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Tinder und Bumble - das Geschäft mit der Liebe boomt

IPO der Dating-Plattform Bumble macht Gründerin zur Milliardärin

NTG24 - Tinder und Bumble - das Geschäft mit der Liebe boomt

 

Der elitäre Club der Milliardäre hat seit Donnerstag ein neues Mitglied und es ist ein besonderes. Whitney Wolfe Herd ist erst 31 Jahre alt und damit die jüngste Selfmade-Milliardärin der Welt.

Der fulminante Börsengang der Dating-App Bumble brachte der Gründerin stolze 1,5 Milliarden Dollar ein. Die Papiere des Unternehmens (ISIN: US12047B1052) notierten nach Handelsbeginn an der Wall Street am Donnerstag starke 77 % über dem Emissionspreis von 43 US-Dollar pro Aktie. Allerdings kam es in Folge zu erheblichen Schwankungen und die Aktie schloss am Freitag bei 75,05 US-Dollar. Auf Wochensicht entspricht dies einem minimalen Abschlag von 0,9 %.

Insgesamt wurden 55 Millionen Aktien ausgegeben, sodass das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von stolzen 8,2 Milliarden US-Dollar kommt. Das durch den Börsengang eingenommene Kapital dient dem Abbau der Schulden, Rückkauf von Anteilen einiger Altaktionäre und soll zusätzlich genutzt werden, um Kunden von der Konkurrenz zu gewinnen.

 

Die Konkurrenz

 

Die Konkurrenz ist ebenfalls an der Wall Street notiert und trägt den Namen Match Group (ISIN: US57667L1070). Zur Match Group gehört unter anderem der Marktführer Tinder.

Die Match Group ging im Juli 2020 an die Börse und der Kurs ist seitdem um fast 62 % gestiegen, sodass sie mit einer Marktkapitalisierung von 44,5 Milliarden US-Dollar fast 5,5-mal so viel wert ist wie Bumble. Außerdem erwirtschaftet die Match Group seit 2018 in jedem Jahr einen soliden Millionengewinn, während Bumble alleine in den 9 Monaten von Januar 2020 bis September 2020 einen Nettoverlust von 84 Millionen US-Dollar verzeichnete. Allerdings konnten auch die am 4.2.2020 veröffentlichten Jahreszahlen der Match Group nicht wirklich begeistern. Trotz eines deutlichen Gewinnwachstums und starken Aussichten für das Jahr 2021 (prognostiziertes Umsatzwachstum von 14 - 18 %) konnten die hohen Erwartungen der Analysten nicht erfüllt werden.

 

 

Profitabel sind bei beiden Unternehmen die jeweiligen Abo-Modelle, mit denen Nutzer einige Zusatzoptionen zubuchen können und so ihre Chance auf den vermeintlich perfekten Partner erhöhen. Diese kosten je nach Variante zwischen 3 und 15 Euro im Monat.

 

Friedliche Koexistenz?

 

Auch wenn beide Apps auf dem ersten Blick gleich funktionieren und auch die gleiche Klientel bedienen, ist ein gemeinsames Wachstum durchaus möglich.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeObwohl die beiden Apps in mittlerweile über 40 Sprachen verfügbar sind, bleibt der Hauptmarkt die USA. Da laut Website der Match Group über 40 % der Beziehungen mittlerweile ihren Anfang über eine Dating-Plattform nehmen, ist der potenzielle Markt riesig und die Digitalisierung in Folge der Corona-Pandemie könnte die Unternehmen beflügeln. So wurden dieses Jahr doppelt so viele Nachrichten über die Apps verschickt wie noch im Jahr 2019.

Doch der Hauptgrund für eine friedliche Koexistenz ist in der unterschiedlichen Bewertung durch die Nutzer zu finden. Denn während amerikanische Collegestudenten laut eigenen Aussagen Bumble nutzen, um einen festen Partner zu finden, steht bei Tinder der Spaß im Vordergrund. Ein großer Unterschied ist hierbei, dass bei Tinder der Erstkontakt von beiden Seiten ausgehen kann, während bei Bumble die Frau den ersten Schritt wagen muss. Das soll laut der Gründerin sexueller Belästigung vorbeugen und die Rechte der Frau schützen.

 

Fazit

 

Auch wenn beide Unternehmen auf den ersten Blick ein ähnliches Produkt anbieten, ziehen sie Nutzer in unterschiedlichen Stadien des Lebens an. Da Clubs, Bars und Diskotheken 2020 weitestgehend geschlossen blieben, versuchten viele Beziehungswillige, neue Bekanntschaften auf digitalem Wege zu erschließen und auch deshalb gehören beide Unternehmen wohl zu den Gewinnern des letzten Jahres.

 

13.02.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de

 

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