ASML warnt, Bund plant Einstieg bei Uniper und Etappensieg für Twitter - BÖRSE TO GO

ASML enttäuscht die Börse mit einer Umsatzwarnung - fehlende Teile hemmen das Wachstum

 

ASML verzeichnete im 2. Quartal einen Rekordauftragseingang. Umsetzen kann man das Momentum jedoch nicht aufgrund von fehlenden Teilen. Der Einstieg der Bundesregierung bei Uniper verdichtet sich. Eine Sperrminorität von bis zu 30 % wird angestrebt. Twitter konnte einen Etappensieg in der Klage gegen Elon Musk erreichen. Das Verfahren beginnt bereits im Oktober und soll nur fünf Verhandlungstage umfassen.

Der asiatische Aktienhandel folgt am Mittwochmorgen der Wall Street höher. Alle Benchmarks in der Region können sich deutlich verbessern und werden dabei vom Hang Seng Index und Nikkei 225 Index angeführt. Auch der Terminmarkt präsentierte sich anfänglich freundlich, doch die Euphorie kühlt sich vor Eröffnung der europäischen Vorbörse ab. Der DAX-Future wird höher bei 13360 Punkten (0,08 %) gesehen.

Mit großem Optimismus reagierte die Börse in Frankfurt auf Gerüchte, dass Nord Stream 1 ab Donnerstag wieder Gas liefern soll. Short-Eindeckungen drückten die deutschen Benchmarks in die Höhe. Präsident Putin warnte allerdings nachbörslich auf einer Rede in Teheran, dass Ende Juli weitere Reparaturen anstehen. Er bot Nord Stream 2 als Alternative an. Zum Handelsschluss schloss der DAX 2,69 % höher bei 13.308,41 Punkten, gefolgt vom MDAX, der um 2,29 % auf 26.515,53 Punkte stieg. Der SDAX verbesserte sich um 1,70 % auf 12.426,27 Punkte und der TecDAX konnte noch um 1,66 % auf 2.973,88 Punkte steigen. 

In New York nahmen die Bären ihre Gewinne vom Tisch und ließen die Kurse auf ganzer Breite steigen. Der Nasdaq Composite Index sprang um 3,11 % auf 11.713,15 Punkte. Der S&P 500 Index kletterte um 2,76 % auf 3.936,69 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index verbesserte sich um 2,43 % auf 31.827,05 Punkte. 

 

Umsatzwarnung von ASML

 

ASML (NL0010273215) enttäuschte vorbörslich mit einem schwachen Ausblick auf das laufende 3. Quartal und einer reduzierten Prognose für das Gesamtjahr. Der Maschinenbauer für die Halbleiterbranche sieht die Umsatzspanne im laufenden Quartal bei 5,1 bis 5,4 Mrd. Euro, während die Börse deutlich über 6 Mrd. Euro Umsatz erwartet hatte. Auch die ursprüngliche Prognose eines Umsatzwachstums von 20 % im Gesamtjahr halbierte das Management auf nur noch 10 % Wachstum. Der Umsatz im abgelaufenen 2. Quartal erreichte die Prognosen mit einem Umsatz von 5,4 Mrd. Euro. Der Gewinn nach Steuern lag bei 1,4 Mrd. Euro. ASML verzeichnete Rekordauftragseingänge in Höhe von 8,5 Mrd. Euro, kann das Momentum aber aufgrund von fehlenden Teilen nicht komplett umsetzen. 

 

 

Bund sucht Sperrminorität bei Uniper

 

Die Verhandlungen über die Rettung von Uniper (DE000UNSE018) laufen weiter. Am Montag hatte der wichtigste deutsche Gasimporteur bekannt gegeben, dass man die gesamte Kreditlinie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von 2 Mrd. Euro ausgeschöpft habe. Eine weitere Kreditlinie sei beantragt worden. Gleichzeitig verdichten sich aus Berlin die Informationen, dass die Bundesregierung eine Sperrminorität von bis zu 30 % bei Uniper sucht. Man will allerdings nicht die notwendigen 10 Mrd. Euro investieren, sondern sieht die Eigenkapitaltranche eher bei 5 Mrd. Euro. Die Finanzen von Uniper implodieren, weil die Bundesregierung dem Unternehmen die Weitergabe der horrend gestiegenen Gaspreise verweigert und Uniper gleichzeitig gezwungen ist, die Gaslieferungen aufrecht zu erhalten. 

 

Etappensieg für Twitter

 

Twitter (US90184L1026) erzielte den ersten Etappensieg gegen Elon Musk. Musk hatte im laufenden Verfahren in Delaware beantragt, dass die Verhandlungen frühestens im 1. Quartal 2023 beginnen. Doch die Richterin Kathaleen McCormick stimmte dem Antrag der Gegenseite zu und ordnete ein schnelles Verfahren an, das im Oktober 2022 beginnen soll. McCormick begründete die Entscheidung unter anderem mit den Unsicherheiten, die die Aktien von Twitter belasten, solange das Verfahren läuft. Es wurden fünf Verhandlungstage angesetzt. Twitter klagt darauf, dass Musk sich an den geschlossenen Vertrag hält und das Unternehmen für 44 Mrd. US-Dollar kauft.

 

Tagestermine

 

Der Handelstag beginnt in Europa mit der Veröffentlichung des deutschen Erzeugerpreisindex für den Monat Juni. Die Analysten erwarten einen leichten Anstieg auf hohem Niveau von 33,6 % im Mai auf einen Anstieg der Preise um 33,9 % im Jahresvergleich. Der Erzeugerpreisindex erreichte bereits im Mai ein Rekordhoch. 

 

20.07.2022 - Mikey Fritz

 

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