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NTG24-Tagesbericht Gold vom 26.04.2023: Gold nach starken US-Investitionsgüter-Auftragseingangszahlen mit ausgeprägt negativem Intraday-Turnaround

Weiter hoch solide US-Wirtschaft bei nachlassendem Preisdruck wäre für Gold verhängnisvoll

NTG24 - NTG24-Tagesbericht Gold vom 26.04.2023: Gold nach starken US-Investitionsgüter-Auftragseingangszahlen mit ausgeprägt negativem Intraday-Turnaround

 

Bis eine Stunde nach der heutigen unerwartet starken Vorlage der US-Investitions-Auftragseingangslage im März um 14:30 Uhr tendierte Gold, bereits fundamental wenig nachvollziehbar, noch sehr freundlich und erreichte hierbei sogar ein neues Tageshoch. Anschließend setzte jedoch eine erhebliche Intraday-Kehrtwende ein, die Gold um immerhin bis zu 26 US-Dollar von seinem Tageshoch abstürzen ließ.

Aktuell büßt Gold (TVC:GOLD) um 21:30 Uhr gegenüber seinem gestrigen Schlusskurs von 1998 USD - 0,4 % auf 1990 USD ein, wobei das Tageshoch gegen 15:00 Uhr, also zeitnah trotz der um 14:30 Uhr erfolgten Veröffentlichung überraschend starker US-Investitionsgüter-Auftragseingangszahlen sogar mehr als 2009 USD betrug.

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Das Tagestief lag hingegen im Rahmen des vor allem seit der US-Aktienbörseneröffnung um 15:30 Uhr eingeleiteten massiven Rückgangs des Goldpreises bislang nur noch bei 1983 USD.

Das im Tagesverlauf stark hingelegte Intraday-Reversal des Goldpreises stufen wir dabei auch als fundamentalanalytisch durchaus naschvollziehbar ein, wurden doch um 14:30 Uhr die US-Investitionsgüter-Auftragseingangszahlen für den März vorgelegt, die unerwartet stark ausfielen und daher den Goldpreisanstieg bis gegen 15:00 Uhr auf fast 2010 USD nur wenig plausibel werden ließen.

 

Starke US-Investitionsgüter-Auftragseingänge im März negativ für Gold

 

So wurde im März in den USA nämlich inklusive der volatilsten Komponenten der Fahrzeuge und Rüstungsgüter ein gesamter Auftragseingangzuwachs gegenüber dem Februar um + 3,2 % verbucht, während die Analysten zuvor nur eine Steigerung um + 0,7 % erwartet hatten und der Auftragseingang im Februar gegenüber dem Januar gar um – 1,2 % rückläufig gewesen war.

Selbst auch ohne Einbeziehung von Rüstungsgütern, d.h. lediglich unter weiterem Einschluss von Fahrzeugbestellungen weitete sich der Investitionsgüter-Auftragseingang im März gegenüber dem Februar sogar noch stärker um + 3,5 % aus.

Dass hierauf nun doch zumindest ab 15:30 Uhr eine derart negative Intraday-Kehrtwende in Gold einsetzte, ist unseres Erachtens vor allem auf die morgen zu publizierenden realen BIP-Wachstums- wie aber auch hiermit direkt verbundenen Preissteigerungsraten für das 1. Quartal zuzuschreiben.

 

Morgen starke US-BIP-Zahlen würden Gold sicher weiter unter Druck setzen

 

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Werbebanner EMH PM TradeSollte sich im Rahmen dieser morgigen Publikation nämlich der heutige Datenpublikations-Eindruck weiter erhärten, dass unter einer überraschend starken realen BIP-Wachstums-Entwicklung im 1. Quartal (hier erwarten die Volkswirte nämlich bislang eigentlich einen Rückgang auf nur noch 2,0 % nach 2,6 % im 4. Quartal 2022) der Preisdruck weiterhin massiv nachlassen würde (im BIP-Preisindex wird nun mit einem Nachlassen von 3,9 % auf 3,7 % sowie in den zugehörigen Konsumausgaben-Preisen / sog. PCE-Deflatoren gar mit einem Rückgang von 3,7 % auf nur noch 0,5 % gerechnet), würde dies also nichts anderes als den sicherlich absolut idealen Zustand signalisieren, dass die FED mit der Erfüllung beider Ziele „Aufrechterhaltung einer weiterhin soliden Konjunkturdynamik unter gleichzeitig deutlicher zinsbedingter Bremsung des Preisauftriebs“ bislang ein hervorragender Erfolg beschieden war.

Die Einstellung oder zumindest Erhärtung eines solchen Idealszenarios würde im Fall einer entsprechenden Publikation morgen um 14:30 Uhr jedoch gerade dem dann als vermeintliche „Krisen“-Anlagealternative zunehmend unattraktiv werdenden Gold jedoch sicherlich einen weiteren erheblichen Performancedruck zufügen, dem nach unserem Eindruck in diesem Fall heute ab 15:30 Uhr scheinbar gerade US-Anleger (anders als die in den letzten Tagen zuvorderst auf der Verkäuferseite stehenden europäischen Marktakteure) nun bereits vorbeugen wollten.

Dem Ausgang der morgigen US-BIP- und PCE-Quartalspublikation kommt daher nun gerade für das defensivste Gold, aber auch dem hiermit grundsätzlich eng korrelierten Silber (TVC:SILVER) eine entscheidende Bedeutung zu, die im Fall eines für Gold und Silber negativen Ausgangs dann im Gegenzug auch die vor allem konjunkturzyklischen Edelmetalle Platin (TVC:PLATINUM) und Palladium (TVC:PALLADIUM) weiter beflügeln könnte.

 

Verletzung wichtigster Unterstützung bei 1975 USD wäre für Gold fatal

 

Der charttechnische Blick im Goldpreis ist somit – wie allerdings schon seit seinem Absturz am vorletzten Freitag von 2050 USD aus – bislang auch grundsätzlich weiterhin eher nach unten zu richten, weshalb wir ausschließlich unter dem Szenario einer künftigen Behauptung der momentan maßgeblichsten flachen Aufwärtstrendkanal-Unterstützung bei 1975 USD für sehr risikofreudig eingestellte Investoren nun wieder erste vorsichtige Goldkäufe für denkbar hielten.

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Werbebanner ClaudemusSollte diese Unterstützung jedoch morgen unter zusätzlich wichtiger Publikation der neuesten US-Wochenantrags-Zahlen auf Arbeitslosenhilfe (14:30 Uhr) oder auch am Freitag mit ergänzender weiterer Veröffentlichung der PCE-Preisentwicklung alleine für den März nicht behauptet werden können und sogar die nächste ultimativ wichtige Horizontal-Unterstützungszone von rd. 1960 USD (= unterer Bollinger-Rand im Tageschart) – 1970 USD (= signifikantes Tagestief vom 19.04.) verletzt werden, würde dies aus unserer Sicht dann perspektivisch voraussichtlich bereits dem definitiven Ende des erneuten Goldpreis-Angriffs auf sein vergangenes Rekord-Doppeltop bei 2070 – 2073 USD gleichkommen und von dort aus in den darauffolgenden Tagen und Wochen eine weitere sehr schmerzhafte Korrekturfortsetzung drohen.

 

Chart: Gold mittelfristig

 

Gold auf TradingView

 

26.04.2023 - Matthias Reiner

Unterschrift - Matthias Reiner

 

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