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NTG24-Tagesbericht Gold vom 11.05.2023: Gold leidet nach neuen US-Konjunkturabschwächungssignalen unter stärkeren Korrekturen der übrigen Edelmetalle

US-Konjunkturabkühlungsanzeichen für Gold allokationsbedingt zunehmend belastend

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 11.05.2023: Gold leidet nach neuen US-Konjunkturabschwächungssignalen unter stärkeren Korrekturen der übrigen Edelmetalle

 

Nachdem die heute um 14:30 Uhr publizierten US-Daten der Produzentenpreise für den April und der neusten wöchentlichen Erstantragszahlen auf US-Arbeitslosenhilfe wie auch schon gestern die im April weiter leicht nachgebenden US-Inflationsdaten weitere Belege für eine offenbar nun weiter fortschreitende Erlahmung der US-Konjunktur lieferten, musste sich Gold heute einmal mehr dem weit stärkeren Korrekturdruck der konjunkturzyklischeren Edelmetalle Silber, Platin und Palladium beugen und schwächte sich gleichfalls merklich ab.

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Unter den von oben genannten Konjunkturdaten ausgehenden weiteren Signalen einer offenbar fortschreitenden US-Wirtschaftsabschwächung litt Gold (TVC:GOLD) bis um 19:20 Uhr zwar nachvollziehbar weitaus weniger als die übrigen 3 konjunktursensibleren Edelmetalle Silber (TVC:SILVER) mit einem Crash um gleich - 4,5 % auf 24,25 USD, Palladium (TVC:PALLADIUM) mit einem Einbruch um - 3,1 % auf 1557 USD und Platin (TVC:PLATINUM) mit einer Korrektur um - 1,5 % auf 1097 USD.

Dennoch musste sich allein schon unter vermögensverwaltenden Edelmetall-Allokationsaspekten und aber auch noch zweifellos verschärft durch die naturgemäß höchste Positiv-Korrelation von Gold mit dem heute weit führenden Hauptverlierer Silber auch Gold heute diesem gewaltigen Abgabedruck der übrigen konjunkturreagibleren Edelmetalle beugen und verlor seinerseits bis um 19:20 Uhr – 0,7 % auf 2016 USD.

 

Performanceausstrahlung der 3 übrigen Edelmetalle auf Gold künftig wieder relevanter

 

Nach der gestern für den April jeweils um -0,1 %-Punkt auf 4,9 % bzw. 5,5 % abgeschwächt publizierten Gesamt- und Kernrate der US-Jahresinflation interpretierten die Kapitalmarktakteure (wie auch unisono an dem aktuell um - 0,8 % korrigierenden, zyklischsten Dow Jones 30 Industrials-Aktienindex, dem ebenso um - 0,6 % nachgebenden EUR/USD-Kurs sowie der von 3,44 % auf 3,38 % sinkenden Rendite 10jähriger US-Treasuries ablesbar ist) die heute ebenfalls erfolgten Veröffentlichungen eines weiter nachlassenden Produzentenpreisdrucks im April wie auch etwas höher als erwartete neue Arbeitslosenhilfe-Erstantragsstellungen offen in erster Linie als Signal einer künftig weiteren Abkühlung der US-Konjunkturdynamik.

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Werbebanner EMH PM TradeDer Umstand, wie sehr unter diesen heutigen konjunkturellen Negativvorboten künftig über den reinen Allokationseffekt relativ zu Silber, Platin und Palladium doch auch Gold leiden könnte, obwohl rein inflations- und damit auch zinsperspektivisch die heutigen schwächeren Konjunkturdatenvorgaben für Gold eigentlich erst einmal hätten positiv aufgefasst werden müssen, ist daher unseres Erachtens künftig nun zwingend auch (wieder) zusätzlich immer stärker mit in die Investmentkalküle von Gold einzubeziehen.

 

Die Signale einer kommenden US-Wirtschaftsabkühlung mehren sich wieder

 

Die weiteren Belege einer möglichen zunehmenden Erlahmung der US-Konjunktur bestanden heute im Einzelnen in einem schlagartigen weiteren Jahresrückgang der US-Produzentenpreis-Gesamtrate von 2,7 % auf nunmehr nur noch 2,3 % (Konsensprognose der Ökonomen dagegen: 2,4 %) wie auch ihrer Kernrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmittelherstellungs- und Energiebereitstellungskosten von 3,4 % auf 3,2 % (Konsensprognose: 3,3 %).

Zudem fiel auch die zeitgleich um 14:30 Uhr publizierte Zahl der neuen Wochenerstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe mit 264.000 nun doch erstmals seit Wochen recht deutlich höher aus als noch in der Vorwoche (242.000) wie auch von den Ökonomen geschätzt (245.000).

Auch die heute daraufhin sofort noch einmal stärker konkretisierte Konsensprognose des sog. FED Watch-Tools, dass die FED nach diesen heutigen Konjunktur- und Preisdaten im Falle einer entsprechenden künftigen weiteren Trendfortsetzung bereits am 20.09. zu einer ersten Leitzinssenkung schreiten könnte, rückt damit aus unserer Sicht nun zumindest langsam in den Bereich des Vorstellbaren, auch wenn wir angesichts der auch weiterhin erheblichen Entfernung der Inflationsrate von ihrem Zielwert bei 2,0 % von einer ersten Leitzinssenkung der FED vorerst auch weiterhin frühestens zum 01.11. ausgehen.

 

Gold derzeit strategisch eine unspektakuläre, aber solide Halteposition

 

Nichtsdestotrotz sollten die nun in der Grundtendenz mit den heutigen Datenvorlagen heute sicher künftig weiter verbesserten Zinslockerungsperspektiven Gold eigentlich prinzipiell weiterhin stützen, ein wichtiger Vorbehalt hierfür ist nun allerdings – wie oben dargestellt – darin zu sehen, wie stark künftig entsprechend negative Konjunktursignale alle 3 übrigen Edelmetalle belasten und damit auch für die Kursentwicklung von Gold abträglich sein könnten.

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Werbebanner ClaudemusViel mehr als eine kurzfristig bestenfalls moderate weitere Aufwärtstrend-Fortsetzung (schließlich stagniert Gold nun schon bereits seit seinem erratischsten Rallye-Ausbruch bis zum 20.03. per Saldo völlig) ist daher unseres Erachtens kurzfristig nach dem unsers Erachtens fundamental auch völlig absurden und überzogenen Rekordausbruch auf 2080 USD nach der letzten FED-Sitzung so lange kaum zu erwarten, bis nicht – voraussichtlich etwa ab der Jahresmitte – etwaige weitere US-Konjunkturabkühlungs- und FED-Zinslockerungsperspektiven immer offensichtlicher werden und erst in diesem Falle wieder eine zunehmende Outperformance von Gold gegenüber den 3 übrigen Edelmetallen auslösen könnten.

Andererseits sehen wir derzeit aus den geschilderten mittelfristigen Konjunkturabschwächungs- und Zinslockerungsperspektiven heraus trotz der künftig eher erhöhten Ausstrahlungsrisiken von den 3 übrigen Edelmetallen derzeit kaum (mehr) eine Veranlassung, Gold strategisch allzu kritisch gegenüberzustehen, auch wenn sich im Zuge der aktuellen Euphorieabkühlung in Gold kurzfristig doch noch ein weiterer Kursrücksetzer bis auf rd. 1990 USD (= den aktuellen Boden des seit 22.03. etablierten flacheren Aufwärtstrends) einstellen könnte.

Aus strategischer Sicht stellt damit Gold für uns auf dem jetzigen Niveau weiterhin grundsätzlich eine solide Halteposition dar, ohne dass sich aus unserer Sicht derzeit übermäßige Kaufengagements in dem Edelmetall anbieten.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

11.05.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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