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Gigaset-Aktie reagiert mit Kursgewinnen auf Unify-Deal

Ist Gigaset noch zu retten?

NTG24 - Gigaset-Aktie reagiert mit Kursgewinnen auf Unify-Deal

 

Mit der Aktie der Gigaset AG (ISIN: DE0005156004; WKN: 515600) geht es schon seit Ende 2016 steil bergab. Wurde der Anteilschein vor vier Jahren zeitweise oberhalb der Marke von 0,90 Euro gehandelt, so fiel der Titel in diesem Jahr zeitweise bis auf 0,16 Euro zurück. Insgesamt waren die Investoren bislang sehr skeptisch, dass Gigaset mit einem hohen Umsatzanteil bei Festnetztelefonen zukunftsträchtig aufgestellt ist.

Die Neunmonatszahlen der Firma, die aus den ehemaligen Telefonaktivitäten des Siemens-Konzerns hervorgegangen sind, sprechen ebenfalls eine eindeutige Sprache. Demnach gingen die Erlöse von Januar bis September auf 133,5 Millionen Euro nach 157,5 Millionen Euro gegenüber der Vorjahresperiode zurück. Zugleich musste die Firma einen Nettoverlust von 10,6 Millionen Euro verbuchen.

 

Smartphones blieben wie Blei in den Regalen liegen

 

Eigentlich wollte Gigaset mit seinen Smartphones den großen Wurf landen. Aufgrund der großen Konkurrenz in diesem Markt ist ein solches Vorhaben ohnehin schon schwierig. Doch mit dem Ausbruch der Corona-Krise geriet der Verkauf massiv ins Stocken, so dass viele Distributoren die Ware zurück an Gigaset liefern musste. Zwar konnte Gigaset im dritten Quartal aufgrund von Nachholeffekten wieder etwas aufholen, allerdings wird die Etablierung der Marke Gigaset im Smartphone-Bereich weiterhin eine fast kaum zu bewältigende Herausforderung bleiben.

Am heutigen Mittwoch gab die Gigaset AG den Abschluss eines exklusiven Vertrages mit Unify Software, einem Tochterunternehmen der Atos SE bekannt. Auf Xetra legte der Titel um 0,074 Euro auf die Meldung zu, was aufgrund des niedrigen Kursniveaus einem Plus von 29 % entspricht. Hierbei wurde beschlossen, dass Unify exklusiv die nächste Endgerätefamilie für Tischtelefone beziehen wird, wobei Gigaset im Rahmen dieser Partnerschaft für 15 Mio. Euro Software-Lizenzen erwerben wird. Insgesamt soll die Vereinbarung mindestens fünf Jahre laufen, wobei Gigaset erwartet, mindestens fünf Millionen Telefone an Unify und seinen Direktkunden zu liefern.

 

 

Gigaset ist an der Börse kaum noch etwas wert

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAktuell beträgt die Marktkapitalisierung von Gigaset nur noch 33 Millionen Euro. Dies ist im Verhältnis zum Umsatz, der sich im laufenden Gesamtjahr auf rund 210 Millionen Euro belaufen dürfte, zunächst sehr wenig. Allerdings ist fraglich, ob die Firma, wie von den Analysten erwartet, in 2021 tatsächlich ein Gewinn von drei Millionen Euro erwirtschaften wird. Seit Anfang des Jahres hat sich der Cashbestand im Unternehmen von 36,6 Mio. Euro auf 25,8 Mio. Euro reduziert. Damit ist Gigaset nicht nur mit seinen Produkten, sondern auch finanziell relativ schwach für die Zukunft aufgestellt.

Die Gigaset-Aktie ist daher nur für extrem spekulative Anleger geeignet, die noch von einer Trendwende bei dem Unternehmen überzeugt sind. Sollte diese stattfinden, könnte die Gigaset-Aktie mittelfristig wieder über die 1-Euro-Marke springen. Allerdings sind die Chancen auf einen operativen Turnaround sehr gering.

 

02.12.2020 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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