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Deutsche Wohnen-Aktie profitiert von Bundesverfassungsgerichtsentscheidung zum Berliner Mietendeckel

Bessere Ertragsaussichten

NTG24 - Deutsche Wohnen-Aktie profitiert von Bundesverfassungsgerichtsentscheidung zum Berliner Mietendeckel

 

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, den Berliner Mietendeckel für verfassungswidrig zu erklären, hat nicht nur im Politikbetrieb, sondern auch auf dem Börsenparkett in Frankfurt für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. Während die Entscheidung der Karlsruher im Berliner Senat, aber auch bei den in der Hauptstadt ansässigen Mieterinitiativen für reichlich Verärgerung sorgen wird, können sich die Aktien der grossen Wohnungsbestandhalterfirmen, die stark in Berlin vertreten sind, mit Sicherheit über das Urteil freuen. So dürften die Gesellschaften jetzt recht zeitnah ihre Mieten erhöhen und auf Wertsteigerungen bei ihren Objekten hoffen, da mit dem Urteil der Berliner-Wohnungsmarkt für Investoren wieder interessanter wird. Besonders positiv ist die Meldung vor allem für den DAX-Konzern Deutsche Wohnen (DE000A0HN5C6), der besonders stark in der Spree-Metropole engagiert ist.

Zum Jahreswechsel umfasste das Immobilienportfolio der Deutschen Wohnen SE insgesamt 155.408 Wohneinheiten, wobei sich hiervon 114.191 im Grossraum Berlin befanden, was einem Anteil von 73,5 % entsprach. Mit dem jetzigen Urteil dürfte das Management nun versuchen, Mieterhöhungen in Berlin zeitnah umzusetzen, was sich auch entsprechend deutlich positiv auf die Bilanz des Unternehmens auswirken wird. Entsprechend legte auch der Aktienkurs in einer ersten Reaktion im Xetra-Handel mit einem Plus von 4 % deutlich zu, da jetzt für die Investoren eine bessere Rechtssicherheit hinsichtlich der künftig möglichen Mietpreisgestaltung besteht.

 

Deutsche Wohnen wird auch künftig bei Kunden umstritten bleiben

 

Ob sich die Berliner Politik und die Mieterinitiativen nach dem Urteil aus Karlsruhe nun endgültig geschlagen geben, ist eher unwahrscheinlich. So forderten insbesondere Letztere teilweise sogar, die Deutsche Wohnen SE zu enteignen, was aber eher als eine utopische Wunschvorstellung einzustufen ist. Dennoch dürfte der linksorientierte Berliner Senat nach weiteren Möglichkeiten für Gesetze suchen, um die Kostenexplosion für Mieter zu begrenzen. Dennoch zeigt die heutige Gerichtsentscheidung, dass sich auch die Berliner Landesregierung noch stärker an rechtliche Rahmenbedingungen halten muss.

 

 

Für die Gewinnentwicklung dürfte die aktuelle Entscheidung hingegen positiv sein, da laut dem Prognosebericht im 2020er-Geschäftsbericht erst zur Jahresmitte mit einem derartigen Urteil gerechnet wurde. Entsprechend dürfte die Firma nun zweieinhalb Monate eher an der Preisschraube drehen, was eine Prognoseanhebung beim bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen für das Jahr 2021, der zuvor bei rund 700 Millionen Euro gesehen wurde, kurzfristig wahrscheinlich macht. Zugleich halten wir positive Preiseffekte auf dem Berliner Wohnungsmarkt für sehr wahrscheinlich, was sich letztendlich auch positiv auf den Net Asset Value des Bestandsportfolios auswirken sollte.

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16.04.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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