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Ein schlechter Tag für BioNTech, auch Valneva kämpft mit Kursverlusten, überschaubare Produktionszahlen bei Tesla in Grünheide und die Deutsche Bank erhält eine Kampfansage

Die Anleger haben es weiterhin nicht einfach

NTG24 - Ein schlechter Tag für BioNTech, auch Valneva kämpft mit Kursverlusten, überschaubare Produktionszahlen bei Tesla in Grünheide und die Deutsche Bank erhält eine Kampfansage

 

Nach den Feiertagen ging es an den Börsen wieder einmal hoch her und weiterhin bleibt der Krieg in der Ukraine eines der bestimmenden Themen. Die möglichen Auswirkungen auf die Aktienmärkte werden aber offenbar nicht überall gleich eingeschätzt. Denn während hierzulande im frühen Handel zunächst große Sorgen vorherrschten, zeigten die US-Märkte sich ausgesprochen freundlich.

Das verhalf auch DAX und Co. wieder etwas auf die Sprünge und sorgte für zahlreiche grüne Vorzeichen. Sichtlich unter die Räder gekommen sind dabei allerdings Biotech-Titel und vor allem die Aktien der Corona-Impfstoff-Hersteller. BioNTech (US09075V1026) musste wohl die größten Verluste hinnehmen. Mit einem Minus von 8,5 Prozent ging es hier bis auf 148,40 Euro abwärts.

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Werbebanner EMH PM TradeSo richtig lässt sich dafür gar kein konkreter Grund ausmachen. Experten verweisen lediglich darauf, dass die Kauflaune im Sektor generell mehr oder weniger am Nullpunkt angekommen sei, während die Pandemie mehr und mehr aus den Köpfen der Menschen verschwindet. Dass BioNTech auch noch an Mitteln gegen Krebs, Multiple Sklerose und diverse andere Geißeln der Menschheit arbeitet, interessiert derweil nur die Wenigsten. So verpasst der Titel letztlich die Marke bei 150 Euro und sendet damit potenziell neue Verkaufssignale aus.

 

War das alles?

 

Bei Valneva (FR0004056851) hielten die Kursverluste sich da im Vergleich noch in engen Grenzen. Hier mussten die Aktionäre Abschläge von knapp 1,5 Prozent in Kauf nehmen. Einerseits ist das nach den ansehnlichen Gewinnen vom Freitag verschmerzbar. Andererseits ist es etwas enttäuschend, dass die Zulassung in Großbritannien dem Titel nicht mehr Momentum verschaffen konnte und stattdessen schon Gewinnmitnahmen das Geschehen zu bestimmen scheinen.

Damit richten sich die Blicke mal wieder voll und ganz auf die EMA und die alles entscheidende Frage, ob diese noch vor Ende des laufenden Monats eine Zulassung für den Totimpfstoff der Franzosen in der EU aussprechen wird. Gemunkelt wird darüber unentwegt, neue Erkenntnisse ergaben sich zuletzt allerdings nicht. Möglich ist von einer Zulassung noch am heutigen Tage bis hin zu weiteren Verzögerungen so ziemlich alles, was nicht unbedingt für mehr Sicherheit bei den Anteilseignern sorgt.

 

Das lässt zu wünschen übrig

 

Tesla (US88160R1014) enttäuscht derweil mit seiner Produktion in der Gigafactory in Grünheide eher. Die „Automobilwoche“ berichtete kürzlich, dass dort momentan lediglich 350 Model Y in der Woche vom Band laufen. Angedacht für das Werk sind eigentlich um mehrere Größenordnungen höhere Zahlen. Im vergangenen Herbst sprach Tesla-Chef Elon Musk noch davon, bis Ende des laufenden Jahres mindestens 5.000 Elektroautos je Woche, vielleicht sogar doppelt so viel in Brandenburg produzieren zu können.

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Noch müssen solche Ambitionen nicht begraben werden. Sollten die derzeit im Umlauf befindlichen Gerüchte allerdings zutreffen, dürfte es sehr schwierig werden, solche Ziele zu erreichen. Schließlich gibt es auch allerlei weitere Meldungen um Probleme vor Ort und Elon Musk ist nicht unbedingt bekannt dafür, alle seiner teils großen Versprechungen auch einzuhalten. Etwas Skepsis ist daher sicher nicht verkehrt. Im positiven Marktumfeld am Dienstag tat das Ganze der guten Stimmung bei den Tesla-Aktionären aber keinen Abbruch und so konnte der Titel nach einer eher schwachen Vorwoche wieder um knapp vier Prozent zulegen.

 

Angriff auf den Chef

 

Im Falle der Deutschen Bank (DE0005140008) gab es nur minimale Kursgewinne von 0,24 Prozent zu bewundern, welche auch erst nach den positiven Vorzeichen aus den USA realisiert werden konnten. Zuvor gab es rote Vorzeichen zu sehen und die „WirtschaftsWoche“ berichtete über einen ganz besonders verärgerten Aktionär des Unternehmens. Der gemeinhin als Berufskläger bekannte Investor Karl-Walter Freitag sagte der Chefetage mehr oder weniger offen den Kampf an.

Einer Mitteilung zufolge will jener bei der nächsten Hauptversammlung am 19. Mai Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing das Vertrauen entziehen. Begründet wird dieser Antrag damit, dass jener voreingenommen sei und zudem Pflichtverletzungen sowie Interessenskonflikte vorzuweisen habe. Das Frankfurter Geldhaus reagierte eher genervt denn besorgt auf das Ganze. In einer Stellungnahme wird darauf verwiesen, dass man „leider“ verpflichtet sei, den Antrag zu veröffentlichen, welcher nach Ansicht der Deutschen Bank gefüllt sei mit „Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien“. Andere Anleger bleiben für den Moment eher gelassen und mit einer tatsächlichen Entmachtung von Sewing rechnet derzeit niemand.

 

Hoch und runter

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistSonderlich viele neue Erkenntnisse brachte der gestrige Dienstag nicht mit sich. Es zeigte sich lediglich wieder einmal, dass die Märkte sich derzeit kaum richtig einschätzen lassen. Nach Beginn der russischen Großoffensive im Osten der Ukraine rechneten die meisten eigentlich mit einem schwachen Börsentag. US-Anleger scheinen aber keine Lust mehr auf ständige Verlustwellen zu haben und sorgten so ohne größere Argumente einfach mal für eine gegenteilige Bewegung. Was als nächstes passieren wird, bleibt weitgehend offen.

 

20.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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