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JP Morgan Chase schluckt die First Republic Bank und verhindert so möglicherweise die nächste Bankenpleite

Die Sorgen verschwinden nicht

NTG24 - JP Morgan Chase schluckt die First Republic Bank und verhindert so möglicherweise die nächste Bankenpleite

 

Die First Republic Bank sorgte mit ihren jüngsten Quartalszahlen für einiges an Aufsehen. Die US-Regionalbank musste eingestehen, dass im März rund 100 Milliarden USD an Einlagen abgezogen wurden. Das führte zu Sorgen um den Zustand des Instituts und weitere Fragen blieben unbeantwortet. Alte Sorgen um eine mögliche Finanzkrise flammten da schon wieder auf.

Aus eigener Kraft scheint keine Sanierung zu gelingen und so wurde am Wochenende bekannt, dass JP Morgan Chase (US46625H1005) die kriselnde Bank wohl übernehmen wird. In einem ersten Schritt soll die Einlagensicherung FDIC als Treuhändering die First Republic Bank (US33616C1009) übernehmen, wie die „Tagesschau“ berichtet. Im Anschluss soll das Institut mitsamt sämtlichen Vermögenswerten an die neue Eignerin übertragen werden. Die insgesamt 84 Filialen der First Republic Bank öffneten am Montag bereits als Filialen von JP Morgen.

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In der Vergangenheit machte die angeschlagene Regionalbank vor allem mit wohlhabenden Kunden gute Geschäfte. Gerüchten zufolge soll unter anderem Meta-Chef und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zur Kundschaft gezählt haben. Probleme mit Rückzahlungen oder dergleichen kamen da nur selten vor. Allerdings lagen die Einlagen auch in aller Regel über der Schwelle von 250.000 USD und waren damit nicht versichert. Eben das fällt dem Institut genau wie zuvor schon der Silicon Valley Bank auf die Füße,

 

First Republic Bank: Krise abgewendet?

 

Die Aktie der First Republic Bank wurde bereits am Freitag nach massiven Verlusten zeitweise vom Handel ausgesetzt und sie kehrte am Montag auch nicht zurück. Gehofft wird an den Märkten nun darauf, dass die ganz große Bankenkrise einmal mehr abgewendet werden konnte. Eine erneute Rettungsaktion nach der Pleite der Silicon Valley Bank und der Zwangshochzeit zwischen Credit Suisse und UBS hinterlassen aber mit Sicherheit nicht nur einen guten Eindruck. Es stellt sich die Frage, ob es die letzte Bank war, die ins Straucheln geraten ist.

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Werbebanner EMH PM TradeAn den Börsen dürfte das Ganze noch eine Weile nachwirken. JP Morgan profitierte im gestrigen Handel zwar von der angekündigten Rettungsaktion. Ansonsten zeigten die Märkte sich aber eher müde und weitere Kurssprünge gab es nicht zu sehen. Immerhin blieb auch ein weiterer Kurssturz aus, doch die Nervosität wird unter den gegenwärtigen Voraussetzungen wohl kaum weichen. Es ist auch schon neuer Zündstoff am Horizont erkennbar.

Im Laufe dieser Woche steht in den USA der nächste Zinsentscheid an, welcher gerade im Bankensektor für viel Aufsehen sorgen dürfte. Dass First Republic und Co in die Bredouille geraten sind, wird schließlich zu weiten Teilen der rasanten Zinswende in den USA zu Lasten gelegt. Sollte die Fed hier noch einmal an der Zinsschraube drehen, könnte das durchaus weitere Sorgenfalten auf die Stirn der Börsianer zeichnen. Im Vorfeld bleiben die meisten da eher vorsichtig.

 

Bleibt es bei Einzelfällen?

 

Für den Moment bleibt die First Republic Bank ein abschreckendes Beispiel und die angekündigte Rettung ist aus Anlegersicht positiv zu bewerten. Ein möglicher Bankrott wird auf diese Weise verhindert und damit hoffentlich auch der nächste Bank Run, welcher weitere Geldhäuser unter Druck setzen könnte. Wie stabil die US-Banken derzeit tatsächlich dastehen, darüber gehen die Meinungen aber auseinander.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeInteressant wird auch zu sehen sein, wie die hiesigen Märkte und vor allem Bankenwerte auf die jüngsten Entwicklungen reagieren werden. Unter anderem bei der Commerzbank (DE000CBK1001) kam es durch die Probleme der US-Kollegen vor dem Wochenende zu deutlichen Kursabstrichen und feiertagsbedingt kehrte jene Aktie zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels noch nicht an die Märkte zurück. Grundsätzlich hätten die Anteilseigner jetzt einen Grund, um etwas durchzuschnaufen. Die große Frage ist, ob dadurch eine dauerhafte Erholung oder nur ein vorübergehender Frieden entsteht.

 

02.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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