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Die UBS setzt nach der Übernahme der Credit Suisse anscheinend auf ein radikales Sparprogramm bei der krisengeplagten Bank

Lohnt sich das?

NTG24 - Die UBS setzt nach der Übernahme der Credit Suisse anscheinend auf ein radikales Sparprogramm bei der krisengeplagten Bank

 

Die Zwangsehe zwischen der Credit Suisse und der UBS zieht ihre Kreise und noch ist nicht bekannt, wie das Ganze in der Praxis ausgestaltet wird. Natürlich wird aber schon fleißig darüber spekuliert und vor allem für die Angestellten der Credit Suisse sieht es nicht besonders rosig aus. Viele müssen sich wohl schon bald nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen.

Darüber berichtete am Dienstag die „Financial Times“ und berief sich dabei, wie so oft, auf Insider. Jene sprechen davon, dass bei der Credit Suisse (CH0012138530) Zehntausende Arbeitsplätze nach der Fusion mit der UBS (CH0244767585) dem Rotstift zum Opfer fallen könnten. Es könnte wohl bis zu ein Drittel von insgesamt 120.000 Stellen wegfallen. Besonders betroffen dürfte davon wohl das Investmentbanking sein, mit welchem die Credit Suisse in den vergangenen Jahren nicht besonders viel Glück hatte.

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Werbebanner ClaudemusEbenfalls Stellenstreichungen erwartet werden beim Schweizer Geschäft, da es hier viele Schnittmengen zwischen den beiden Instituten gebe. Ob und in welchem Umfang tatsächlich Leute vor die Straße gesetzt werden, bleibt noch abzuwarten. Eine offizielle Ankündigung zu der Thematik liegt bisher nicht vor. Sollten die Gerüchte aber nur annähernd zutreffen, so wird es zu nicht weniger als einem Kahlschlag kommen, und wahrscheinlich ist ein eben solcher auch notwendig, um die kriselnde Credit Suisse wieder auf Kurs zu bringen.

Grundsätzlich hat die UBS mit der Übernahme ein echtes Schnäppchen gemacht und freut sich zudem über weitreichende Sicherheiten, die es in gewöhnlichen Zeiten nicht gegeben hätte. Die Übernahme an sich kann da recht schmerzfrei über die Bühne gehen – zumindest aus Sicht der UBS. Die Anteilseigner der Credit Suisse sehen das Ganze freilich etwas anders, verfügen in der Sache aber über keinerlei Stimmgewalt.

 

Mit aller Kraft

 

Ob sich die Fusion auf lange Sicht auch lohnen wird, steht aber nochmal auf einem anderen Blatt. Die UBS muss dafür die neue Tochter ordentlich umkrempeln, denn deren Zahlen lassen schon seit einer ganzen Weile zu wünschen übrig. Grundsätzlich angekündigt wurde dabei schon ein umfassendes Sparprogramm, durch das bis 2017 möglichst 8 Milliarden USD an Kosten eingespart werden sollen. Das ließ UBS-Chef Ralph Hamers bei einem Analysten-Call mitteilen.

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6 Milliarden USD sollen demnach durch Personalabbau eingespart werden, weitere 2 Milliarden USD sollen jährlich weniger für IT-Ausgaben anfallen. Da fällt es nicht besonders schwer, die aktuell umgehenden Gerüchte zu glauben. Die Angestellten der Credit Suisse tun wahrscheinlich nicht schlecht daran, wenn sie sich jetzt schon nach einer potenziellen neuen Stelle umsehen. Es wird derzeit an vielen Stühlen gesägt.

 

Eine neue Ära bei Credit Suisse und UBS

 

Aus Anlegersicht lässt sich die derzeitige Ausgangslage aus zweierlei Perspektiven betrachten. Die einen feiern die Zwangs-Übernahme der Credit Suisse und sehen die UBS auf einem guten Weg, zu einer der größten europäischen Banken heranzuwachsen. Andere sehen die jüngsten Entwicklungen nicht gerne und die größten Pessimisten sehen schon ein Szenario aufkommen, bei dem die vielen Probleme der neuen Tochter letztlich auch die UBS ins Wanken bringen könnte. Müsste ich wetten, würde ich meinen, dass die Wahrheit letztlich irgendwo in der Mitte liegen wird.

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Werbebanner EMH PM TradeDie Sorgen um die Banken haben sich derweil zuletzt wieder intensiviert, nachdem die US-amerikanische Notenbank Fed am Mittwoch den Leitzins einmal mehr in die Höhe geschraubt hat. Den schwer ins Schwitzen geratenen US-Banken zum Trotz hält die Fed damit an ihrem bisherigen Kurs fest. Das sorgt nicht nur in Amerika für das Aufreißen noch sehr frischer Wunden. Auch in Europa dürften die negativen Vorgaben für miese Stimmung sorgen. Auf kurze Sicht ist da bei den hiesigen Bankenaktien wohl allenfalls auf eine hohe Volatilität Verlass.

 

23.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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