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Italien mit erster Premierministerin, Vonovia braucht frisches Kapital und Conti mit neuem Skandal - BÖRSE TO GO

Italien steht vor einer stabilen Regierung - Rechtskoalition soll absolute Mehrheit gewonnen haben

NTG24 - Italien mit erster Premierministerin, Vonovia braucht frisches Kapital und Conti mit neuem Skandal - BÖRSE TO GO

 

Italien bekommt zum ersten Mal eine Premierministerin. Die Prognosen für die Rechtskoalition um Giorgia Meloni gehen von einer absoluten Mehrheit in beiden Häusern aus. Vonovia verliert den Zugang zum Kapitalmarkt. Der Immobilienkonzern braucht frisches Kapital, aber der Aktienkurs ist zu niedrig und die Zinsen zu hoch. Conti hat den nächsten Skandal. Klimaanlagen sollen angeblich über 15 Jahre hinweg verdreckt verkauft worden sein.

Asien eröffnet die Woche mit starken Verlusten. Während der Sitzung verlieren viele Benchmarks in der Region mehr als -2 % an Wert. Einzig und allein die chinesischen Benchmarks sind uneinheitlich und schwanken um die Schlusskurse vom Freitag herum. Der Terminmarkt eröffnete schwach und je näher die Eröffnung der europäischen Vorbörse rückt, desto stärker weiten sich die Verluste aus. Der DAX-Future wird vorbörslich bei 12.198 Punkten (-0,97 %) gehandelt. 

Frankfurt hat eine brutale Woche hinter sich gebracht. Die Wochenverluste sind horrend, nachdem die deutschen Indizes geschlossen wichtige Unterstützungen gebrochen hatten. Der SDAX fiel allein am Freitag um -3,69 % auf 10.507,96 Punkte und sank damit auf die Woche gesehen um -8,00 %. Auch den MDAX erwischte es am Freitag kräftig mit einem Tagesverlust von -3,12 % auf 22.541,58 Punkte. Der DAX schloss -1,97 % tiefer bei 12.284,19 Punkten und der TecDAX gab -1,72 % auf 2.656,28 Punkte ab. 

Auch die Wall Street bekam einen Schlag weg, hat den Bruch der Unterstützung aus dem Sommer aber noch vor sich. Der Nasdaq Composite Index verlor allein am Freitag -1,80 % auf 10.867,93 Punkte und damit über die Woche gesehen mehr als -5 %. Der S&P 500 Index sank am Freitag um 1,72 % auf 3.693,23 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index gab -1,62 % auf 29.590,41 Punkte ab. Die psychologisch wichtige Marke von 30.000 Punkten ist damit unterschritten worden.

 

Italien bekommt erste Premierministerin

 

Die vorläufigen Wahlergebnisse aus Italien legen einen umfassenden Sieg der Rechtskoalition nahe. Der Block kommt am Montagmorgen den Prognosen zufolge auf 41 bis 45 % der Stimmen. Aufgrund der Besonderheiten im italienischen Wahlrecht ergibt sich damit im Zweifel eine absolute Mehrheit in beiden Häusern des Parlaments. Für Giorgia Meloni, die Führerin der Brüder Italiens (Fratelli d’Italia), ist die Wahl ein besonderer Erfolg. Ihre Partei kam zuletzt 2018 auf nur 4 %. Innerhalb der rechten Koalition soll ihre Partei etwa 25 % aller Stimmen bekommen haben und liegt damit weit vor allen anderen Parteien. Die starke Zustimmung dürfte unter anderem auch auf die Äußerungen von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zurückgehen, die kurz vor der Wahl Italien drohte. In einer Rede vor der Universität Princeton sagte sie: „Wir werden das Ergebnis der Abstimmung in Italien sehen. Wenn sich die Dinge in eine schwierige Richtung entwickeln, haben wir Instrumente […]“. In einer ersten Reaktion reagierte heute früh der Devisenmarkt auf die politische Entwicklung. Der Euro rutschte bis auf 0,9569 US-Dollar ab. Das Pfund Sterling kollabierte zeitweise regelrecht um mehr als -5 % auf ein neues Allzeittief von 1,035 US-Dollar. 

 

Pfund in US-Dollar

 

Vonovia verliert Zugang zum Kapitalmarkt

 

Die Fusion mit der Deutschen Wohnen hat die Vonovia (DE000A1ML7J1) stark überfordert. Seit ihrem Topp haben die Vonovia Aktien inzwischen fast zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt. Als Finanzierungsvehikel fallen sie damit aus. Eine Kapitalerhöhung auf aktuellem Niveau, um das weitere Wachstum zu finanzieren, würde die bestehende Aktionärsbasis erheblich verwässern. Ohne frisches Kapital kommt der größte europäische Immobilienkonzern aber auch nicht aus, weswegen man sich nun gegenüber den externen privaten Investoren öffnen und Beteiligungen an Immobilienportfolien von bis zu 49 % verkaufen will. Vonovia drücken insbesondere die stark gestiegenen Zinsen und die hohe Verschuldung des Konzerns nach der Fusion. Vonovia hofft darauf, im Kreis der Pensionsfonds, Versicherungen und Staatsfonds neue Partner zu finden.

 

Conti hat den nächsten Skandal

 

Nach dem Dieselskandal läuft Continental (DE0005439004) nun direkt in den nächsten umfassenden Skandal hinein. Der Autozulieferer soll über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren angeblich verunreinigte Teile in ihren Klimaanlagen eingebaut haben, die dann an europäische und asiatische Automobilhersteller verkauft wurden. Die Mängel sollen auch intern im Unternehmen bekannt gewesen sein, da angeblich umfassend Testergebnisse manipuliert worden seien, um die nicht zureichende Qualität der Klimaanlagen zu vertuschen. Anscheinend handelt es sich um Klimaschläuche, die nicht den Anforderungen entsprachen. Continental versichert, dass durch die Schmutzpartikel keine Gefahr für die Fahrzeuginsassen besteht. 

 

Tagestermine

 

Am Vormittag wird die Veröffentlichung des deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat September um 10:00 Uhr im Mittelpunkt stehen. Erwartet wird ein leichter Rückgang von 88,5 Punkten im August auf nun 87,0 Punkte. Bei der Einschätzung der aktuellen Lage soll sich ein Rückgang von 97,5 auf 96,0 Punkte ergeben haben und der Geschäftserwartungsindex soll von 80,3 auf 79,0 Punkte gesunken sein. 

 

26.09.2022 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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