Mit einer neuen Übernahme will sich die DHL Group weitere Wachstumsfelder sichern, sorgt damit im aktuellen Klima aber nicht für Begeisterung

Setzt die DHL Group damit auf das richtige Pferd?

 

Der Blick in die USA könnte derzeit kaum sorgenvoller, skeptischer und misstrauischer ausfallen. Unter dem Eindruck der rigorosen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump beschäftigen sich viele Unternehmen und Anleger mit dem Gedanken, sich von der größten Volkswirtschaft zu lösen, wo immer dies schmerzfrei möglich ist. Die DHL Group geht allerdings noch nicht in Deckung.

Stattdessen kündigte das Unternehmen nun sogar eine Übernahme an. Der US-Logistikkonzern Cryopdp soll ins Portfolio der DHL Group (DE0005552004) wandern. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Unter Verweis auf Branchenkreise ist im „Handelsblatt“ von einem dreistelligen Millionenbetrag die Rede. Es darf aktuell wohl schon die Frage erlaubt sein, ob ein solches Investment sich auszahlen mag.

Ins Visier genommen hat die DHL Group mit der Übernahme nach eigenen Angaben den Transport von temperaturempfindlichen Gütern, die vor allem im medizinischen Bereich gefragt sind. Das Kerngeschäft von Cryopdp liegt im Transport von Biopharma, Zell- und Gentherapien sowie klinischer Studien. Nun wurde der Biotech-Branche durch Gesundheitsminister Robert F. Kennedy aber ebenfalls ein Schlag versetzt, nachdem der bisherige Impfstoffbeauftragte aus seinem Amt regelrecht herausgeekelt wurde.

 

Die DHL Group denkt langfristig

 

Es kommt also einiges zusammen, was jeden Anflug von Euphorie auf Anlegerseite zu verhindern weiß. Folgerichtig ging es mit dem Aktienkurs am Montag auch nicht in die Höhe. Stattdessen setzte die DHL Group-Aktie um 0,9 Prozent auf 39,48 Euro zurück und setzt damit die Anfang März begonnene Korrektur fort. Um etwas mehr als zehn Prozent ging es seit den Höchstständen schon in Richtung Süden.

Allerdings befindet das Papier sich dennoch auf einem recht ansehnlichen Niveau und bei dem nun verkündeten Investment sollten Anleger sich nicht nur auf aktuelle Verwerfungen konzentrieren. Voraussichtlich wird sich der Staub eines Tages wieder legen und noch dazu ist Cropdp nicht nur in den USA, sondern in 16 Ländern rund um den Globus aktiv. Gut möglich, dass die Übernahme sich mittel- und langfristig auszahlen wird, auch wenn der Blick darauf momentan etwas getrübt sein mag.

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02.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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