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Edelmetall Marktbericht vom 27.08.2025: Märkte ohne klare Richtung - Gold, Silber, Platin und Palladium zwischen Hoffnung und Sorge

Zinserwartungen und geopolitische Risiken bleiben für Gold, Silber, Platin und Palladium bestimmend

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 27.08.2025: Märkte ohne klare Richtung - Gold, Silber, Platin und Palladium zwischen Hoffnung und Sorge

 

Die Edelmetalle entwickeln sich zur Wochenmitte etwas unterschiedlich: Gold notiert am Mittwochmorgen bei 3375 US-Dollar (+0,10 %), Silber gibt um 1,2 % auf 38,43 US-Dollar nach. Auch Platin verzeichnet mit -0,65 % leichte Verluste, während Palladium mit -2,5 % unter deutlicherem Abgabedruck steht. Insgesamt bleiben die Märkte in einer abwartenden Haltung – politische Spannungen und geldpolitische Unsicherheit in den USA sorgen für eine fragile Stimmung. Derzeit fehlen klare Impulse, doch die Ausgangslage ist alles andere als ruhig.

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Trotz eines zuletzt stärkeren US-Dollars zeigt sich der Goldpreis erstaunlich stabil. Der Grund liegt nicht allein in makroökonomischen Entwicklungen, sondern auch im politischen Raum: Die jüngsten Äußerungen von Donald Trump, er wolle Fed-Gouverneurin Lisa Cook entlassen, werfen Fragen zur Unabhängigkeit der US-Notenbank auf. In einem solchen Klima gewinnen sichere Anlageformen wie Gold (TVC:GOLD) an Attraktivität. Der Goldpreis profitiert derzeit von dieser erhöhten politischen Risikoprämie – auch ohne fundamentale Nachfrageimpulse.

 

 

 

Geldpolitische Wende rückt näher – Inflationsdaten als möglicher Gamechanger für Gold

 

Zudem erwartet der Markt eine geldpolitische Lockerung in den kommenden Monaten. Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell, die auf einen vorsichtigeren Kurs hindeuten, haben zuletzt Zinssenkungserwartungen beflügelt. Dieses Umfeld aus politischer Verunsicherung und geldpolitischer Perspektive spielt Gold klar in die Karten. Zwar kommt es immer wieder zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen, doch das übergeordnete Bild bleibt intakt. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die nächsten Inflationsdaten – sie könnten über den weiteren Kursverlauf entscheiden.

 

Silber: Kein eigenständiger Trend – Gold gibt die Richtung vor

 

Der jüngste Ausbruch im Silberpreis bleibt vorerst unbestätigt. Zwar konnte Silber (TVC:SILVER) einen kurzfristigen Abwärtstrend überwinden, doch die Folgebewegung zeigt sich bislang wenig dynamisch. Marktanalyst Markus Blaschzok macht den Goldpreis als entscheidenden Impulsgeber aus: Ohne klare Bewegung bei Gold fehlt auch Silber die nötige Überzeugung, um einen nachhaltigen Aufwärtstrend auszubilden. Technisch bleibt das Edelmetall anfällig für Rücksetzer – besonders, wenn der große Bruder schwächelt.

Fundamental jedoch verstärkt sich die Nachfrage nach physischem Silber weltweit. In den USA gewinnt Silber als Bestandteil von Altersvorsorgeprodukten an Bedeutung, während Indien mit seinem traditionsgeprägten Anlageverhalten weiter stabilen Bedarf generiert. Auch in Deutschland belebt sich die Nachfrage wieder, nachdem steuerliche Vorteile weggefallen waren. In Australien sorgen Steuervergünstigungen für neuen Schwung. Geopolitische Unsicherheiten und der Eindruck, Silber sei gegenüber Gold unterbewertet, stärken diesen globalen Trend.

 

Platin: Produktion steigt, Angebot bleibt begrenzt

 

Im Platinmarkt mehren sich die Anzeichen für eine strukturelle Angebotsverknappung, trotz steigender Produktion. Projekte wie Crocodile River, Platreef oder Bokoni profitieren vom gestiegenen Preisniveau, doch das südafrikanische Angebot bleibt insgesamt begrenzt. Eastplats etwa hat seine Produktion umgestellt und verarbeitet nun effizienteres UG2-Erz, was kurzfristig das Angebot erhöht. Dennoch rechnet der Markt mittelfristig mit einer knappen Versorgungslage, was dem Preis für Platin (TVC:PLATINUM) Rückendeckung gibt – insbesondere bei wachsender industrieller Nachfrage.

 

Palladium: Schwächere Nachfrage belastet Marktstruktur

 

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Werbebanner EMH PM TradeDer Palladiummarkt steht unter massivem Druck. Die strukturelle Nachfrage aus der Automobilindustrie – lange Zeit der dominierende Faktor – nimmt ab. Der technologische Wandel hin zu Elektrofahrzeugen sowie die verstärkte Nutzung von Platin in Katalysatoren setzen Palladium (TVC:PALLADIUM) unter Substitutionsdruck. Während das Angebot aus Russland und Südafrika stabil bleibt, kippt die Marktlage zunehmend in Richtung Überangebot. Laut World Platinum Investment Council droht dem Markt ein Übergang vom Defizit in den Überschuss – mit entsprechenden Folgen für die Preisentwicklung.

 

Technische Analyse Gold: Bullen weiter am Drücker

 

Der Goldpreis verzeichnet im laufenden Monat ein Plus von 2,6 % und bleibt technisch im Aufwärtstrend. Der Kurs liegt über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt – ein klares positives Signal. Ein wichtiger mittelfristiger Widerstand liegt bei 3451 US-Dollar, während die Unterstützungszone bei 3121 US-Dollar verläuft. Die Struktur deutet auf eine mögliche Fortsetzung der Aufwärtsbewegung hin. Der übergeordnete Trend bleibt top bullisch.

 

Technische Analyse Silber: Starke Monatsperformance, aber Widerstand voraus

 

Silber kann im laufenden Monat mit einem Anstieg von 4,8 % überzeugen. Der Kurs liegt über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt, was die bullische Grundstruktur bestätigt. Der nächste mittelfristige Widerstandsbereich liegt bei 39,51 US-Dollar, während die wichtige Unterstützungszone bei 31,63 US-Dollar verläuft. Aus technischer Sicht geben derzeit klar die Bullen den Ton an – vorausgesetzt, der Goldpreis liefert den nötigen Impuls.

 

Technische Analyse Platin: Solider Aufwärtstrend mit Luft nach oben

 

Mit einem Monatsplus von 4,5 % zeigt sich Platin ebenfalls in robuster Verfassung. Der Kurs notiert über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt, was auf eine positive technische Ausgangslage hinweist. Die nächste markante Widerstandszone liegt bei 1482 US-Dollar, während auf der Unterseite 956 US-Dollar als tragfähige Unterstützung gilt. Insgesamt bleibt der übergeordnete Trend bullisch, auch wenn kurzfristige Rücksetzer möglich sind.

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Technische Analyse Palladium: Technisch stabil, aber fundamental schwach

 

Trotz eines deutlichen Monatsverlusts von -8,1 % notiert Palladium noch oberhalb des steigenden 200-Tage-Durchschnitts – ein technischer Lichtblick. Die nächste wichtige Unterstützungszone liegt bei 918 US-Dollar, der mittelfristige Widerstand bei 1331 US-Dollar. Insgesamt bleibt die übergeordnete Tendenz eher seitwärts, wobei das schwache fundamentale Umfeld zusätzliche Unsicherheit bringt. Eine klare Trendentscheidung steht noch aus.

 

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27.08.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

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