
Risk-off-Modus an der Börse, Meta holt Alexandr Wang und Adobe dämpft Erwartungen - BÖRSE TO GO
Risk-off an der Börse - der Angriff auf den Iran treibt das Kapital in sichere Häfen
Die Börse geht am Freitag in den Risk-Off-Modus nach dem Angriff Israels auf den Iran. Öl und Gold steigen deutlich in einer ersten Reaktion. Meta sichert sich Alexandr Wang. Mit einem 15 Mrd. US-Dollar Investment bei Scale AI schlägt Mark Zuckerberg gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Adobe legte Rekordzahlen vor, aber dämpft die Erwartungen für das laufende Quartal. Die Konkurrenz von Seiten der AI-Unternehmen nimmt zu.
Unter dem Eindruck des Angriffs Israels auf den Iran tauchen im heutigen Handel alle asiatischen Indizes ins Minus ab. Am stärksten treffen die Verkäufe den Nikkei 225 Index und den KOSPI. Letzterer notiert zwischenzeitlich mehr als -1,35 % im Minus. Noch härter trifft es den Terminmarkt am Morgen. Vor Eröffnung der europäischen Vorbörse wird der DAX-Future (JunI) bei 23.400,80 Punkten (-1,62 %) gehandelt.
Die Schwäche im Handel in Frankfurt vertiefte sich bereits schon am Donnerstag. Alle deutschen Benchmarks gaben ab, wobei der DAX mit einem Tagesverlust von -0,38 % auf 23.771,43 Punkte noch am besten wegkam. Unter anderem dämpften die Kursgewinne bei E.ON (DE000ENAG999), die gegen den Trend um 1,64 % auf 15,53 Euro stiegen, den Rücksetzer etwas ab. Die restlichen Benchmarks verloren deutlich mehr. Der TecDAX gab -1,32 % auf 3.860,74 Punkte ab, der SDAX sank um -1,37 % auf 16.907,02 Punkte und der MDAX verlor -1,40 % auf 30.201,70 Punkte. Die größten Verlierer waren hier die Aktien von TUI (DE000TUAG505), die um -9,02 % auf 6,56 Euro abrutschten, nachdem sich bereits abzeichnete, dass es einen Angriff Israels auf den Iran geben kann.
Sehr viel entspannter hingegen der Handel in New York. An der Wall Street konnten alle Benchmarks leichte Gewinne verzeichnen. Der Dow Jones Industrial Average Index und der Nasdaq 100 Index stiegen beide leicht um 0,24 %, während der S&P 500 Index sich sogar um 0,38 % auf 6.045,26 Punkte verbessern konnte. Die größten Gewinner waren dabei die Aktien von Oracle (US68389X1054), die um 13,31 % auf 199,86 US-Dollar sprangen.

Risk-off nach Iran-Angriff
Die Börse reagiert eingespielt auf den Angriff Israels auf den Iran. Es gab bereits Vorzeichen am Donnerstag, dass ein möglicher Konflikt bevorsteht. In der Nacht bestätigte dann Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, dass Israel die Bedrohung eines iranischen Atomschlags durch gezielte Angriffe reduziert hat. Insgesamt mit 200 Flugzeugen wurden mehr als 100 Ziele im Iran angegriffen. Darunter die Atomanlage in Natanz, wo der Iran Uran anreichert, um Atomwaffen zu produzieren. Die Angriffe töteten unter anderem den iranischen Stabschef der Streitkräfte, Majorgeneral Mohammad Bagheri, und den Kommandeur der Iranischen Revolutionsgarde, Majorgeneral Hussein Salami. Salami wurde direkt im Hauptquartier der Revolutionsgarde getötet. Darüber hinaus sollen führende Wissenschaftler getötet worden sein. Die Anleger reagierten insbesondere mit einem starken Anstieg der Preise für Rohöl. Der Brent-Futures sprangen um zeitweise mehr als 13 % und Gold sprang um bis zu 1,7 % auf 3.444 US-Dollar je Unze. Die Aktienindex-Futures sanken hingegen als Reaktion um mehr als -1 % in der Nacht.
Meta sichert sich Alexandr Wang
Mit einem Investment von 15 Mrd. US-Dollar bei Scale AI sichert sich Meta (US30303M1027) gleich mehrere Dinge. Zum einen wird CEO Alexandr Wang zu Meta wechseln und soll dort in Zukunft mithelfen, das Erreichen einer AGI (Artificial General Intelligence) zu beschleunigen. Meta bekommt für das Investment im Gegenzug 49 % der Anteile von Scale AI, womit das Unternehmen mit rund 29 Mrd. US-Dollar bewertet wird. Scale AI hat sich dadurch hervorgetan, dass man die Qualität von Daten kategorisiert. Denn die AI-Unternehmen brauchen nicht nur hervorragende Modelle, sondern auch erstklassige Daten, damit die Ergebnisse entsprechend gut sind. Obendrein ist Scale AI bereits in Projekten engagiert, die die nationalen Interessen der USA betroffen, womit Meta nun einen weiteren Fuß in der Tür hat, um Regierungsaufträge zu bekommen.
Adobe dämpfte die Erwartungen
Nach Börsenschluss legte Adobe (US00724F1012) die Rekordzahlen für das 2. Fiskalquartal vor und blieb über den Erwartungen der Börse. Der Ausblick für das laufende 3. Fiskalquartal signalisierte jedoch nur ein kleines Wachstum. Insgesamt erlöste man 5,87 Mrd. US-Dollar (+11 %) nach 5,31 Mrd. US-Dollar im Vorjahresquartal, was einem neuen Rekord entspricht. Nach Steuern stieg der Gewinn von 3,49 US-Dollar auf 3,94 US-Dollar je Aktie bzw. 5,06 US-Dollar auf „bereinigter“ Basis. Die Konsensschätzungen hat man schlagen können, allerdings beim Umsatz nur leicht. Hier hatten die Analysten 5,8 Mrd. US-Dollar statt der gelieferten 5,87 Mrd. US-Dollar erwartet. Beim „bereinigten“ Gewinn lagen die Erwartungen bei 4,97 US-Dollar je Aktie, was einer kleinen positiven Überraschung von knapp 2 % entspricht. Für das laufende Quartal soll der Umsatz entweder stagnieren oder leicht auf 5,925 Mrd. US-Dollar steigen. Den „bereinigten“ Gewinn sieht man bei 5,15 bis 5,20 US-Dollar je Aktie. Die Aktien sanken nach Börsenschluss leicht um -2,65 % auf 402,71 US-Dollar, da die Anleger befürchten, dass Adobe in Zukunft verstärkt Konkurrenz von Seiten der AI-Unternehmen bekommen wird.
Tagestermine
Am Nachmittag um 16:00 Uhr erwarten wir die vorläufigen Sentimentindizes der Universität Michigan für den Monat Juni. Im Mittelpunkt steht insbesondere die Entwicklung der 5-jährigen Inflationserwartungen, die zuletzt bei 4,2 % gelegen hatten. Entscheidend sind auch die Konsumentenerwartungen, die von 47,9 auf 49,0 Punkte gestiegen sein sollen. Auch der Index des Verbrauchervertrauens soll von 52,2 auf 53,5 Punkte gestiegen sein.
Adobe-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Adobe-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adobe-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Adobe - hier weiterlesen...
13.06.2025 - Mikey Fritz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)