NTG24-Tageseinschätzung Gold vom 22.02.2023: Gold stabilisiert weiter

Fed-Protokoll wird erwartet

 

Nach den positiven Zahlen des US-Einkaufsmanagerindex tendiert das normalerweise empfindlich reagierende Gold freundlich. Allerdings muss dies mit Vorsicht genossen werden, weil schon am Freitag die nächsten wichtigen US-Wirtschaftszahlen erwartet werden.

Selbst die auf Konjunkturdaten empfindlich reagierenden Edelmetalle Gold (TVC:GOLD) und Silber (TVC: SILVER) tendieren nicht nur freundlich, sondern brechen weiter nach oben aus.

Obwohl für die Gold und Silber-Kursentwicklung das Risiko weiter sehr forcierter Notenbank-Leitzinsanhebungen (vor allem durch die FED und EZB) künftig stärker als für das vornehmlich konjunkturreagible Platin einzustufen sind, dürften beide Edelmetalle ihre sich aktuell abzeichnenden Stabilisierungs-Ansätze zumindest für den heutigen Tag voraussichtlich weiter fortsetzen können.

 

Gold testet Unterstützungs- und Widerstandszonen

 

Innerhalb der aktuell laufenden, sehr volatilen horizontalen Unterstützungs-Widerstandszonen-Testung in einem Bereich von rd. 1.820 – 1.870 USD, wo in Gold derzeit die Nackenlinien-Ausprägung einer sich seit dem 03.02. (Top von 1960 USD) vermutlich künftig immer stärker herauskristallisierenden Schulter-Kopf-Schulter-Formation läuft, dürfte Gold im Falle eines heute weitgehend unverändert bleibenden gesamten Kapitalmarktumfelds im weiteren Tagesverlauf voraussichtlich in einer Handelsspanne von rd. 1.825 – 1.850 USD schwanken.

 

Chartbild: Gold

 

Gold auf TradingView

 

Diese beiden Kurswerte stellen dabei die aktuellen oberen bzw. unteren Bollinger Band-Ränder im Chart auf laufender 5 Stunden-Basis dar. Aktuell liegt der Gold-Kurs bei 1843 USD um + 0,4 % über seinem Vortagesschluss, nachdem das Tagestief bereits bei 1.832 USD gelegen hatte.

 

Fed-Protokoll erwartet

 

Die ab 20 Uhr erfolgende Vorlage des FED-Protokolls zu ihrer letzten Zinssitzung vom 31.01./01.02.stellt heute das wichtigste Ereignis da. Aus diesem Protokoll dürfte sich aus unserer Sicht mit hoher Wahrscheinlichkeit vor allem entnehmen lassen, dass gemäß schon zurückliegenden Verlautbarungen einiger regionaler FED-Vorstände die zuletzt nur noch mit + 0,25 % dosierte Leitzinsanhebung längst nicht die uneingeschränkte Zustimmung aller Zinsausschuss-Mitglieder gefunden hat und die künftigen Inflationsrisiken entgegen dieser nur geringen Leitzinsanhebung durch das FED-Direktorium dennoch weiterhin als beträchtlich eingestuft werden.

Wir sehen daher in jedem Fall auch heute Abend weiterhin das Risiko, dass die Inhalte dieses Protokolls durch die Gesamtmarkt- wie auch Edelmetall-Akteure tendenziell negativ aufgenommen werden könnten, was in diesem Fall sicher vor allem in Gold und Silber erneut zu einem zumindest vorläufigen Abbruch ihrer Stabilisierungs-Bemühungen führen würde.

Für Long-Engagements gerade in Gold und Silber ist daher unseres Erachtens auch weiterhin eine erhöhte Vorsicht geboten, zumal übermorgen, am Freitag dem 24.02., nun als nächste wichtige Konjunkturdaten die für die FED in ihrer Zinspolitik-Ausrichtung grundsätzlich äußerst relevanten, monatlichen US-Konsumausgaben-Preiskomponenten (= sog. PCE-Deflatoren) für den Januar publiziert werden.

Das Momentum im Gold-Chart auf laufender täglicher Basis stabilisiert sich momentan immer mehr und könnte in seiner allerdings weiterhin in der Verkaufszone (< 50) befindlichen Lage nun kurz davor stehen, erstmals seit der Korrektureinleitung am 03.02. auch wieder ein Kaufsignal zu generieren.

 

22.02.2023 - Matthias Reiner

 

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