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Nach dem Insolvenzantrag von Compleo brechen an der Börse alle Dämme und das Papier springt fröhlich hin und her

Ein fest für die Spekulanten

NTG24 - Nach dem Insolvenzantrag von Compleo brechen an der Börse alle Dämme und das Papier springt fröhlich hin und her

 

Schon seit November bemüht sich Compleo Charging Solutions darum, die eigenen Geschäfte nach massiven Kostensteigerungen und anderer Probleme in der jüngeren Vergangenheit wieder auf Vordermann zu bringen. Dabei haben die Verantwortlichen kürzlich aber mehr oder minder kapituliert und angekündigt, einen ordentlichen Antrag auf Insolvenz einreichen zu wollen.

Viele Analysten dürften sich dadurch bestätigt fühlen, gab es doch in den letzten Monaten vermehrt Warnungen vor großen Problemen bei dem Hersteller von Wallboxen. Die werden sich nach Ansicht von Warburg Research auch im kommenden Jahr fortsetzen. Schließlich fallen für Elektroautos dann weite Teile der bisherigen Förderungen weg und die Insolvenz wird es Compleo Charging Solutions (DE000A2QDNX9) nicht unbedingt einfacher machen, in einem ohnehin schwierigen Marktumfeld noch ein nennenswertes Wachstum zu erzielen.

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Werbebanner EMH PM TradeDass ein Unternehmen in Schieflage geraten kann, ist eine Sache. Bei Compleo hagelt es derzeit im Netz aber auch Kritik für den Umgang des Managements mit dieser Situation. Erst sehr spät wurden Maßnahmen für eine Neuausrichtung angekündigt – zu spät, wie es jetzt den Anschein hat. Damit wurde auch für die Zukunft viel Vertrauen bei den Investoren verspielt, was die jetzt sowieso schon mageren Zukunftsaussichten nur noch weiter dämpft.

An der Börse ist die Compleo-Aktie längst am Boden der Tatsachen angekommen. Am Dienstag rutschte der Titel als Reaktion auf die Neuigkeiten um die Insolvenz um über 80 Prozent ein und fand sich teilweise in Pennystock-Regionen wieder. Seither ist das Papier vollständig zum Spielball der Spekulanten verkommen. Die toben sich derzeit nach Herzenslust aus, was gestern für spontane Zugewinne von 63,15 Prozent sorgte. Die ändern aber weder etwas am Crash an sich noch an der anstehenden Insolvenz.

 

Keine Empfehlung für Compleo Charging Solutions

 

Die Analysten warnen weiterhin davor, Investments bei Compleo zu tätigen. Auch hier ist es Warburg Research, welches von den größten Risiken zu berichten weiß. Nach Ansicht der Börsenprofis spricht derzeit wenig bis gar nichts für eine wie auch immer geartete Erholung und bis das Unternehmen nicht eine 180-Grad-Wende auf die Reihe bekommen hat, können Anlegerinnen und Anleger wohl beruhigt auf der Seitenlinie bleiben.

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Der Niedergang der Compleo-Aktie hat es in sich. Erst vor etwas mehr als zwei Jahren startete das Unternehmen an der Börse durch und brachte es anfangs auf Kurse von rund 50 Euro. Ein Jahr später ging es zeitweise sogar auf mehr als 100 Euro in die Höhe. Das traurige Fazit sind nun Abschläge von rund 98 Prozent verglichen mit den Höchstständen aus dem vergangenen Jahr. Die Anleger haben hier viel Geld versenkt und auch das dürfte in Zukunft eher für Zurückhaltung als neuerliche Begeisterung sorgen.

 

Nur nicht in die Irre führen lassen

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeNun dürfte manch einer mit Blick auf den gestrigen Kurssprung aufmerksam geworden sein und bei der Compleo-Aktie weitere Zugewinne in einem solchen Stil vermuten können. Doch hat sich fundamental nichts geändert und der Abwärtstrend muss derzeit als intakt angesehen werden. Nach einem brutalen Absturz sind Zugewinne im zweistelligen Prozentbereich zwar jederzeit möglich, da dafür auch vergleichsweise kleine Zugewinne bereits ausreichen. Genauso gut kann es aber auch wieder steil abwärts gehen und ob die Compleo-Aktie sich von neuerlichen Abstürzen überhaupt jemals erholen wird, das lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.

Auch aus meiner Sicht ist es da das Vernünftigste, sich nicht der Gier hinzugeben und auf schnelle Kurssprünge zu spekulieren. Sicherlich wird es interessant sein, die weitere Entwicklung von Compleo Charging Solutions zu beobachten. Wer dabei selbst nicht investiert ist, kann aber sehr viel entspannter sein und muss auch bei weiteren Enttäuschungen nicht in Panik verfallen, welche leider gar nicht so unwahrscheinlich sind.

 

23.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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