BASF warnt, Deutsche Telekom entscheidet und Paris konkretisiert EDF Squeeze-Out - BÖRSE TO GO
BASF überraschte positiv mit starken Zahlen und warnte gleichzeitig vor einem Gasausfall
BASF warnte erneut. Deutschlands größter Chemiekonzern legte starke Zahlen vor, warnte aber vor den Folgen eines Gasausfalls. Die Deutsche Telekom steht vor dem Verkauf ihrer Funkturm-Tochter. Am Mittwoch soll entschieden werden. Paris treibt die Verstaatlichung von EDF voran. Gerüchten zufolge soll der Squeeze-Out der Aktionäre 8 Mrd. Euro kosten.
Der Aktienhandel in Asien folgt heute den Vorgaben aus Europa und den USA. Alle wichtigen Benchmarks geben ab. Teilweise, wie im Fall des Taiwan Weighted Index, sind die Verluste erheblich. Der Terminmarkt folgt dem schwachen Sentiment. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse sinken alle Aktienindex-Futures. Der DAX-Future wird bei 12.731 Punkten (-0,77 %) gesehen.
Im Vorfeld der beginnenden Berichtssaison und den morgen anstehenden amerikanischen Inflationsdaten gaben die deutschen Benchmarks am Montag deutlich nach. Der MDAX geriet erneut am stärksten unter Druck und fiel um -2,30 % auf 25.695,53 Punkte. Mit deutlichem Abstand folgten der SDAX, der um -1,50 % auf 12.177,51 Punkte fiel, und der DAX, der um -1,40 % auf 12.832,44 Punkte nachgab. Der TecDAX zeigte im schwachen Umfeld relative Stärke und sank nur um -0,88 % auf 2.979,06 Punkte.
Das gleiche Bild auch an der Wall Street. Allerdings fokussierten sich hier die Verluste auf die Risk-on Assets. Der Nasdaq Composite Index war der größte Verlierer mit einem Abschlag von -2,26 % auf 11.372,60 Punkte. Der S&P 500 Index gab -1,15 % auf 3.854,43 Punkte ab und der Dow Jones Industrial Average Index konnte den Verlust auf -0,52 % begrenzen und schloss bei 31.173,84 Punkten.
BASF warnt erneut
Der größte Chemiekonzern Deutschlands legte nachbörslich die vorläufigen Zahlen vor und überraschte positiv. BASF (DE000BASF111) konnte den Umsatz im 2. Quartal um 16 % auf fast 23 Mrd. Euro steigern, was höher als die durchschnittliche Erwartung der Analysten war. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen erreichte ein Niveau von 2,34 Mrd. Euro, während sich hier die Erwartungen bei 2,09 Mrd. Euro eingependelt hatten. BASF verdiente operativ damit so viel wie im 1. Quartal. Nach Steuern weist man einen Gewinn von 2,09 Mrd. Euro aus, im Wesentlichen dank der Tochter Wintershall Dea, die man seit Jahren verkaufen will. Die Prognose für 2022 beließ der Vorstand unverändert, warnte aber ausdrücklich noch einmal, dass man als größter Gasverbraucher in Deutschland einen großen Schaden erleiden würde, wenn die Bundesregierung eine Lücke in der Gasversorgung zulässt.
Deutsche Telekom vor Verkauf
Die Gerüchteküche kocht seit Wochen. Die Deutsche Telekom (DE0005557508) verhandelt hinter verschlossenen Türen über eine Öffnung der eigenen Funkturm-Tochter für externe Investoren. Die Tochter verfügt über mehr als 33.000 Standorte in Europa und gilt als hochattraktiv für Infrastrukturinvestoren, da das Geschäft stabil und stetig ist. Von dem großen Strauß an Interessenten ist am Ende aber nur noch eine Gruppe bestehend aus den Finanzinvestoren KKR, Stonepeak und GIP übriggeblieben. Das Angebot der Gruppe bewertet die Funkturm-Tochter Gerüchten zufolge am höchsten. Zudem räumt man der Deutschen Telekom eine Rückkaufoption ein. Die Entscheidung über den Verkauf soll am Mittwoch fallen.
Paris treibt EDF-Verstaatlichung voran
Die französische Regierung hatte die Strompreise fixiert, die der Stromversorger Electricité de France (FR0010242511) den Kunden berechnen darf. Da die Preise für die Beschaffung jedoch weiter stiegen, ergaben sich so hohe Verluste bei EDF, dass Paris nun eine komplette Verstaatlichung umsetzt, um das selbstgeschaffene Problem mit Steuergeldern zu regeln. Gerüchten zufolge will die Regierung 8 Mrd. Euro für die noch ausstehenden 16 % der Aktien zahlen. Inklusive der Wandelanleihen und der Prämie auf den aktuellen Aktienkurs könnten die Kosten auf 10 Mrd. Euro steigen.
Tagestermine
Der Fokus liegt heute auf dem ZEW-Index für Juli, der um 11:00 Uhr veröffentlicht wird. Der Index der Konjunkturerwartungen soll der Prognose zufolge von -28,0 Punkten im Juni auf nun -38,3 Punkte im Juli gefallen sein. Bei der Einschätzung der aktuellen Lage wird ein Rückgang von -27,6 auf -34,5 Punkte erwartet.
12.07.2022 - Mikey Fritz
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