäherung auch in Sachen Nexperia für Entspannung sorgen, worum Volkswagen (DE0007664039) mit Sicherheit nicht böse wäre. Am vergangenen Mittwoch warnte der zweitgrößte Autobauer der Welt noch davor, dass Chipengpässe die Produktion kurzfristig ausfallen lassen könnten. Zumindest in der laufenden Woche soll es aber wohl keine Ausfälle geben, ließ ein Unternehmenssprecher bereits am Freitag wissen. Für das weitere Vorgehen stehe man eng im Austausch mit Lieferanten. Trotz miserabler Zahlen von Porsche konnten die Anleger so etwas aufatmen und den Aktienkurs um 1,3 Prozent auf 90,52 Euro steigen lassen.
BMW findet Alternativen
Beim Mitbewerber BMW (DE0005190003) scheint die Lage sogar noch entspannter zu sein. Der Zulieferer Valeo ließ wissen, dass bereits für 95 Prozent der eigenen Produktpalette Chips anderer Hersteller aufgetrieben werden konnten. Auch wenn jene von den Kunden noch nicht validiert seien, wird Hoffnung auf eine schnelle Einigung gemacht. Weitere positive Nachrichten für BMW gab es von Analystenseite, wo das Erfüllen von CO2-Vorgaben der EU lobend erwähnt wurde. Die Aktie trieb es am Freitag um nicht ganz ein Prozent auf 81,16 Euro in Richtung Norden.
Durchatmen bei Stellantis
Bei Stellantis (NL00150001Q9) scheint die Erleichterung sogar noch größer zu sein. Dort konnte der Aktienkurs sich am Freitag um 2,3 Prozent bis auf 9,44 Euro verbessern und damit eine bereits im September gestartete Erholung fortsetzen. In den letzten sechs Wochen ging es bereits um über 25 Prozent aufwärts. Auch Stellantis wird von Valeo beliefert und die Aussicht auf Alternativen zu Nexperia wird an den Märkten dementsprechend wohlwollend aufgenommen.
Tagestermine
Zum Vormittag stehen in Deutschland ein paar neue Daten der Ifo an, doch überstrahlt wird dies mit einiger Wahrscheinlichkeit von den weiteren Entwicklungen im Handelsstreit werden. Die Berichtssaison setzt sich derweil fort mit Ergebnissen, die unter anderem von Canon und Pernod Ricard erwartet werden. Langeweile dürfte keine aufkommen, während die Blicke sich wieder einmal zu weiten Teilen auf die Politik richten.
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27.10.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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