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Fraport Aktie gewinnt sprunghaft Auftrieb

Fraport-Aktie versucht Bodenbildung zu vollziehen

NTG24 - Fraport Aktie gewinnt sprunghaft Auftrieb

 

Für die Aktie der Fraport AG (DE0005773303; WKN: 577330) verlief das Jahr 2020 bislang katastrophal. So wurden im September 2020 beispielsweise lediglich 1,1 Mio. Fluggäste abgefertigt, was um immerhin 83% unter dem Vorjahresniveau lag. Zudem verzeichneten nahezu alle anderen Airports, an denen der Fraport-Konzern beteiligt ist, ebenfalls drastisch rückläufige Passagierzahlen. In diesem Umfeld ist es keinesfalls verwunderlich, dass der Titel, der zum Jahreswechsel bei 75,78 Euro notierte, mit dem Ausbruch der ersten Corona-Welle bis auf 27,59 Euro im Tief zurückfiel.

Zwar erholte sich das Papier bis vergangenen Freitag auf einen Stand von 32,69 Euro, dennoch fehlten dem Anteilschein wegen der zweiten Corona-Welle die entscheiden Impulse, um eine nachhaltige Trendwende zu vollziehen. Mit den berechtigten Hoffnungen, dass bald die Firmen Pfizer (ISIN: US7170811035; WKN: 852009) und BioNTech (US09075V1026; WKN: A2PSR2) einen wirksamen Covid-19-Impfstoff auf den Markt bringen könnten, hat sich nun die Ausgangslage für den größten deutschen Flughafen-Betreiber schlagartig geändert.

 

Kursexplosion im Xetra-Handel

 

Nachdem am Montag um 12:45 Uhr die Meldungen über die jüngsten Fortschritte bei der Impfstoffforschung durch die Nachrichtenagenturen rund um den Globus gingen, kannten viele Anteilsscheine, die bisher stark unter der Virus-Pandemie litten, kein Halten mehr. Mit einem Kursplus von 33,8 % legte die Fraport-Aktie weitaus stärker als die meisten anderen Corona-Gewinner zu.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAus fundamentaler Sicht würde die Einführung eines wirksamen Covid-19-Mittels ein echtes Game-Changer-Event darstellen, da es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis weltweit mehr und mehr Reisebeschränkungen aufgehoben werden und die Reiselust rund um den Globus wieder steigt. Einigen Experten zufolge könnte das Reiseaufkommen an den Flughäfen des Fraport-Konzerns im Jahr 2023 das Vorkrisenniveau wieder erreichen. Da an der Börse quasi die Zukunft und nicht die Gegenwart gehandelt wird, ist die jüngste Kurserholung durchaus gerechtfertigt.

Sicherlich gibt es aktuell noch einige Unsicherheiten, ob der möglich Impfstoff tatsächlich zum Erfolg wird. Ebenso ist unklar, wie schnell die Fluggastzahlen an den jeweiligen Airports wieder anziehen. Dennoch besteht für den Anteilsschein auf dem aktuellen Kursniveau von rund 45,00 Euro noch weiteres Aufholpotenzial bis zum Zwölfmonatshoch bei 79,26 Euro, sofern die Fraport AG wieder beim Nettogewinn das Niveau des 2019er-Nettogewinns von 4,54 Euro je Aktie erreicht.

 

 

Flughafenbetreiber haben ein stabiles Geschäftsmodell

 

Im Gegensatz zu vielen Airlines müssen sich die Airports bei der Höhe Start- und Landegebühren, den Mieten für Einzelhandels- und Gastronomieflächen sowie bei den Parkplatzgebühren nur bedingt unterbieten. Denn tendenziell bestehen für Passagiere nur begrenzt Möglichkeiten, auf andere Airports auszuweichen. So bieten zwar Fluggesellschaften wie beispielsweise die KLM, Air France und British Airways oftmals günstigere Routen von Deutschland in die Vereinigten Staaten an, allerdings sind hierfür Zwischenstopps in Amsterdam Schiphol, Paris Charles de Gaulle oder London Heathrow erforderlich, die zu einer erheblich längeren Reisezeit führen.

Damit ist das Geschäftsmodell des Frankfurter Flughafens deutlich weniger wettbewerbsintensiv als beispielsweise bei der Lufthansa. So konkurriert die Kranich-Airline beispielsweise auf vielen Transatlantik-Verbindungen in Frankfurt mit zahlreichen amerikanischen Fluglinien, weshalb Airlines in der Regel dauerhaft unter einem wesentlich stärkeren Wettbewerbsdruck stehen.

 

10.11.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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