Federal Reserve: Zinsen steigen um 25 Basispunkte auf 5,25 %
Federal Reserve erhöht Zinsen auf 5,25 % und deutet Zinspause für die Zukunft an
Jerome Powell hat die Erwartungen erfüllt und die Zinsen im US-Dollar noch einmal um 25 Basispunkte auf nun 5,25 % erhöht. Man betonte die Stärke und Resilienz des Bankensystems, bestätigte aber gleichzeitig noch einmal den Fokus auf die Reduzierung des Preisanstiegs auf ein Niveau von 2 % p. a.
Die Federal Reserve erhöhte einstimmig die Fed Funds Target Rate um 25 Basispunkte auf 5,00 bis 5,25 % p. a. Es ist damit der höchste Leitzins für den US-Dollar seit 16 Jahren bzw. seit Mitte 2007. Auch nähert sich die US-Notenbank damit wieder einem positiven Realzins an, was eine der Voraussetzungen ist, um den Zinszyklus zu beenden. Gleichzeitig liess man in der offiziellen Stellungnahme jedoch eine Passage weg, die bisher genutzt wurde, um den Markt auf weitere Zinserhöhungen einzustimmen. Das Weglassen nährt die Spekulationen, dass die Federal Reserve im Juni eine Zinspause einlegen wird. Ob dies das Zinshoch wäre oder nur eine kurzweilige Pause bestimmt die wirtschaftliche Entwicklung und die Inflationsrate.
Die Zinsentscheidung war weitgehend erwartet worden. Angesichts einer Inflationsrate in den USA, deren Anstieg nur noch leicht sinkt, war nicht mit einer Zinspause im Mai zu rechnen. Die Wetten im Vorfeld fokussierten sich auf eine Erhöhung um 25 Basispunkte und behielten recht. Die Frage ist nun, ob die Mehrheit der Anleger ebenfalls recht behält und die Federal Reserve im Juni die langersehnte Zinspause einlegt. Doch:
Höchstes Zinsniveau seit Mitte 2007
Egal was die Federal Reserve entscheidet, das Ergebnis wird in jedem Fall schlecht sein. Es geht aktuell nur darum, das weniger schlechte Ergebnis zu wählen. Erste Politiker laufen im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr gegen die Federal Reserve Sturm und beschwören Chair Powell, mit den Zinserhöhungen aufzuhören. Denn die Demokraten haben (aktuell) ihr Best-Case Szenario erreicht: Die Wirtschaft ist stabil und die Wachstumsrate der Inflation sinkt seit fast einem Jahr. Jede weitere Zinserhöhung erhöht für die Demokraten die Gefahr, dass die USA in der heissen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes in eine Rezession sinken und die Arbeitslosenzahlen in die Höhe schnellen.
Eine politische Rücksichtnahme wäre jedoch fatal. Und würde die Fehler der 70er-Jahre noch einmal wiederholen, als man begann, auf die Konjunktur Rücksicht zu nehmen, bevor die Inflation komplett eingedämmt war. Was dazu führte, dass die Inflation mehrfach wieder aufflammte und sich damit das Elend wesentlich länger hinzog als notwendig. Die Federal Reserve ist sich dieser Problematik mehr als bewusst und hat in den vergangenen Quartalen regelmässig für die Bekämpfung der Inflation und gegen die Inschutznahme der Konjunktur votiert. Aus heutiger Sicht spricht nichts dagegen, dass die Notenbank diesen Weg auch in Zukunft verfolgen wird.
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04.05.2023 - Mikey Fritz
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