Federal Reserve erwartet mehr Zinssenkungen in 2024
Fed belässt Dollar-Leitzins unverändert - drei Zinssenkungen in 2024 erwartet
Die Federal Reserve belässt den Dollar-Leitzins wie erwartet unverändert auf einem 22-Jahreshoch. Im Mittelpunkt stand am Mittwochabend jedoch der Dot-Plot, der signalisierte, dass die FOMC-Mitglieder nun drei Zinssenkungen in 2024 erwarten.
Eine unveränderte Fed Funds Target Rate von 5,25 bis 5,50 % war im Vorfeld von allen erwartet worden. Die Notenbank hatte bereits seit Ende Sommer immer deutlicher werden lassen, dass die Wahrscheinlichkeit für weitere Zinserhöhungen sinkt. Man hatte sich anfänglich noch ein Hintertürchen für das Jahresende offengelassen, dieses aber in den letzten Wochen mehr oder weniger bereits mit entsprechenden Statements geschlossen.
Die „Zinspause“ besteht nun bereits seit Juli. Die Wahrscheinlichkeit ist damit erheblich gestiegen, dass es keine „Zinspause“, sondern der „Zinsgipfel“ ist, wie seit Langem bereits von der Wall Street spekuliert wird. Es ist allerdings nicht ungewöhnlich, dass die Federal Reserve nach einer langen Zinspause letztlich noch einmal eine Zinserhöhung durchführt. Solche Szenarien, die dann die Börse regelmässig auf dem falschen Fuss erwischt hatte, haben wir in der Vergangenheit mehr als einmal erlebt. Typischerweise endeten solche späten Zinserhöhungen dann jedoch häufig in einer abrupten 180 Gradwende, um einer stark fallenden Konjunktur wieder unter die Arme zu greifen.
Federal Reserve erwartet mehr Zinssenkungen in 2024
Die Energiepreise greifen der Federal Reserve unter die Arme. Weltweit hat sich in den vergangenen Wochen eine erhebliche Reduktion der Nachfrage beim verarbeitenden Gewerbe ergeben, was zu deutlich fallenden Ölpreisen führte. Obendrein bauten Spekulanten Long-Positionen ab, nachdem der Ausbruch der Bullen Ende September und dann noch einmal Ende Oktober nach hinten losgegangen war. Stark fallende Ölpreise haben einen bedeutenden und schnellen Einfluss auf die Inflationsrate.
Der Offenmarktausschuss ist inzwischen sogar so überzeugt, dass man die Zinssenkungsprognose für 2024 ausweitet. Statt der bisher zwei Zinssenkungen erwarten die Mitglieder nun drei Zinssenkungen im kommenden Jahr, womit sich die Federal Reserve noch stärker aus dem Fenster lehnt. Der Dot-Plot ist bekanntlich keine Festlegung der offiziell geplanten Notenbankpolitik, aber das Aggregat spiegelt wider, was die Mitglieder für die Zukunft vermuten. Und die heute veröffentlichte Veränderung spielt den Bullen am Anleihe- und Aktienmarkt komplett in die Karten.
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14.12.2023 - Mikey Fritz
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