Fed uneins, Adobe liefert Rekordumsatz ab und Kursrutsch bei Oracle - BÖRSE TO GO
Die Federal Reserve hat geliefert, aber nur widerwillig
Uneinigkeit bei der Fed. Die US-Notenbank lieferte wie erwartet, aber intern brodelt es. Adobe lieferte Rekordumsätze für das Quartal und das Fiskaljahr ab. Die Erwartungen wurden übererfüllt, aber immer noch nimmt man nicht am AI-Boom teil. Kursrutsch bei Oracle. Das Unternehmen erhöhte die Prognose für die erwartete Investitionssumme im laufenden Geschäftsjahr drastisch auf 50 Mrd. US-Dollar.
Die Verluste in Asien ziehen sich am Donnerstagmorgen durch alle Märkte. Der KOSPI verlor -0,59 % auf 4.110,62 Punkte und der Nikkei 225 Index gab sogar -0,92 % auf 50.139,00 Punkte ab. Der Hang Seng Index pendelt hingegen um den Schlusskurs vom Mittwoch herum. Einheitlich negativ ist auch der Terminmarkt positioniert. Der DAX-Future (Dezember) wird vor Eröffnung der Vorbörse in Europa -0,18 % tiefer bei 24.081,30 Punkten gehandelt.
Im direkten Vorfeld der Fed-Sitzung ging die Börse Frankfurt schon in Deckung. Einzig und allein der MDAX konnte den Schlusskurs vom Dienstag halten und schloss bei 29.732,65 Punkten (+0,01 %). Der DAX konnte die im Tagesverlauf erreichten Verluste fast wieder ausgleichen, schloss aber immer noch -0,13 % tiefer bei 24.130,14 Punkten. Der SDAX verlor -0,23 % auf 16.819,19 Punkte und der TecDAX war der größte Verlierer mit einem Abschlag von -0,43 % auf 3.568,51 Punkte. Hier belastete unter anderem der Kursverlust von Elmos Semiconductor (DE0005677108), die um -4,46 % auf 96,30 Euro fielen.
Die Wall Street entwickelte sich hingegen nach der Pressekonferenz von Fed-Chair Powell positiv. In New York schlossen letztlich alle US-Benchmarks höher, wobei der Dow Jones Industrial Average Index die Führung übernahm und 1,05 % höher bei 48.057,75 Punkten schloss. Der größte Gewinner war dabei Nike (US6541061031), deren Kurs um 3,88 % auf 65,79 US-Dollar sprang, nachdem die Analysten von UBS (CH0244767585) die Aktien „leicht unterbewertet“ nannten. Der S&P 500 Index konnte sich um 0,67 % auf 6.886,68 Punkte verbessern und der Nasdaq 100 Index beendete den Handel bei 25.776,44 Punkten (+0,42 %). Alle US-Benchmarks schlossen knapp unter ihren Allzeithochs.
Fed in der Defensive
Die Federal Reserve lieferte exakt das ab, was die Wall Street erwartet hatte. Der Offenmarktausschuss stimmte einer weiteren Zinssenkung auf 3,75 % für den Dollar Leitzins zu. Das Komitee war allerdings tief gespalten. Man stimmte nicht einstimmig für die Entscheidung, sondern nur 9 zu 3 zugunsten einer Zinssenkung. So weit auseinander lagen die Meinungen im FOMC zuletzt im Jahr 2019. Es gab zwei Stimmen - Schmid und Goolsbee - die für einen unveränderten Zinssatz von 4,00 % gestimmt hatten. Miran, der Trump-Loyale, votierte hingegen erneut für eine Senkung um 50 Basispunkte. Wirft man einen Blick auf den Dot Plot, der die Erwartungen der einzelnen FOMC-Mitglieder widerspiegelt, so ergibt sich im Median für 2026 nur noch die Erwartung einer einzigen Zinssenkung um 25 Basispunkte.
Adobe mit Rekordumsatz
Adobe (US00724F1012) konnte sowohl das 4. Fiskalquartal als auch das Fiskaljahr 2025 mit einem neuen Rekord beim Umsatz abschließen. Für das abgelaufene Quartal legte man Erlöse von 6,19 Mrd. US-Dollar (Konsens: 6,11 Mrd. US-Dollar) vor und konnte den „bereinigten“ Gewinn auf 5,5 US-Dollar je Aktie steigern (Konsens: 5,4 US-Dollar). Auch erzielte man einen neuen Rekord beim operativen Cashflow mit 3,16 Mrd. US-Dollar. Und Adobe, die im Kern vom Abonnementmodell für ihre Softwarepakete lebt, kündigte für das laufende 1. Fiskalquartal 2026 eine Umsatzsteigerung auf 6,25 Mrd. US-Dollar bis 6,30 Mrd. US-Dollar an. Den „bereinigten“ Gewinn sieht man auf 5,85 US-Dollar bis 5,90 US-Dollar je Aktie steigen. Was Adobe jedoch nicht lieferte, war ein deutlicher Umsatzsprung, der auf den AI-Funktionalitäten basiert, die das Unternehmen in seine Software integriert hat. Entsprechend zurückhaltend wurde der Bericht aufgenommen.
Kursrutsch bei Oracle
Oracle (US68389X1054) enttäuschte nach Börsenschluss mit den Cloud-Umsätzen. Auch zeigen sich die Anleger besorgt darüber, dass die Investitionen durch die Decke gehen. Das Unternehmen signalisierte, dass man im laufenden Fiskaljahr inzwischen mit insgesamt 50 Mrd. US-Dollar an neuen Investitionen rechnet. Die Prognose erhöhte sich damit um 15 Mrd. US-Dollar in den letzten drei Monaten. Gleichzeitig legte Oracle ein Wachstum von 34 % im Cloud-Geschäft vor und von 68 % im noch kleinen Infrastrukturgeschäft. Obwohl die Wachstumsraten hoch ausgefallen sind, blieben sie dennoch unter den hohen Erwartungen der Anleger. Die ließen die Aktien nach Vorlage des Berichts im außerbörslichen Handel um fast -12 % fallen. Unbeeindruckt zeigte sich die Börse davon, dass die bereits erteilten, aber noch nicht ausgeführten Aufträge sich auf 523 Mrd. US-Dollar verfünffachten. Für das laufende 3. Fiskalquartal kündigte Oracle ein Umsatzwachstum von 19 % bis 22 % an, wobei die Cloud-Umsätze um 40 % bis 44 % steigen sollen. Beide Prognosen waren erwartet worden.
Tagestermine
Um 09:30 Uhr erwarten wir heute die vierteljährliche Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank. Die Ökonomen gehen davon aus, dass die SNB noch ein weiteres Mal den Franken-Leitzins bei 0,00 % halten kann. Der deflationäre Druck in der Schweizer Wirtschaft ist jedoch nicht zu übersehen, weswegen letztlich vom Markt wieder negative Zinsen erwartet werden.
Adobe-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Adobe-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Adobe-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Adobe - hier weiterlesen...
11.12.2025 - Mikey Fritz

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)





21.11.2025
20.11.2025
01.10.2025
25.09.2025