Zinssenkung im Euro erwartet, TSMC bestätigt Folgen der Zollpolitik und Julius Bär ambitionslos - BÖRSE TO GO
Zinssenkung von der EZB erwartet - Unsicherheit bezüglich der Auswirkungen der US-Zollpolitik
Eine Zinssenkung wird in dieser Woche von der Europäischen Zentralbank erwartet. Unsicherheit besteht bezüglich der Einschätzung der US-Zollpolitik auf die Wirtschaft der Euro-Zone. TSMC bestätigt die Auswirkungen der Zollpolitik. Der Halbleiterhersteller betont jedoch, dass das Geschäft mit AI-Chips ungebrochen hohe Nachfrage erfährt. Julius Bär macht große Ankündigungen, aber dahinter ist wenig. Der neue CEO präsentiert eine „neue“ Strategie, die ambitionslos wirkt.
Asien entwickelt sich freundlich am Dienstagmorgen. Alle Benchmarks in der Region notieren im Verlauf der Sitzung im Plus. Die Börse Seoul bleibt aufgrund der Präsidentschaftswahlen geschlossen. Am stärksten performt der Hang Seng Index, der am Montag noch unter Druck stand. Zwischenzeitlich steigt die Benchmark für die Börse Hongkong mehr als 1,2 %. Der Terminmarkt ist hingegen tief gespalten. Während der DAX-Future (Juni) vor Eröffnung der europäischen Vorbörse um 0,21 % auf 24.026,00 Punkte steigen kann, notieren alle US-Aktienindex-Futures mehr als -0,3 % im Minus.
Die Börsenwoche startet am Montag mit einem durchwachsenen Handelstag in Frankfurt. Der MDAX stach mit einem Tagesplus von 0,53 % auf 30.756,09 Punkte heraus, wobei die Aktien von Hensoldt (DE000HAG0005) die Liste der Gewinner mit einem Kurssprung um 7,99 % auf 99,35 Euro anführten. Der DAX folgte mit deutlichem Abstand und schaffte noch ein kleines Plus von 0,19 % auf 24.081,33 Punkte, während der SDAX nahezu unverändert bei 16.648,77 Punkten (-0,05 %) schloss. Der TecDAX gab hingegen deutlich um -0,59 % auf 3.824,14 Punkte ab und wurde dabei unter anderem von den Freenet (DE000A0Z2ZZ5) Aktien unten gehalten, die um -3,85 % auf 27,96 Euro fielen.
New York erlebte kurz nach Börsenbeginn einen Schock bei dem Einkaufsmanagerindex für den Monat Mai. Der Index der Importe des verarbeitenden Gewerbes brach auf 39,9 Punkte ein, was die tiefste Kontraktion seit 2009 ist. Auch der Index der Exporte sank auf ein 5-Jahrestief. Vor diesem Hintergrund ist der Abschluss am Montagabend als sehr positiv zu sehen. Der Nasdaq 100 Index schaffte sogar ein Tagesplus von 0,71 % auf 21.491,75 Punkte und profitierte unter anderem von den Kursgewinnen bei Zscaler (US98980G1022), die um 6,34 % auf 293,18 Punkte sprangen. Der S&P 500 Index stieg um 0,41 % auf 5.935,94 Punkte und der Dow Jones Industrial Average Index schloss leicht höher bei 42.305,48 Punkten (+0,08 %).
EZB: Zinssenkung voraus
Die Europäische Zentralbank tritt am Donnerstag zusammen und wird ihre erste Zinsentscheidung veröffentlichen, nachdem die Auswirkungen der amerikanischen Zollpolitik zu spüren sind. Die Erwartung der Börse ist einhellig, dass der Einlagensatz für Banken um 25 Basispunkte von 2,25 % auf 2,00 % gesenkt werden wird. Auch der Leitzins und der Spitzenrefinanzierungssatz sollen voraussichtlich um 25 Basispunkte fallen. Die Erwartung der Börse wird nicht nur von den indikativen Aussagen der EZB-Mitglieder getragen, sondern auch von der Inflationsentwicklung im Mai, die eine weitere Zinssenkung rechtfertigt. Im Mittelpunkt des Interesses steht jedoch die Frage, wie die EZB die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die europäische Wirtschaft einstuft. Die bisherigen Aussagen tendierten dahin, dass man die US-Politik als deflationär für die Euro-Zone ansieht.
TSMC bestätigt Auswirkungen der Zollpolitik
Die Zollpolitik der Amerikaner geht auch an TSMC (US8740391003) nicht spurlos vorbei. Anlässlich der heutigen Hauptversammlung berichtet CEO Wei, dass der Chiphersteller durchaus die Folgen der Außenhandelspolitik zu spüren bekommt, aber nur indirekt, da man ein Exporteur und kein Importeur ist. Das Verhalten der Kunden hat sich durch die volatile Zollpolitik insofern verändert, dass durchaus eine Verunsicherung in der Halbleiterbranche zu spüren ist. Im Hinblick auf das Geschäft von TSMC bleiben die Auswirkungen jedoch gering und betreffen im Wesentlichen nur das normale Chipgeschäft. Die Nachfrage nach AI-Chips ist trotz der Zollpolitik ungebrochen hoch. Und mit ungebrochen hoch meint Wei, dass TSMC hart daran arbeitet, die hohe Nachfrage zu bedienen, aber es immer noch nicht vollständig geschafft hat. Wei räumte ein, dass die Zollpolitik zu erhöhten Preisen für Importeure führen kann und dass ein Nachfragerückgang das Geschäft von TSMC beeinträchtigen könnte. Bis dato bleibt man jedoch bei seinem optimistischen Ausblick für das Geschäftsjahr.
Julius Bär: Große Ankündigungen, wenig dahinter
Die Schweizer Privatbank Julius Bär (CH0102484968) kündigte am Morgen ihre neuen Finanzziele für die Jahre 2026 bis 2028 an, was der Finanzplatz Zürich mit großem Interesse aufnahm. Hinter den großen Ankündigungen ist jedoch wenig Neues und die Ambitionen sind auch nicht sehr hochgesteckt worden vom neuen CEO Stefan Bollinger, der seit Januar 2025 im Amt ist. Der Fokus liegt auf drei Zielen, wobei die Akquisitionsseite im Vordergrund steht. Bis 2028 will man das jährliche Netto-Neugeld auf eine Rate von 4 % bis 5 % verbessern. Hier hatte man in der Vergangenheit zuletzt auf ein konkretes Ziel verzichtet. Im Hinblick auf die Kosten strebt man nun ein „bereinigtes“ Aufwand-Ertrags-Verhältnis von „weniger“ als 67 % an. Das ist wenig ambitioniert, denn das Ziel lag hier bisher bei 64 %, was verfehlt wurde. Das letzte der drei Ziele ist die „bereinigte“ Rendite auf das harte Eigenkapital (CET1), was bei „mindestens“ 30 % im gesamten Zyklus liegen soll. Dieses Ziel ist unverändert. Unter dem Strich fehlt der „neuen“ Strategie von Bollinger somit die Ambitionen.
Tagestermine
Die heutigen Zahlen aus China bestätigen den Einbruch des Außenhandels mit den USA. Der chinesische Einkaufsmanagerindex für den Monat sank deutlich von 50,4 auf 48,3 Punkte, statt auf die prognostizierten 50,7 Punkte zu steigen. Die Marke von 50 Punkten ist die Scheidegrenze zwischen einer zukünftigen Expansion und Kontraktion.
Hensoldt AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Hensoldt AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Hensoldt AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Hensoldt AG - hier weiterlesen...
03.06.2025 - Mikey Fritz

Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)






12.11.2025
10.11.2025
09.11.2025
07.11.2025