Evotec ohne Durchbruch, geteilte Meinungen über Nvidia, Tesla trotzt jedem Gegenwind und Varta rutscht schon wieder in den Korrekturmodus
Kurssprünge haben nicht nur bei Evotec Seltenheitswert
Hoffnungen auf neue Signale auf eine Zinswende in den USA wurden in dieser Woche enttäuscht. Das führte zu einem schwer ernüchternden Handel am Dienstag und beim DAX ging es um knapp 1,3 Prozent in die Tiefe. Auch bei einem Blick auf vielbeachtete Einzeltitel ergibt sich nicht unbedingt ein sensationelles Bild.
Bei Evotec (DE0005664809) scheint beispielsweise die Luft schon wieder raus zu sein. Erst in der vergangenen Woche holte die Aktie zu einer größeren Erholung an und gestern konnte für einen kurzen Moment noch die Linie bei 10 Euro überschritten werden. Für einen nachhaltigen Durchbruch nach Norden sollte es aber nicht reichen, obschon RBC Capital eine Kaufempfehlung bekräftigte und das Kursziel bei 16 Euro beließ.
Angetan sind die Analysten von der kürzlich angekündigten Ausweitung der Partnerschaft mit Sandoz und erwarten sich davon eine Verbesserung der Kapazitätsauslastung für die Zukunft. Auch die Anleger zeigten sich zunächst optimistisch, doch Gewinnmitnahmen beförderten die Evotec-Aktie gestern wieder um 4,6 Prozent in Richtung Süden. Per Handelsschluss standen 9,38 Euro auf dem Ticker. Das ist keine Katastrophe, aber auch alles andere als sensationell. Den Sprung in zweistellige Kursgefilde verpasst Evotec für den Moment.
Nvidia: Kaufen oder nicht?
Besser erging es der Aktie von Nvidia (US67066G1040)), die sich um 1,9 Prozent bis auf 130,66 US-Dollar in die Höhe schrauben konnte. Kursrekorde sind hier aber nun auch schon seit Wochen kein Thema mehr. Bei der Citibank wird zudem vor der aktuell aufgeheizten Stimmung im Segment gewarnt und es wird dazu aufgerufen, bei KI-Aktien allgemein Gewinne mitzunehmen. Das weitere Aufwärtspotenzial hält sich nach Ansicht einiger Beobachter in Grenzen.
Es gibt aber auch weiterhin Optimisten. Bei der UBS etwa lautet das Kursziel derzeit auf 150 Dollar und andere Institute halten gar 200 Dollar für machbar. Dazwischen siedelt sich KeyBanc an, wie einem Artikel von „wallstreet online“ zu entnehmen ist. Dort werden über 40 Prozent an Aufwärtspotenzial erwartet, was mit der noch immer hohen Nachfrage nach H100-Beschleunigern und einem enormen Interesse nach dem Nachfolger GB200 begründet wird. So richtig anstecken lassen wollen die Börsianer sich von dieser Zuversicht aber noch nicht.
Tesla: Nicht mehr zu stoppen?
Tesla (US88160R1014)) gibt Anlegern durchaus Gründe dafür, vorsichtig zu agieren. Trotz Absatzzahlen aus dem ersten Halbjahr, die besser als befürchtet ausfielen, kämpft der Konzern weiterhin mit Absatzschwächen. Nun wird der Konzern auch noch von Anwälten beharkt, die vor einigen Jahren erfolgreich gegen das 56 Milliarden Dollar schwere Gehaltspaket von Elon Musk klagten. Argumentiert wurde damit, dass eine solche Vergütung schlicht zu hoch und damit unangemessen sein.
Kurios ist nun, dass die Anwälte ihrerseits wohl auf eine Entlohnung in Milliardenhöhe pochen. Wie beim „manager magazin“ zu lesen ist, fordern insgesamt drei Kanzleien mit insgesamt 37 beteiligten Personen ein Honorar in Höhe von sieben Milliarden Dollar. Geht es um die eigene Entlohnung, scheint die Messlatte etwas höher zu legen. Die Anwälte begründen diese Ansprüche aber damit, dass damit ein Zeichen an andere Anwälte gesendet werde, sich für kleine Mandaten einzusetzen. Ob dem Glauben zu schenken ist, mag jeder für sich selbst entscheiden. Die Anleger ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Die Tesla-Aktie konnte in einem schwachen Handel um weitere 3,7 Prozent bis auf 262,33 Dollar zulegen und die Erholungsbewegung setzt sich fort.
Schon wieder rote Vorzeichen bei Varta
Schon wieder zu verpuffen, scheint die jüngste Erholung bei Varta (DE000A0TGJ55). Kursverluste von 7,9 Prozent am Dienstag lassen zwar noch nicht alle Kursgewinne aus der vergangenen Woche in Vergessenheit geraten. Ein Schlusskurs von 9,96 Euro spricht aus charttechnischer Sicht aber auch nicht unbedingt für eine langanhaltende Rallye. Stattdessen scheinen viele Anleger jede Gelegenheit zu nutzen, um Gewinne mitzunehmen oder Verluste zu begrenzen.
Rückenwind bekam die Varta-Aktie, nachdem über einen möglichen Einstieg von Porsche bei der Tochter rund um E-Auto-Batterien verkündet wurde. Allerdings ist das Ganze noch längst nicht in trockenen Tüchern und die meisten Experten bewerteten das Ganze eher zurückhaltend. Die Partylaune scheint ein jähes Ende zu finden, und das leider nicht einmal zu Unrecht.
Es kann immer ungemütlich werden
Allzu große Kursrückgänge waren gestern bei den besonders gefragten Titeln nicht zu sehen. Doch in einem schwachen Marktumfeld wirkten viele Einzeltitel antriebslos und manche Erholung kam schon erstaunlich schnell wieder ins Stocken. Rückgänge sind aber natürlich immer ein mögliches Szenario, sei es in Form von Gewinnmitnahmen oder aufgrund einer neuerlichen Hiobsbotschaft. Die relative Schwäche bei manchem einstigen Highflyer ist eine Erinnerung daran, dass selbst die besten Performer an den Märkten vor Rückschlägen nie ganz gefeit sind.
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10.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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