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NTG24-Tagesbericht Gold vom 04.05.2023: Gold nach gestrigem Rekordhoch bei 2080 USD mit deutlichen Gewinnmitnahmen

US-Arbeitsmarktbericht um 14:30 Uhr bestimmt die weitere Trendrichtung

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 04.05.2023: Gold nach gestrigem Rekordhoch bei 2080 USD mit deutlichen Gewinnmitnahmen

 

Gestern brach Gold in der ersten Stunde der asiatisch-pazifischen Handelseröffnung nach der am Vortag erfolgten US-Leitzinserhöhung um + 0,25 % trotz weiterhin sehr restriktiver zinspolitischer Ankündigungen der FED fundamental aus unserer Sicht völlig unbegründet auf ein neues Rekordhoch von 2080 USD aus, bevor trotz der am Nachmittag bekanntgegebenen leichten Zunahme der US-Wochen-Erstantragszahlen auf Arbeitslosenhilfe verstärkte Gewinnmitnahmen den Kurs bis zum Tagesschluss wieder auf 2050 USD korrigieren ließen.

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Die euphorische Haussestimmung, die Gold (TVC:GOLD) bis gestern gegen 1 Uhr nachts auf einen neuen historischen Rekordstand von knapp unter 2080 USD hochschießen ließ und bereits am Tag zuvor nach Beendigung der FED-Pressekonferenz gegen 21:15 Uhr im Anschluss an die erwartungsgemäße US-Leitzinserhöhung um + 0,25 % eingesetzt hatte, war dabei nach unserer fundamentalanalytischen Einschätzung jedoch als gänzlich unangebracht einzustufen gewesen.

 

Gold-Hausse nach der FED-Zinsentscheidung fundamental völlig unangebracht

 

Denn weder das ergänzende Statement der FED zu dem gefassten Zinserhöhungsbeschluss noch die anschließenden Ausführungen ihres Präsidenten Powell auf der anschließenden Pressekonferenz ließen im Mindesten durchblicken, dass die vorgestrige Zinserhöhung bereits die definitiv letzte gewesen sei.

Vielmehr werde die FED ihre zinspolitischen Entscheidungen auch weiterhin jederzeit völlig flexibel (d.h. potenziell ebenso nach oben wie unten) vor allem vom Eingang der kommenden US-Konjunktur- und Preisdaten abhängig machen und hierauf weiterhin entsprechend konsequent inflationsbekämpfend reagieren, was, so Powell, selbst auch völlig ungeachtet aller aktuellen US-Bankenkrisen- oder Staatsverschuldungs-Obergrenzen-Diskussionen für die FED auch weiterhin eine ausschließliche Priorität besitze.

Demzufolge sei, so Powell weiter, selbst auch eine als nächstes möglicherweise festzulegende Zinserhöhungs-Pause bislang auch weiterhin noch keinerlei Diskussionsgegenstand innerhalb des FED-Zinsausschusses (FOMC) gewesen und habe sich dieses Gremium auch weiterhin bisher einhellig für eine momentan in ihrer Zeitdauer noch unabsehbare (Mindest-)Beibehaltung des jetzt bei 5,00 – 5,25 % liegenden Leitzinskorridors ausgesprochen.

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Werbebanner EMH PM TradeIn diesem doch somit auch weiterhin kaum vermindert „hawkishen“ zinspolitischen Tenor der FED war und ist der gestrige Rekordsprung von Gold auf knapp 2080 USD damit auch weiterhin in keiner Weise zu rechtfertigen und wurde aus unserer Sicht wohl auch im Wesentlichen durch den aus unserer Sicht schon fast absurd weiter erhöhten Konsens-Optimismus des sog. FED Watch-Tools geschürt, der in fast völliger Ignoranz aller vorgestrigen FED-Aussagen nun sogar schon nahezu paritätisch gespalten eine erste Leitzinssenkung (!) der FED entweder am 26.07. oder spätestens (!) nach der Sitzungs-Sommerpause am 20.09. erwartet bzw. offenbar wohl eher fordert.

Über diese aktuellen Zeitstrahl-Prognosen des FED Watch-Tools zur vermeintlichen Wiedereinleitung erster Leitzinssenkungen schon ab (Spät-)Sommer können wir daher derzeit nur verständnislos den Kopf schütteln.

 

Gewinnmitnahmedruck seit Rekordstand 2080 USD fundamental noch moderat

 

Es war daher aus unserer Sicht fundamentalanalytisch im mindesten Fall als angemessen, wenn nicht sogar noch untertrieben einzustufen, dass der Goldpreis im gestrigen Tagesverlauf nach der gleichzeitigen EZB-Leitzinsanhebung um + 0,25 % auf nunmehr 3,75 % (und der bereits direkten Ankündigung ihrer Präsidentin Lagarde, dass damit deren Zinserhöhungszyklus definitiv noch nicht beendet sei) wie auch selbst nach etwas höheren US-Wochenerstantragszahlen auf Arbeitslosenhilfe (242.000 nach 229.000 in der Vorwoche) bis zum gestrigen Handelsschluss zumindest wieder auf 2050 USD zurückkam.

Denn zudem wurde gestern um 14:30 Uhr schließlich auch im Nachgang noch für das 1. Quartal ein schockierend starker Anstieg des Lohnstückkostendrucks gegenüber dem Vorjahr auf + 6,3 % publiziert, während die Analysten zuvor „nur“ einen Anstieg um + 5,5 % erwartet hatten und dieser im 4. Quartal 2022 gar nur + 3,3 % betragen hatte.

 

Starker US-Arbeitsmarktbericht würde sicher weiter Korrekturbeschleunigung auslösen

 

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Werbebanner ClaudemusSollte nach den außerdem am Mittwoch durch der sog. ADP-Bericht für den April präsentierten, mehr als verdoppelten und damit auch sämtliche Analystenprognosen weit übertreffenden Privatunternehmens-Neueinstellungszahlen (+ 296.000 nach + 142.000 im März) der heute um 14:30 Uhr vorzulegende Gesamtbericht des US-Arbeitsministeriums für den April daher nun ebenso überraschend stark wie auch der ADP-Bericht vom Mittwoch ausfallen und damit gleichfalls sogar eine weitere Belebung des US-Arbeitsmarkts im April belegen (dagegen Abschwächungs-Konsensprognose: + 180.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft, verglichen mit + 236.000 im März), wäre nach der gestrigen Gewinnmitnahme-Einleitung in Gold ab heute Nachmittag sicher ein weiterer empfindlicher Absturz vorprogrammiert.

Da wir hierfür gerade nach dem ADP-Bericht vom Mittwoch jedoch nun eine gesteigerte Plausibilität sehen und der jüngste Rekordkurs in Gold unseres Erachtens zudem auch einen völlig unvertretbar hochgradigen Optimismus erster FED-Zinssenkungen bereits schon ab (Spät-) Sommer reflektierte, raten wir derzeit von Goldkäufen weiterhin klar ab oder empfehlen sogar beim momentan um 12:25 Uhr bei 2038 USD liegenden Kurs anhaltende Gewinnmitnahmen.

Eine positivere Haltung zu Gold würden wir momentan nur dann einnehmen, wenn heute Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht für den April noch spürbar schwächer als erwartet ausfiele, wovon wir nach den genannten ADP-Berichtsvorboten jedoch kaum ausgehen.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

05.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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