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NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 03.03.2023: Heutige US-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Zahlen von höchster Relevanz

Charttechnik nun vor neuem Ausbruch oder Abbruch

NTG24 - NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 03.03.2023: Heutige US-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Zahlen von höchster Relevanz

 

In gebanntem Warten auf die heute um 15:45 bzw. 16:00 Uhr erfolgenden US-Publikationen der Februar-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Indizes durch die Institute S&P Global sowie ISM (Institute for Supply Management) tendiert Gold nach seinem gestern völlig unbewegten Tag bislang freundlich und legt aktuell (11:30 Uhr) um + 0,6 % auf 1847 USD zu.

Dass Gold (TVC:GOLD) nach seinem vorübergehenden Abgabedruck nach den enttäuschenden US-Einkaufsmanager-Zahlen vom 01.03. seit gestern ab ca. 20:00 Uhr wieder eine positive Kursrichtung einschlug, hat dabei durchaus plausible Gründe.

Denn vor allem hielt gestern Abend der nationale FED-Gouverneur Christopher Waller, ständiges Mitglied im Vorstand wie auch Zinsausschuss der FED, eine aus unserer Sicht sowohl sehr transparente wie aber auch die in den letzten Tagen wieder hochgekommene Marktnervosität klar beruhigende Rede zum voraussichtlichen weiteren Zinserhöhungs-Fahrplan der FED.

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Weitere FED-Vorstands-Rede: Maximal-Leitzins 5,25 – 5,50 % immer noch realistisch

 

Gemäß seiner Rede könne sich die FED nämlich nur und erst unter folgender Bedingung veranlasst sehen, ihre zur vorletzten Zinssitzung im Dezember 2022 offen als „bevorzugt“ proklamierte, künftig maximale sog. Leitzins-Target Rate von 5,1 % (= entsprechend dem abgerundeten Mittelwert des Zinskorridors von 5,00 – 5,25 %) weiter auf 5,4 % anzuheben (= entsprechend dem nächsthöheren Zinskorridor von 5,25 – 5,50 %):

Nämlich, wenn bis zur Zinssitzung am 21./22.03. noch so viele weitere hinsichtlich der künftigen Inflationsrisiken negativ zu interpretierenden US-Konjunktur- und Preisdaten eingehen würden, dass an der bisher veranschlagten maximalen Target Rate von 5,1 % zur mittelfristigen Erreichung des Inflationsziels von 2,0 % nicht mehr festgehalten werden könne.

Diese sehr klare und auch beruhigende Aussage von Waller ist also entgegen den zuletzt weit skeptischer gewordenen Markterwartungen an die weitere Zinspolitik der FED aus unserer Sicht nun wie folgt einzuordnen:

Nicht einmal die zuletzt sehr unerfreulichen Preisdaten- und robusten Konjunkturdaten-Eingänge in den USA seit der vorletzten Zinssitzung Mitte Dezember haben den nationalen FED-Vorstand und den ihm unterstellten Zinsausschuss (FOMC) offenbar bisher veranlassen können, bereits jetzt intern die von ihr präferierte, künftige maximale Target Rate offiziell schon jetzt weiter von 5,1 % auf 5,4 % anzuheben.

Diese negativen Dateneingänge seit Mitte Dezember 2022 bestanden dabei vor allem in den weiterhin stagnierend hohen Preissteigerungsraten im Januar deutlich jenseits von 6 % und des nun sogar auch einen nochmals erhöhten Preisdruck offenbarenden Industrie-Einkaufsmanager-Indexes im Februar.

Des Weiteren im extrem starken und von unvermindertem Lohndruck gekennzeichneten Monats-Arbeitsmarktbericht im Januar mit einer rekordverdächtigen Schaffung von 517.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft.

Sowie weiteren inflationstreibenden Daten, die insbesondere von einem weiterhin äußerst robusten Dienstleistungssektor in den USA zeugten.

 

Stärkster Pessimismus der US-“Zins-Bären“ erst einmal wieder gedämpft

 

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Werbebanner ClaudemusDass selbst all diese sehr kritischen Dateneingänge die FED aber offenbar noch nicht veranlassten, ihr internes Target Rate-Ziel schon jetzt bereits definitiv von 5,1 % auf 5,4 % zu erhöhen und hierfür laut Waller nun auch noch die weiteren relevanten Dateneingänge bis zur Zinssitzung in knapp 3 Wochen abzuwarten seien, überraschte jedoch nun offenbar gerade die zuletzt größten Zins-Pessimisten.

Denn diese hatten ja gemäß dem letzten Stand des sog. FED Watch-Tools gerade nach dem sehr bedenklichen Industrie-Einkaufsmanager-Report vom 01.03. ja nun schon bereits einen möglichen finalen Leitzinskorridor erst bei 5,50 – 5,75 % (also damit sogar noch 2 Etagen höher als der bisherigen FED-Target Rate von 5,1 % entsprechend) als zunehmend wahrscheinlich auf der Rechnung.

Völlig korrespondierend mit dieser demgegenüber doch sehr transparenten und erstaunlich entspannenden Rede von Waller wurde dieses Rad im FED Watch-Tool nun natürlich ebenfalls sofort wieder zurückgedreht, und sieht der mehrheitliche Ökonomen-Konsens den künftig voraussichtlich maximalen FED-Leitzins nun doch wieder im Korridor von 5,25 – 5,50 % liegen.

Aber selbst hierfür (entsprechend einer dann von 5,1 % auf 5,4 % nach oben zu revidierenden Target Rate), so erklärte Waller gestern unmissverständlich, müssten nach Ansicht des FED-Vorstands bis zu ihrem nächsten Meeting ja noch weitere, potenziell ebenfalls negativ zu interpretierende Dateneingänge abgewartet werden.

 

Heutiger US-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Report von höchster Relevanz

 

Hierbei kann es sich aus unserer Sicht dann also nur um folgende weiteren äußerst relevanten Publikationen bis zum 21./22.03. handeln:

a) Die am 14.03. nachmittags ab 14:30 Uhr publizierten US-Inflationsraten für den Februar (noch in der Aktualisierung befindliche Konsensprognosen: für die Gesamtrate vorläufig 6,2 % nach 6,4 % im Januar; für die Kernrate vorläufig 5,4 % nach 5,6 % im Januar).

b) Den am 10.03. zu veröffentlichenden neuen US-weiten Monats-Arbeitsmarktbericht für den Februar (Konsensprognosen: Abbau (!) der Stellen außerhalb der Landwirtschaft um – 35.000 nach + 517.000 neuen Stellenschaffungen im Januar; Anstieg der Stundenlöhne gegenüber dem Januar um + 0,4 %, zuvor im Januar + 0,3 %).

c) Wie schon oben eingangs beschrieben, die heute von 15:45 Uhr – 16:00 Uhr ebenfalls sehr bedeutsamen Eingänge der US-Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Zahlen für den Februar.

Hier erwarten die Ökonomen aktuell gerade für die wichtigeren ISM-Einkaufsmanager-Indizes ab 16:00 Uhr nun durchweg eine leichte Abschwächung gegenüber dem Januar, was selbst auch deren Preiskomponente mit einschließen sollte (Konsensprognose für den sog. „Prices Paid“-Subindex: 64,5 nach 67,8 im Januar).

Sollte dieser Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Report für den Februar heute sogar noch günstiger ausfallen (d.h. eine nun nochmals stärkere Aktivitäts- und Preisabkühlung signalisieren), würde fraglos schlagartig eine dann auch durchaus berechtigte weitere Edelmetall-Rallye einsetzen.

Im gegenteiligen Fall könnte allen Edelmetallen heute jedoch gerade nach ihren Erholungsanzeichen der letzten Tage ein erneuter empfindlicher Absturz drohen, da bereits in diesem weiteren Fall die von Waller skizzierte Möglichkeit einer offiziellen Anhebung der favorisierten FED-Target Rate auf 5,4 % im Rahmen des kommenden Zins-Meetings nochmals realistischer würde.

 

Sofortiger Neueinstieg noch sehr spekulativ / grundsätzlich erst ab > 1950 USD

 

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Werbebanner EMH PM Trade(Sehr) spekulativ eingestellte Anleger, die auf einen günstigen Ausgang der von 15:45 bis 16:00 Uhr zu publizierenden Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Reports setzen (was nach heute bereits entsprechend gemäßigten Berichtsvorlagen für Deutschland und die Eurozone vielleicht ebenfalls nun auch für die USA gelten könnte), könnten dies unseres Erachtens nun durchaus bereits mit einer (sehr) begrenzten Kaufposition wagen.

Eher traditionell mittel- / längerfristig sowie strategisch disponierenden Anlegern raten wir jedoch auch weiterhin erst ab einer Widerstandsüberwindung von > 1850 USD nun wieder zu generellen Neukäufen.

Diese Marke dürfte im Falle eines günstigen Ausgang der heute Nachmittag zu veröffentlichenden Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Reports jedoch natürlich nun ebenfalls schlagartig übertroffen werden.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

03.03.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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