Boeing warnt, Nvidia bietet weitere China-Varianten an und Huawei mit Comeback - BÖRSE TO GO

Schraube locker bei Boeing - FAA ordnet Sonder-Inspektion aller 737 MAX an

 

Die Serie an schlechten Nachrichten bei Boeing will nicht enden. Der amerikanische Luft- und Raumfahrtkonzern warnte die Kunden, dass lockere Muttern und Schrauben im Ruderkontrollsystem des 737 MAX Modell gefunden wurden. Nvidia präsentiert weitere spezielle Modifizierungen für China. Auch im Bereich der Grafikkarten entwickelte man nun eine eigene Variante für den chinesischen Markt, um den Sanktionen der USA zu genügen. Huawei erlebte 2023 ein Comeback. Nach jahrelangen Rückschlägen klettern die Umsätze in diesem Jahr wieder. 

Der Aktienhandel in Asien entwickelt sich am letzten Börsentag des Jahres durchwachsen. Die chinesischen Onshore-Benchmarks heben sich geschlossen positiv ab, ebenso der TAIEX. Der Hang Seng Index und der Nikkei 225 Index verzeichnen hingegen während des Handels leichte Verluste. Der Terminmarkt präsentiert sich vorsichtig optimistisch. Der DAX-Future wird vor Eröffnung der europäischen Vorbörse 0,17 % höher bei 16.893 Punkten gesehen.

In einem handelsschwachen Umfeld tendierte Frankfurt am Donnerstag noch Richtung Süden. Alle deutschen Benchmarks gaben geschlossen ab, aber die Verluste hielten sich in engen Grenzen. Der MDAX war mit einem Abschlag von -0,34 % auf 27.064,91 Punkte bereits der größte Verlierer des Tages. Der DAX folgte mit einem Minus von -0,24 % auf 16.701,55 Punkte. Der TecDAX gab nur -0,11 % auf 3.336,19 Punkte ab und der SDAX schloss nahezu unverändert bei 13.927,88 Punkten (-0,05 %).

Durchwachsen entwickelte sich der Handel in New York. Dort konnte der Dow Jones Industrial Average Index leicht um 0,14 % auf 37.710,10 Punkte steigen und setzte damit ein neues Allzeithoch. Der S&P 500 Index versuchte den Ausbruch, schloss aber am Ende nahezu unverändert bei 4.783,35 Punkten (+0,04 %). Auch der Nasdaq Composite Index kam nicht voran und beendete den Handel bei 15.095,14 Punkten (-0,03 %). 

 

Boeing schreckt erneut auf

 

Die Serie an schlechten Nachrichten von Boeing (US0970231058) will nicht enden. Der amerikanische Luft- und Raumfahrtkonzern warnte am Donnerstagabend, dass die Fluggesellschaften alle 737 MAX Flugzeuge überprüfen müssen. Die Federal Aviation Administration (FAA) war zu der Erkenntnis gekommen, dass sich bei dem Ruderkontrollsystem Schrauben und Muttern lockern können. Bei zwei Flugzeugen sollen sich einzelne Muttern im Ruderkontrollsystem gelockert haben, nachdem sie anscheinend in der Produktion nicht fachgerecht angezogen wurden. Eine gezielte Inspektion der ausgelieferten 737 MAX Flugzeugen wird daher notwendig. Von einem Flugverbot sieht die FAA ab, wenn die Inspektionen innerhalb von zwei Wochen durchgeführt werden. 

 

 

Nvidia modifiziert weitere Chips für China

 

Der chinesische Markt ist so attraktiv, dass Nvidia (US67066G1040) weitere Modifizierungen ankündigte, um den Sanktionen zu genügen. Neu wird man die neueste Version der Grafikkarten an die Vorgaben der USA anpassen. Die GTX 4090 wird in einer speziellen Variante namens GTX 4090 D entwickelt, die ausschließlich für den Endkundenvertrieb in China hergestellt wird. Die Variante hat 10 % weniger Cores und die Möglichkeit, die Grafikkarte als AI-Accelerator zu verwenden, wird ebenfalls eingeschränkt. Im Mittelpunkt des Interesses steht aber nach wie vor natürlich der H100 Prozessor, der weltweit der gesuchteste AI-Accelerator ist und unmodifiziert laut Vorgaben Washingtons nicht nach China verkauft werden darf, um die AI-Entwicklung im Land zu behindern. 

 

 

Huawei erlebt Comeback

 

Nach jahrelangen Rückschlägen konnte Huawei (HK0000HWEI11) sich 2023 wieder fangen. Die Umsätze sollen in diesem Jahr um 9 % auf mehr als 700 Mrd. Yuan (89,6 Mrd. Euro) steigen. Insbesondere das hohe Interesse im chinesischen Inland für die neuen 5G-Smartphones haben in diesem Jahr das Geschäft belebt. Besonders stark entwickelte sich die Nachfrage im laufenden Quartal, wo die Schätzungen von einem Umsatzsprung von 27 % auf mindestens 243 Mrd. Yuan ausgehen. Dahinter steht der Kirin Prozessor, der trotz aller Sanktionen des Westens gegen China entwickelt werden konnte. Der Chip steht symbolisch dafür, dass die politischen Maßnahmen nicht greifen, sondern am Ende dazu führen werden, dass China das nötige Know-how selbst entwickeln wird und sich damit unabhängig vom Westen macht. 

 

Tagestermine

 

In der Schweiz steht am Morgen um 09:00 Uhr die Veröffentlichung des KOF Frühindikators für den Monat Dezember an. Erwartet wird eine leichte Verbesserung von zuvor 96,7 auf nun 97,0 Punkte.

 

 

29.12.2023 - Mikey Fritz

 

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