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Edelmetall Marktbericht vom 03.12.2025: Gold, Silber Platin und Palladium behaupten sich – Silber avanciert zum Zugpferd des Sektors

Zwischen Politik und Märkten stehen Gold, Silber, Platin und Palladium im Mittelpunk

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 03.12.2025: Gold, Silber Platin und Palladium behaupten sich – Silber avanciert zum Zugpferd des Sektors

 

Die Edelmetalle liefern ein gemischtes Bild: Gold notiert zur Wochenmitte bei 4207 US-Dollar und verliert 0,3 Prozent. Silber steigt auf rund 58 US-Dollar und gewinnt 2,9 Prozent. Platin korrigiert leicht auf 1649 US-Dollar, ein Minus von 0,8 Prozent. Palladium hält sich mit 1450 US-Dollar und einem Plus von 0,2 Prozent stabil. Nach Wochen seitwärts gerichteter Bewegungen schärft sich der Blick auf strukturelle Trends, die den Markt zunehmend prägen – und auf Silber, das derzeit seine Rolle als treibende Kraft ausbaut.

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In Rom flammt eine alte Diskussion wieder auf: Wem gehört das Gold (TVC:GOLD) der nationalen Zentralbank – und darf ein Staat darauf zugreifen, um Haushaltslöcher zu stopfen? Eine Änderung zum Haushaltsgesetz 2026 soll rund 2500 Tonnen Gold der Banca d’Italia an das Finanzministerium übertragen. Befürworter argumentieren, die Reserven seien staatliches Vermögen und damit verfügbar. Doch wirtschaftlich wie rechtlich ist ein solcher Schritt kaum zu legitimieren.

 

 

 

Gold ist fest in der Bilanzstruktur der Zentralbank verankert und dient als Gegenwert geldpolitischer Verpflichtungen im Eurosystem. Eine isolierte Entnahme würde Verluste verursachen, Liquidität verschieben oder letztlich die Verschuldung des Staates erhöhen. Zudem liegt die Entscheidung über die Bilanzstruktur allein bei der Europäischen Zentralbank. Ein Verkauf durch die Regierung wäre entsprechend unzulässig. Damit bleibt das Gold zwar im juristischen Eigentum des Staates, aber faktisch an die Zentralbank gebunden – ein Schutzmechanismus, der die geldpolitische Architektur stabil hält.

 

Silber bricht aus historischem Chartmuster aus – und signalisiert eine Neubewertung

 

Besonders dynamisch zeigt sich Silber (TVC:SILVER). Das Metall ist aus einem 45 Jahre alten Cup-&-Handle-Muster  nach oben ausgebrochen – ein charttechnischer Befreiungsschlag, der als starkes Trendwendesignal gilt. Der sprunghafte Preisanstieg kommt nicht aus heiterem Himmel. Seit Jahren öffnet sich die Schere zwischen industrieller Nachfrage und physischem Angebot. Nach Jahrzehnten geringer Mineninvestitionen und strukturell gedämpfter Preise wird der Markt zunehmend sensibel für Engpässe.

Die Einstufung von Silber als kritisches Mineral zieht zusätzliche Großinvestoren an. Damit wächst das Kapital, das in physische Bestände, Minenunternehmen und ETFs fließt. Steigende Kurse könnten die Margen der Produzenten erheblich verbessern und den Sektor neu beleben. Charttechnische Ableitungen reichen inzwischen zu langfristigen Kurszielen im Bereich von 400 bis 600 US-Dollar. Auch wenn solche Szenarien ambitioniert wirken, deuten Angebotstrends klar auf ein neues Bewertungsumfeld hin.

 

Palladium: UBS bleibt konstruktiv – geopolitische Risiken prägen die Stimmung

 

Palladium (TVC:PALLADIUM) erhält ebenfalls frische Aufmerksamkeit. UBS hat ihre Prognosen leicht angehoben und rechnet weiterhin mit einem moderaten Angebotsdefizit bis 2026. Zwar hat sich die Stimmung im Optionsmarkt zuletzt neutralisiert, dennoch stützen geopolitische Risiken den Preis. Die USA prüfen mögliche Zölle im Rahmen der Section-232-Untersuchung, und ein laufender Antidumping-Antrag sorgt zusätzlich für Unsicherheit. Russland als größter Produzent bleibt ein sensibles Thema – trotz bislang stabiler Lieferströme. Trotz dieser Impulse sieht UBS im Vergleich zu Gold oder Silber ein begrenzteres Aufwärtspotenzial, doch Anleger behalten Palladium aus Gründen der Angebotsrisiken im Blick.

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Platin sucht weiter Anschluss – technische Hürden noch nicht überwunden

 

Platin (TVC:PLATINUM) tastet sich erneut nach oben, auch wenn der jüngste Kontakt mit einem wichtigen Widerstand zu einer kurzen Verschnaufpause führte. Hält sich das Metall über einer markanten Unterstützung, rückt ein weiterer Test der Zone um 1670 US-Dollar in Reichweite. Erst oberhalb dieser Region würde sich ein klareres Bild ergeben, das das übergeordnete Ziel bei 1730 US-Dollar eröffnet. Ein Rückfall unter 1620 US-Dollar könnte hingegen eine Korrektur bis 1590 US-Dollar auslösen. Für den Moment überwiegen die Signale einer vorsichtig positiven Tendenz.

 

Technische Analyse der vier Edelmetalle

 

Gold notiert über dem 50- und 200-Tage-Durchschnitt, der 50er liegt über dem 200er. Der ADX von 36,6 Punkten unterstreicht eine robuste Trendstärke. Das mittel- bis langfristige Bild bleibt konstruktiv, Rücksetzer finden zunehmend Käufer.

Silber präsentiert sich ähnlich stark. Beide gleitenden Durchschnitte liegen unter dem Kurs, der 50er über dem 200er. Mit einem ADX von 35,8 Punkten bleibt der Trend klar definiert, das Umfeld begünstigt weitere Anstiege.

Platin zeigt ebenfalls ein positives Setting über den relevanten Durchschnitten. Der ADX von 25,5 Punkten signalisiert einen aktiven, aber weniger dynamischen Trend. Nachfrage erscheint bei Rücksetzern stabil.

Palladium liegt ebenfalls über beiden gleitenden Durchschnitten, doch mit einem ADX von 22,2 Punkten kann das Momentum noch nicht überzeugen. Neue Impulse sind nötig, um eine Richtungsentscheidung sichtbar zu machen.

 

Ausblick

 

Kurzfristig dürfte sich das Marktgeschehen weiter an strukturellen Engpässen und geopolitischen Einflüssen orientieren. Silber bleibt das Metall mit der stärksten Dynamik und könnte in den kommenden Wochen zusätzliche Kapitalzuflüsse anziehen. Gleichzeitig behalten Investoren die geldpolitische Lage sowie konjunkturelle Leitdaten im Blick. Sollte die Nachfrage aus der Industrie stabil bleiben und das Angebot weiter auf der Bremse stehen, könnten mehrere Edelmetalle ihre jüngste Stärke ausbauen und neue technische Marken ins Spiel bringen.

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03.12.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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