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Freenet und Sunrise: Ein heißer Herbst droht

Zieht sich Freenet bald aus der Schweiz zurück?

 

Der Druck im Kessel steigt! Immer offensichtlicher wird es, dass beim Mobilfunkanbieter Freenet eine grundsätzliche Entscheidung getroffen werden muss. Und die betrifft die wichtige Schweizer Beteiligung Sunrise.

Diese hatte bekanntlich Anfang des Jahres angekündigt, den Schweizer Kabelnetzbetreiber UPC für 6,3 Milliarden Franken von Liberty Global übernehmen zu wollen. Mit dieser Übernahme will Sunrise mit entsprechenden Bündel-Angeboten von Mobilfunk, Breitbandinternet, TV und Festnetzanschlüssen dem Marktführer Swisscom deutlich näher kommen. Doch um diese Transaktion zustimmen, sollen nicht nur Schulden aufgenommen werden, sondern auch eine massive Kapitalerhöhung stattfinden. Und dagegen sträubt sich die deutsche Freenet auch Monate später noch vehement.

Zwar versuchte Freenet erst kürzlich, mit Forderungen nach einer Nachbesserung  der Kaufvereinbarung, insbesondere der weiteren Beteiligung von Liberty Global, eine Art Kompromissvorschlag vorzulegen. Doch dieser stößt vorerst auf taube Ohren. Damit läuft alles auf einen Showdown auf der außerordentlichen Hauptversammlung zu, die im Herbst stattfinden soll (voraussichtlich im November).

 

Kann Freenet die Kapitalerhöhung verhindern?

 

Was den Aktionären vorgelegt wird, hat schon Dimensionen. Denn Sunrise will das Aktienkapital um stattliche 4,1 Milliarden Franken erhöhen. Das sind aktuell rund 28 % mehr, als die Aktie derzeit am Markt insgesamt bewertet wird. Hier kann sich jede rausrechnen, was das für den Aktienkurs von Sunrise bedeuten würde.

Zwar könnte Freenet mit seiner Beteiligung an Sunrise von 24,5 % einen HV-Beschluss nicht verhindern und müsste dann folgerichtig die Konsequenz ziehen, seine Beteiligung entweder stark zu verwässern oder womöglich zu verkaufen. Auf der anderen Seite ist bekannt, dass bei Aktionärsversammlung nie das gesamte Kapital vertreten ist und da könnten einige Prozentpunkte schon reichen, um mit einer einfachen Mehrheit die Kapitalerhöhung abzulehnen. Denn Freenet ist nicht der einzige Aktionär, der die Übernahme und den Kaufpreis kritisiert, da UPC zuletzt eher rückläufige Tendenzen im Geschäft aufwies.

Für die Aktie von Freenet bedeutet dieser Konfliktrahmen, dass es wohl vorerst bei der Seitwärtsbewegung im Bereich des Bodens bei 17/18 Euro bleiben dürfte. Anzunehmen ist, dass die Aktie wohl erst dann neu entfesselt wird, wenn sich Freenet womöglich bei Sunrise zurückzieht. Denn die Beteiligung als solche dürfte in den nächsten Jahren kaum viel Spaß machen.

 

Kursverlauf Freenet

 

28.08.2019 - Carsten Müller - cm@ntg24.de

 


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